Vor über 20 Jahren habe ich eine Boba Fett Maske für den Fasching gekauft – jetzt habe ich sie nochmal zum Spaß angezogen.
Eine Boba Fett Maske „Made in Germany“.
Viele werden mir zustimmen: Für Kostüme aus den 1990er Jahren sah die Boba Fett Maske ziemlich echt aus. Sie flößte schon Respekt ein, wenn man sie trug. Außerdem wurde sie noch individuell mit ein paar Farbklecksern „verschönert“, um ihr einen einmaligen Look zu verleihen. Durch einen kleinen Sichtschlitz konnte man erstaunlich gut die Umwelt wahrnehmen, während man vom Gesicht im Innern nichts wahrnehmen konnte.
Schade, dass mittlerweile der „Range Finder“ an der Seite abgebrochen ist – ein weiteres Detail, das dem Helm noch mehr Realismus verlieh. Man konnte ihn so nach vorne klappen, dass er über dem Auge als Zielfernrohr fungierte – eben als Range Finder.
An den Seiten des Helms sind Hinweise auf den Hersteller zu finden. Anscheinend hatte die deutsche Firma „a la carte“ damals, im Jahr 1997, die Lizenz von Lucasfilm erhalten. Leider ist eine Suche nach dieser Firma Anfang 2022 ergebnislos verlaufen – aber via Google findet man viele Seiten, auf denen der Helm entweder besprochen oder gebraucht zum Verkauf angeboten wird.
In der Zwischenzeit sind, wie ich gesehen habe, auch weitere Masken neu im Angebot. Auch sie sehen toll aus, kosten aber auch zwischen 100 und 150 Euro. Es war noch nie billig, ein einigermaßen glaubhafter Cosplayer zu sein.
Ein Stormtrooper und Boba Fett eskortieren Prinzessin Leia.
Hier sieht man, wie wir uns irgendwann 1998 – das genaue Datum ist mir leider nicht mehr bekannt – für eine Faschingsparty kostümiert hatten. Egal, ob das nun eine Star Wars Mottoparty war oder nicht, wir sorgten schon für ausreichend Aufmerksamkeit. Prinzessin Leia hatte sogar die korrekte Frisur!
Abgesehen von den Gesichtsmasken mussten wir leider improvisieren: Die weißen Panzerungen für den Stormtrooper waren selbstgemacht, und ich als Boba Fett trug eine Mischung aus THW-Klamotten (Stiefel, Gürtelschnalle, Tarnweste) und… einem Vorhang (als Umhang)! Damals war der Range Finder noch intakt, wie man sehen kann.
Wie bei allen Verkleidungen dieser Art verloren sie allerdings in dem Moment an Wirkung, wenn man die Maske abzog weil man vielleicht etwas trinken mochte. Bei einem anderen Kostüm ein, zwei Jahre davor haben wir daher eine recht aufwendige Konstruktion mit Plastikschläuchen gebaut, aber das ist eine andere Geschichte.
Die Maske verliert an Form.
Anscheinend hatte die Maske, so toll sie auch war bzw. ist, drei Schwachstellen, wie man auch in Foren nachlesen kann. Alle dort geschilderten Mängel sind bei meinem Exemplar ebenfalls aufgetreten:
Der Range Finder brach recht schnell ab, an der rechten Seite ist eine Fabrikationsnaht der Maske aufgebrochen, aber vielleicht am schlimmsten war, dass die Maske schnell ihre Form verloren hat und daher mittlerweile sehr eng ist. Ein interessanter Nebeneffekt ist allerdings, dass sie dadurch die tatsächlichen Kopf-Proportionen so kaschiert, dass sie noch realistischer wirkt. Nur möchte ich diese Maske so eng heutzutage nicht mehr stundenlang in einem heißen, verschwitzen Innenraum tragen. Man wird eben alt.
Wieviel sie damals gekostet hat, ist schwer zu sagen. Schätzungsweise waren es zwischen 70 und 100 DM, würde ich meinen. Wahrscheinlich habe ich sie bei „Andere Welten“ bestellt, dem Kultladen aus Hamburg, von dem so manche Lieferung in unserem Briefkasten landete.
Leider habe ich es nicht geschafft, ihn vor der Schließung persönlich zu besuchen. (Ich bin ehrlich und gebe zu: In den letzten 20 Jahren habe ich nicht mehr an Andere Welten gedacht, da sich Interessen doch über die Zeit ändern.) Aber den Webshop gibt es noch, und vielleicht gilt sogar meine alte Kundennummer nach all den Jahren – denn die habe ich hier auf einer alten Rechnung vor mir liegen, die auch mittlerweile bereits über 25 Jahre alt ist.