Die Befreiungshalle thront auf dem Michelsberg über Kehlheim und ist der perfekte Ort für einen kurzen Ausflug, auch zum Kloster Weltenburg.
Die Befreiungshalle.
In der näheren Umgebung von Regensburg gibt es drei beliebte Ausflugsziele an der Donau: Die Walhalla, Kolster Weltenburg beim Donaudurchbruch – und die Befreiungshalle auf dem Michelsberg oberhalb von Kehlheim. Von Regensburg aus sind alle diese Ziele sogar mit dem Schiff erreichbar – wer ein paar Stunden oder einen Tag Zeit mitbringt, der kann von der Anlegestelle der Steinernen Brücke aus alle diese Ziele anfahren.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Donau ein gutes Stück unterhalb des Michelsberges liegt, und man als Fußgänger daher etwa eine halbe Stunde bergauf gehen muss, allerdings dann in einem recht gemütlichen Tempo.
Aber auch mit dem Auto ist die Anfahrt kein Problem. Man kann bis auf den Michelsberg fahren und dort gegen eine Gebühr parken. Von diesem Plateau aus geht man zunächst am Verwaltungsgebäude vorbei, aber hat die Halle bereits gut im Blick. Rechterhand fließt die Donau im Tal, und fast kann man durch die Bäume hier auch das Kloster Weltenburg sehen, hinter dem direkt der Donaudurchbruch liegt.
Wer genug Zeit mitbringt, kann auch direkt einen Spaziergang durch den Wald machen, und ist keine 4km später dort. Ich denke, das werde ich vielleicht beim nächsten Mal machen. Bei diesem Besuch im Februar allerdings war es trotz blauem Himmel noch ein wenig zu kühl für meinen Geschmack.
Im Innern.
Wie auch die Walhalla, wurde die Befreiungshalle mit dem Ziel gebaut, möglichst imposant zu wirken. Ich würde sagen, dieses Ziel wurde erreicht. Egal ob man mit dem Schiff oder dem Auto anreist: Wenn man in Richtung flussaufwärts fährt, taucht auf einmal der Michelsberg mit diesem beeindruckenden Bauwerk auf, und man denkt, man ist in einer ganz anderen Epoche gelandet. Die Halle ist von 18 Kolossalstatuen umgeben, die dieses Gefühl noch verstärken.
Kurz vor dem Betreten geht es einige Stufen hinauf, damit man genügend Zeit hat, die Inschrift über dem Eingang zu verinnerlichen. Und, ehrlich gesagt, fühlt man sich in diesem Moment auch ziemlich klein und bedeutungslos in Angesicht dieses Monuments.
Hat man dann das Innere der Halle betreten, wird man nicht weniger beeindruckt sein – im Gegenteil: Die riesige Halle mit dieser gigantischen Kuppel, durch die die Sonne hineinstrahlt lässt einen glauben, man ist in Rom, und der Senat würde in der Nähe gerade beraten. Die vielen Siegesgöttinnen, die den Namen von Befreiungskriegen flankieren, teilen den Raum auf und hinter ihnen befinden sich Nischen, die durch einen Rundgang verbunden sind.
Von hier aus geht auch die Treppe ab, von der aus man letztendlich bis ganz nach oben kommt. Es sind allerdings weit über 100 Stufen, die man hinaufsteigen muss bis man ganz oben ist.
Ausblick von oben.
Die Treppe führt über mehrere Etappen zur obersten Umrundung. Wer möchte, der kann auf mittlerer Höhe nochmal einen Rundgang an den Seiten der Halle machen. Aber Vorsicht: Der Blick über die (hohe) Brüstung hat dieses Mal sogar bei mir ein Schwindelgefühl ausgelöst. Von hier aus sind es nicht mehr allzu viele Treppenstufen, die man hinaufgehen muss um ganz oben zu stehen – in der freien Luft. Der Umgang führt komplett um die Befreiungshalle, und der Ausblick ist wirklich beeindruckend. Wobei ich leider sagen muss, dass der Blick auf Kehlheim im Frühjahr 2022 nicht so schön ist. Viel Industrie – als die Halle 1863 fertiggestellt wurde, war der Ausblick sicherlich noch schöner.
Wer die Gelegenheit hat, der sollte unbedingt einen kleinen Abstecher machen.