Wann war ich zuletzt auf der Burg Kirkel? Seit 1995 nur noch selten – ich war überrascht, was sich seitdem dort geändert hat!
Die Burg Kirkel – Wahrzeichen des Ortes.
Die ersten 25 Jahre meines Lebens verbrachte ich in Kirkel-Neuhäusel. Dort wuchs ich auf, und von unserem Haus konnte man direkt auf die Burg Kirkel sehen. Wenn man dort aufwächst, denkt man sich vielleicht nicht viel dabei, wie bemerkenswert und außergewöhnlich es doch ist, in einem Ort zu leben, das so ein schönes Wahrzeichen hat!
Zur Adventszeit ist am Burgturm eine riesige, leuchtende Sternschuppe weithin zu sehen, die man beispielsweise sehr schön von St. Ingbert/ Rohrbach kommend sieht. Aber mir persönlich gefällt es am besten, in der Nacht über Land von Neunkirchen nach Kirkel zu fahren und dann kurz oberhalb des Eschweilerhofes in der Ferne die beleuchtete Burg fast schwebend am Himmel zu sehen.
Und früher, als es noch den „Kirkeler Wurstmarkt“ gab, da endete das Feuerwerk am Dienstag immer mit einem goldenen Wasserfall aus Funken, die vom Turm hinab rieselten. Nicht zuletzt deshalb kamen viele Besucher zum Fest. Die Sicht von ganz oben ist grandios – siehe auch das Panoramabild weiter unten.
Vieles hat sich geändert seit den 1980ern.
Solange ich denken konnte, gingen wir oft zur Burg. Über kleine Pfade, die es aufgrund Bebauung schon seit Jahrzehnten nicht mehr gibt, konnte man von mehreren Seiten abkürzen – ober man ging über die auch heute zur Burg führenden asphaltierten Straßen den sehr steilen Hang hinauf.
Damals schien mir das Areal der Burg Kirkel viel kleiner als heute – und so ist es tatsächlich auch, denn die Ausgrabungen starteten erst Mitte der 1990er Jahre, und sie sind wohl noch immer nicht abgeschlossen, wie ich an dem Ausgrabungszelt sehen konnte. Damals war nichts gesichert, nichts „ordentlich“ hergerichtet – über ein paar schmale Stege aus Stein ging man an der Seite des Turms vorbei und stand in einer Mulde zwischen Turm und Ruine, alles überwuchert mit Gebüsch und kleinen Bäumen.
Die Ruine war bestimmt so baufällig wie sie damals aussah, und doch trauten sich hin und wieder einige Jugendliche, hinaufzuklettern (oder auf einem schmalen Steg um die Ruine herum – Meter über einem steilen Abgrund). Mittlerweile ist sie komplett restauriert und saniert, die Fläche ist schön mit Platten ausgelegt und auch der Brunnen ist recht tief ausgehoben.
Die ehemalige Zugbrücke.
Als Kind konnte ich mir das nicht vorstellen: Unsere Burg Kirkel hatte eine Zugbrücke? So wollte die denn gewesen sein?
Nun, mittlerweile wurde sie freigelegt, zumindest was noch davon übrig ist, und als ich kürzlich den gleich links abgehenden Weg nahm, war ich sehr beeindruckt. Die Besucher werden nun über eine neue Metalltreppe geführt, die die alte Route zum Tor und zur ehemaligen Zugbrücke nachbildet.
Und wenn man so links und rechts neben einem diese massiven Steine sieht, dann kann man sich in der Tat gut vorstellen, dass diese Burg sehr wohl auch von einer Zugbrücke geschützt wurde. Der Treppenaufgang, die ich von meiner Jugendzeit kannte, scheint zumindest vorübergehend außer Betrieb genommen zu sein. Vielleicht nur aufgrund Ausgrabungen oder um das „Burgsommer“-Festgelände abzutrennen – oder vielleicht möchte man auch für immer diesen damaligen Weg über die Zugbrücke als „normalen“ Weg durchsetzen.
Blick von oben, und Kirkeler Burgwein.
Von der Aussichtsplattform der Burg (Wie oft bin ich diese Stufen damals hinaufgestiegen?) hatte man schon immer eine grandiose Fernsicht. Kirkel ist ein wirklich schönes Dorf, und ich bin froh, dass ich hier aufwachsen durfte! Vielleicht ist irgendwo im Gebälk auch noch eine Nachricht meines jüngeren Ichs zu finden…
Hier kann man das Panorama in voller Größe sehen und interaktiv bedienen. Und auch die Burgschenke ist mit der Zeit gegangen, sie präsentiert sich als moderne und gleichzeitig historisch-traditionelle Gastwirtschaft, die natürlich ein eigenes Wappen prominent vor sich her trägt, und natürlich wird mittlerweile auch eigener Wein angebaut.
Kirkel – Wo es den Rittern einst gefiel!
Diesen Slogan kenne ich noch aus meiner Kindheit und Jugend, als die Mittelaltermärkte und Burgsommer in Kirkel so langsam in Mode kamen. Schön, dass sie auch heute noch, so viele Jahre später, so beliebt sind oder sogar noch beliebter wurden.