Eine etwas längere, aber sehr schöne Tour rund um den Watles (2.555m) mit tollem Ausblick und Murmeltieren.
Erste Station: Die Paffenseen.
Die komplette, hier beschriebene Tour sind letztendlich knapp 15km. Man kann sie aber auch ab dem Gipfel des Watles um gute 5-6km verkürzen. Die Wanderung ist nicht schwer, man geht die ganze Zeit auf sicheren, nicht ausgesetzten Wanderwegen. Es empfiehlt sich, bei Prämajur mit dem Sessellift aufzufahren, denn dann hat man nur noch ungefähr 400 Höhenmeter im Aufstieg.
Die Bergstation endet auf 2.150m Höhe, und die ersten 20-30 Minuten geht man auf einem Forstweg leicht ansteigend Richtung Pfaffenseen. Der Watles liegt direkt in Sichtweite, aber der Weg führt in einer ganz weiten Schleife um ihn herum. So erreicht man schnell den Paffensee (oder, wie man auch öfter liest, den Oberen und den Unteren Paffensee, denn zwei kleine Seen liegen direkt nebeneinander). Wenn man ganz schlecht zu Fuß ist, dann kann man hier einfach Rast machen (mehrere Bänke und Tische sind direkt am See) und dann einfach wieder zurück zum Sessellift gehen.
Der schönste Teil der Bergwanderung beginnt allerdings ab hier, denn ab dem See endet der Forstweg, und der eigentliche schmale Wanderweg beginnt.
Weiter zum Schafberg.
An den Paffenseen kann man auch zur Platzer-Alm (1.979m) absteigen und von dort am Osthang in relativ gleichbleibender Höhe in Richtung Prämajur (Talstation Sessellift) zurückwandern. Wir gehen aber weiter bergauf. Auf unserem Weg kommen wir immer wieder an kleineren Seen und Tümpeln vorbei, und einmal schlängelte sich sogar eine kleine Kreuzotter am Wegesrand. Die Steigung ist nicht weiter schlimm – und der immer gleich schöne Ausblick nach Osten, Norden und Süden lädt sogar regelmäßig dazu ein, kurz innezuhalten.
Etwas unterhalb vom Schafberg zweigt der Weg erneut ab: Über den Gipfel des Schafberg hinab zur Platzer-Alm, oder über den Weg 9A weiter zur Oberdörfer Alm (2.057m). Diesen Weg würde ich allerdings nur empfehlen, wenn man weiter zur Brugger Alm (1.924m) wandert, und von dort ab ins Tal. An der Oberdörfer Alm kann man zwar nochmal abzweigen und letztendlich wieder auf den hier beschriebenen Rundweg zurückkehren, doch man erkauft sich damit zusätzliche 300 Höhenmeter Aufstieg durch das (schön gelegene) Oberdörfer Tal und verzichtet auf den eigentlichen Gipfel der Tour.
Um den Watles.
Daher zweigen wir an der Wegkreuzung beim Schafberg nicht ins Tal ab, sondern wandern über den Weg 4 weiter zum Watles. Ab dieser Stelle geht es nochmal 150 Meter hinauf, doch man merkt es kaum, da sich der Anstieg sehr gut verteilt. Der Weg führt jetzt wieder in südwestlicher Richtung, und linkerhand kann man in Richtung der Pfaffenseen hinabschauen, die man eine gute Stunde zuvor verlassen hat. Man sieht sie allerdings nicht, dafür aber einige der anderen kleinen Teiche.
Hier, oberhalb der Baumgrenze, sollte man immer wieder mal in alle Richtungen schauen, denn vom Reschensee über den Vernung (über 2.800m) zum Sesvenna (3.205m), Arundakopf (2.879m) und in die Ferne über Schluderns ist die Sicht grandios, wie – ich wiederhole mich gerne – über die gesamte Tour.
Am Gipfel des Watles ist naturgemäß immer etwas los, da er binnen einer Stunde vom Sessellift aus erreichbar ist, doch ist das Gebiet ums das Gipfelkreuz sehr flach und bietet genügend Raum für viele rastende Wanderer. Der kürzere, eingangs erwähnte Rückweg wäre an dieser Stelle der direkte Abstieg zur Bergstation Prämajur, aber wir machen noch einen kleinen, gemütlichen Schlenker in Richtung Sesvennahütte.
Über den Höhenweg zurück – und Murmeltiere!
Vom Gipfel absteigend geht man also nicht nach Südosten, sondern in Richtung Westen auf dem Weg 9. Nicht irritieren lassen von Steinen mit der Beschilderung „8“ – das ist ein Hinweis, dass man später auf Weg 8 stoßen wird. Über leicht abfallende Wiesen geht es nun im Grunde bis zum Ende der Wanderung nur noch bergab. Bevor wir „Auf dem Mäuerle“ (2.338m) auf Weg 8 vom Oberdörfer Tal stießen, sahen wir (wieder einmal) Murmeltiere in der Nähe ihres Baus. Sie sehen niedlich aus, aber man beachte auch ihre Krallen, die man auf einem der Fotos sehen kann – sie sind zwar Pflanzenfresser, aber ich möchte dennoch nicht von ihnen angegriffen werden.
Weg 8 würde nun weiter zur Sesvennahütte führen (und dort an der Alten Pforzheimer Hütte enden), aber nach ein paar Minuten, ungefähr auf Höhe der Schliniger Alm, geht von ihm die Variante 8A ab in Richtung Südosten, und diesem Weg folgen wir nun bis zur Plantapatschhütte. Auch dieser Teil der Strecke ist sehr abwechslungsreich und gemütlich. Kurz vor der Plantapatschhütte verlässt man den Wald und geht am Rande der Skipiste bis zur Berstation.
Wer noch Kraft in den Oberschenkeln hat, der kann nun auch knapp westlich der Plantapatschhütte durch den Wald absteigen, und an der Höferalm (2.040m) noch eine kleine Rast einlegen. Aber Achtung: Diese schließt relativ zeitig in der Saison. Am Ende ist man dann wieder zurück an der Talstation Prämajur, wo die Tour auch begann.
Ein echter Klassiker bei schönem Wetter, aber da man den größten und anstrengendsten Teil in der Sonne wandert, im Sommer nur bedingt zu empfehlen. Man sollte auch genügend Wasser mitnehmen, denn unterwegs besteht bei dieser Tour keine Einkehrmöglichkeit – erst wieder bei der Bergstation.
Die Wanderung fand am 20. September 2024 statt.