Zur Ignaz-Mattis-Hütte (1.986m) am Giglachsee.

An der Ignaz-Mattis-Hütte.

Eine schöne, familientaugliche Tour zur Ignaz-Mattis-Hütte am Giglachsee bei Schladming, von der Ursprungalm aus.

Start bei der Ursprungalm.

Die Ursprungalm mit tief liegenden Wolken

Die Wanderung beginnt am Parkplatz bei der Ursprungalm, knapp unterhalb von 1.600m. Von Schladming aus geht es zuerst über öffentliche Landstraßen bergauf, bis nach einer Weile der Weg zu einer privaten, mautpflichtigen Straße wird. Im Sommer 2023 betrug die „Wegerhaltungsgebühr“ einigermaßen happige 19 Euro, aber die Strecke ist auch gute 2,5km lang und in sehr gut unterhaltenem Zustand.

Der Parkplatz liegt dann knapp unterhalb der Ursprungalm, die sich hinter einer Kuppe versteckt.

Etwas gruselig, das kleine Gipfelkreuz im Nebel

Von hier gehen verschiedene Touren ab. Für die Genießer oder diejenigen, die nicht mehr allzu gut zu Fuß sind, ist vielleicht sogar der kleine Rundweg im Talkessel der Alm ausreichend, mehr oder weniger die ganze Zeit auf dem gleichen Höhenniveau. Oder, wenn man höher hinaus will, in ca. 3 Stunden auf die Steirische Kalkspitze, unser eigentliches Ziel an diesem Wochenende.

Doch das Wetter schien uns einen Strich durch die Rechnung zu machen: Wir starteten im leichten Regen, der zwar bald aufhörte, aber tiefe Wolken schränkten die Sicht massiv ein und schufen teilweise sogar für eine leicht schaurige Stimmung.

Ankunft an der Ignaz-Mattis-Hütte.

Die Ignaz-Mattis-Hütte erscheint im Nebel

Bis zum Giglachsee geht man auf einem Forstweg, immer stetig bergauf aber nie zu steil.

Dann teilt sich der Weg auf: Ganz rechts geht es zur Giglachseehütte, gerade aus bleibt man auf dem Forstweg (der auch irgendwann an der Ignaz-Mattis-Hütte ankommt), der direkt am See entlang führt, und links geht ein schöner Wanderweg ab, der immer ungefähr 30m über dem See bleibt, bis wir an der Hütte ankommen.

Da war es gerade um die Mittagszeit, aber der Nebel hat es wirken lassen wie an einem kalten Herbsttag.

Also erstmal hinein, um etwas zu essen – vielleicht verzieht sich ja der Nebel…

Kurzausflug zum Vetternkar und den Knappenseen.

Richtung Vetternkar

… nicht ganz, aber immerhin doch so sehr, dass wir nach dem Essen nochmal aufgebrochen sind, um zum Vetternkar hinauf zu wandern. Das ist von der Hütte in ungefähr einer Stunde zu schaffen, und man geht gemütlich einen flach ansteigenden Weg, der mit der Zeit immer felsiger wird (man ist nun schon deutlich über 2.000m).

Im Bereich des Vetternkars kommt man an den Überresten einer alten Knappenbehausung vorbei – in diesem Gebiet wurde tatsächlich im 16. Jahrhundert Silber, Nickel und Kobalt abgebaut, und über 1.500 Knappen schufteten hier untertage. Im Eingang der Ignaz-Mattis-Hütte hängen noch alte, mittlerweile vergilbte Pläne.

Einer der Knappenseen

Anstatt links zur Rotmandlspitze weiter zu gehen, hält man sich weiter geradeaus und gelangt wenige Minuten später zu den Knappenseen, oberhalb derer sich in den Hängen der Vetternspitzen die alten, eingestürzten Minen befinden.

Dort oben war an diesem Tag noch tiefer Winter, und der See begrüßte uns zugefroren und von Schnee umgeben, in einem tollen Farbspiel von Weiß und Blau. Dort machten wir eine kurze Pause, bevor wir auf dem gleichen Weg wieder zur Hütte zurückkehrten. Wer dem Weg aber weiter folgt, der erreicht irgendwann auch die Kleinprechthütte.

Wilde Gegend

Sonnenwendfeuer – im Alpenglühen.

Das Feuer am Berg und das Feuer auf der Wiese…

Der Pächter hatte uns erlaubt, ein kleines Feuer anlässlich der Sonnenwende zu entfachen. Also hatte jeder von uns noch einige Scheite Holz im eh schon vollen Rucksack mit dabei. Und das Wetter hatte Erbarmen mit uns: Gegen Abend zogen sich die Wolken immer mehr zurück, bis sich sogar die ersten Sonnenstrahlen zeigten, die die gegenüberliegende Bergseite teilweise in einen ganz tollen, goldenen Farbton hüllten.

Irgendwann ließen wir dann das Feuer ausgehen, denn die Hüttenruhe nahte, und am nächsten Tag wollten wir ja noch weiter wandern.

Am Abend wurde das Wetter deutlich besser

Rund um den Giglachsee.

Blick Richtung Steierische Kalkspitze

Am nächsten Tag war der Himmel blau… kein Vergleich zu den Wolken und dem Nebel noch wenige Stunden davor! Nach dem Frühstück teilte sich dann die Gruppe. Während die meisten sich auf den Schladminger Tauern Höhenweg machten, der an der Oberen Neudeckalm wendet, wählten wir den gemütlichen Weg: Einfach nur rund um den Giglachsee und dann zurück zur Ursprungalm. Das ursprünglich geplante Ziel, die Steirische Kalkspitze, ließen wir aus, da wir zum Gipfel hin noch mit zu viel Schnee rechneten. Und was soll ich sagen? Brotzeit am Giglachsee bei blauem Himmel war himmlisch!

Wir ließen uns viel Zeit, denn der Tauern Höhenweg ist lange und anstrengend. An der Ursprungalm haben wir uns dann daher mit so einigen Leckererien von der Karten belohnt, bis irgendwann am Nachmittag auch der Rest von uns, von der Sonne und den vielen kleinen Gegenanstiegen sichtlich gezeichnet, eintrafen.

Panoramablick über den Giglachsee bei bestem Wetter
Die Giglachseehütte

Wer nur um den Giglachsee wandern möchte, für den ist es eine leichte Wanderung, die man gemütlich auch mit Kindern an einem Tag locker schafft:

Knappe 400m hinauf, und auf der Strecke hat man gleich 3 Hütten zur Einkehr. Man kann die gesamte Strecke über auf einem Forstweg gehen, und teilweise gehen parallel auch Wanderwege ab (beim Aufstieg und das letzte Stück zur Hütte). Wunderschöne Gegend!

Die Wanderung fand am 23. und 24. Juni 2023 im Rahmen einer Veranstaltung des DAV Sektion Gangkofen statt.


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