Zum Schönberg (1.620m) und weiter zur Lenggrieser Hütte.

Der Schönberg ist ein wunderbares Ziel für Wanderer: Nicht furchtbar überlaufen und gleichzeitig mit einem tollen Panorama bis zur Zugspitze.

Start in Hohenreuth.

Blick zurück, Richtung Brauneck

Die Wanderung beginnt in Hohenreuth auf dem dortigen Wanderparkplatz am Waldrand. Für das Parken sind 2 Euro auf freiwilliger Basis zu entrichten, was ich natürlich gerne getan habe. Der Weg führt zunächst auf gleicher Route Richtung Lenggrieser Hütte und Mariaeck auf nur leicht ansteigenden Forstwegen.

Eine gute Gelegenheit, um die Beine aufzuwärmen. Irgendwann zweigt dann links der Weg zur Lenggrieser Hütte ab, von dem wir am Ende der Wanderung wieder zurückkehren werden. Wir gehen jetzt aber geradeaus weiter. Nun geht es weiter zum „Maria Eck“, dem ersten Ziel der Wanderung. Der Weg führt nun etwas steiler, aber immer gleichmäßig ansteigend weiter durch den Wald. Nach knappen 1,5 Stunden Wanderung reißt der Wald auf, und man wandert eine Wiese hinauf.

Es lohnt sich, hier mal zurückzublicken, denn direkt gegenüber ist das Brauneck. Nach einer Weile verlässt man wieder die Wiese, kehrt in den Wald zurück und erreicht kurz darauf den ersten markanten Punkt der Wanderung.

Das Mariaeck.

Das Maria Eck (1.468m)

Das Mariaeck, oft auch „Maria Eck“ geschrieben, liegt auf einem Grat in 1.468m Höhe, und es zweigen vier Wege ab: Links (Richtung Norden) zur Lenggrieser Hütte, halbrechts (Südosten) weiter bis hin zur Tegernseer Hütte und scharf rechts (Süden, direkt am Zaun) weiter zum Schönberg.

Der vierte Weg (von Westen) ist unser Aufstiegsweg. Bis hier sind es ungefähr 2 Stunden Gehzeit ohne Pause, etwas mehr als 700 Höhenmeter Aufstieg und gleichzeitig ist der Ausblick hinüber zur vom Roß- und Buchstein eingerahmten Tegernseer Hütte sehr schön – also warum nicht hier ein wenig Pause machen?

Bis zum Gipfel des Schönbergs sind es nochmal knappe 150 Meter Aufstieg, man darf also die Beine gerne mal etwas ausruhen.

Der Schönberg.

Ein großartiges Panorama erscheint

Die letzten 100 Meter Aufstieg sind durchaus nochmal knackig. Teilweise im Schatten, durch Felsen hindurch, aber besonders der letzten Teil im Freien lässt einen nochmal kurz aufseufzen, wenn man den steilen Weg die Wiese hinauf sieht. Die gute Nachricht: Das ist wirklich der höchste Punkt, es folgt nicht nochmal ein dahinter versteckter Aufstieg.

Dafür wird man belohnt: Erreicht man den Gipfel, tauchen auf einmal hinter der Wiese beeindruckende Bergpanoramen auf. Der Schönberg hat eine bessere Aussicht, als man vielleicht aufgrund seiner relativ geringen Höhe von 1.620m Höhe gedacht hätte. Der Gipfel ist eine flache, sehr weitläufige Wiese mit genügend Platz für viele Wanderer.

Das Gipfelkreuz ist gute 50 Meter unterhalb angebracht, damit man es vom Tal aus sehen kann. Man muss sich also entscheiden: Macht man Rast am Gipfelkreuz oder am eigentlich höchsten Punkt, der nur durch einen kleinen Stein gekennzeichnet ist? Ich habe mich entschieden, vom höchsten Punkt nochmal knappe 100 Meter weiterzugehen, denn von dort hatte ich einen tollen Panoramablick hinab ins Isartal.

270 Grad Panorama vom Schönberg. Beginnend links mit Blick zur Tegernseer Hütte und endend mit den drei Kampen. (Hier kann man das Panorama in voller Größe und interaktiv bedienbar ansehen.)

Weiter zur Lenggrieser Hütte.

Kraxeln muss man hier, der Weg geht durch den Fels

Letztes Jahr zur fast genau gleichen Zeit war ich ja schonmal auf der Lenggrieser Hütte und wollte sogar weiter zum Seekarkreuz, aber der Schnee machte mir einen Strich durch die Rechnung. In diesem Jahr war von Schnee keine Spur mehr, sonst wäre dieser Übertritt auch nicht möglich gewesen:

Der Weg von Mariaeck weiter Richtung Lenggrieser Hütte hat es in sich! Auf dem Schild steht „Nur für Geübte!“, andere Wanderberichte sprechen von einer „anspruchsvollen“ Strecke, und das stimmt auch beides: Zwar mag man es zuerst nicht glauben, weil der Wanderweg idyllisch über Wiesen weitergeht, aber dann kommt unvermittelt eine längere Strecke, bei der man – zwar nur ein paar Meter, aber immerhin – direkt im Fels kraxeln muss.

Es wird auch recht eng, und nach einer bereits längeren Strecke müden Beinen muss man hier immer noch absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit besitzen. Das merkt man spätestens bei dem ersten Auftauchen von freistehenden Leitersprossen, denen etwas später eine komplette Leiter folgt.

Nur für Geübte: Über Leitersprossen hinauf

Wer im Gebirge schon das ein oder andere Mal solche Passagen gemeistert hat, wird auch hier keine Probleme bekommen, aber wenn man noch eher frisch ist, was Bergwandern angeht und solche ungesicherten Passagen noch nie bewandert hat, der sollte nicht direkt mit diesem Weg beginnen, und sich vorher an anderer Stelle etwas Übung antrainieren.

Nach ein paar Minuten hat man diese Stelle auch hinter sich, und schnell ist man wieder aus dem Wald und sieht das (üblicherweise immer stark besuchte) Seekarkreuz vor sich. Es geht vom Mariaeck bis zu dieser Stelle auch nochmal knapp 100 Höhenmeter hinauf.

Das Seekarkreuz spare ich mir an diesem Tag und biege kurz davor links zur Lenggrieser Hütte ab, die man nach etwa einer halben Stunde erreicht hat.

Zurück zum Parkplatz.

Die Kühe sind mal ganz entspannt!

An der Lenggrieser Hütte kann man nochmal in Ruhe Rast machen. Es sind zwar üblicherweise immer sehr viele Wanderer dort, weil die Hütte auch über einen leichten Forstweg erreichbar ist (viele Mountain Bikes stehen dort herum), aber es gibt auch genügend Orte, zu denen man sich etwas abseits zurückziehen kann.

Der schnelle Weg hinab führt über den Grasleitensteig, der gerade zu Beginn auch leicht etwas matschig und daher rutschig sein kann. Nach ein paar Minuten hört das aber auf und der Steig führt als schmaler Wanderweg weiter ins Tal. Irgendwann mündet er in einen Forstweg, der recht steil hinab führt. In einer scharfen Linkskurve würde der Grasleitensteig dann geradeaus den Forstweg verlassen, um wieder zu einem echten Wanderweg zu werden, und links geht es weiter hinab nach „Fleck“, in Richtung des Wanderparkplatzes.

Auch hier geht es teilweise recht steil bergab, was die müden Oberschenkel ein letztes Mal fordert. Fast im Tal angekommen, stößt man dann wieder auf den Forstweg, den man bereits vom Start der Tour am Morgen kennt, und ungefähr 20 Minuten später ist man zurück am Auto.

Mein Fazit.

Ganz nahe: Die Tegernseer Hütte zwischen Roßstein und Buchstein

In Summe eine tolle Tour, für die man aber genügend Schmalz in den Beinen haben sollte, denn vom Parkplatz zu Schönberg sind es ca. 900 Höhenmeter, und die beschriebene Tour über Lenggrieser Hütte hat dann nochmal einen Gegenanstieg von zusätzlichen 100 Höhenmeter. Den schwierigen Teil zur Lenggrieser Hütte sollte man nicht unterschätzen – definitiv nichts für Ungeübte!

Dafür gibt es ab dem Mariaeck immer wieder ganz tolle Ausblicke, was man von einem Berg dieser Höhe nicht erwartet hätte. Wer ein Teleobjektiv sein Eigen nennt, sollte es auf dieser Tour unbedingt mitnehmen: Die Tegernseer Hütte, das Brauneck-Gipfelhaus (und Brauneck-Bergbahn) und das Seekarkreuz liegen in direkter Sicht, und man dürfte nicht jeden Tag die Gelegenheit haben, sie aus der Ferne und fast aus der gleichen Höhe zu fotografieren.

Das Foto links wurde nahe des Seekarkreuzes mit einem 400mm Objektiv aufgenommen (gecroppt, aber Originalgröße). Das sind immerhin mehr als 3km Luftlinie. Unten in der Galerie sind noch mehr Fotos, die ich mit dem Tele aufgenommen habe.

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