Im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

Das Deutsche Technikmuseum in Berlin ist ein lohnendes Ziel für Freunde der Luftfahrt, Computer und Eisenbahn. Wer die Gelegenheit hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen.

Das Deutsche Technikmuseum in Berlin.

Am Parkplatz vor dem Technikmuseum

Das Deutsche Technikmuseum ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Gleich zwei U-Bahn Linien sind in der Nähe, davon ist die Haltestelle Gleisdreieck nur ein paar Minuten zu Fuß entfernt. Auch der Eintritt ist mit 8 Euro für einen Erwachsenen nicht teuer. Die Fläche ist riesig, und einen großen Teil davon nimmt das Außenareal mit den Lokschuppen ein.

Ein Rosinenbomber schwebt über dem Museum

Einige Stunden verbringt man schon ohne Mühe hier, auch wenn man nicht vor jedem Exponat stehenbleibt. Genügend Zeit sollte man also haben, denn hetzen sollte man sich nie in Technikmuseen, und die Zeit vergeht schnell beim wandern durch die Hallen. Um alles in Ruhe zu sehen, wird man des Öfteren vorbeischauen müssen.

Der aufgehängte Rosinenbomber ist natürlich ein Hingucker, den man sowohl im Vorbeifahren von der U-Bahn aus sehen kann, als auch vom Schiff aus, wenn man zum Beispiel die „Brückentour“ macht. Man kann ihn auch ganz aus der Nähe betrachten, denn er ist über eine Terrasse des Museums zu erreichen.

Überhaupt gibt es jede Menge Flugzeuge im Museum zu bewundern – im Originalzustand, restauriert oder in Trümmern. Was mich sehr berührte, waren die ausgestellten CARE-Pakete und die Mini-Fallschirme, von denen aus den Rosinenbombern Süßigkeiten für Kinder abgeworfen wurden.

Konrad Zuse und seine ersten Computer.

Eine Z1 (Nachbau 1989)

Nachdem der Computerpionier Zuse ein gebürtiger Berliner war, ist es auch nicht weiter überraschend, dass im Deutschen Technikmuseum einige seiner Computer stehen.

Manche im Originalzustand und bis Anfang der 1980er Jahre sogar in Betrieb, andere wie die Z1 als Nachbau. Für mich als jemand mit IT-Hintergrund ist es sehr beeindruckend, solche Meisterwerke in echt zu sehen.

Wir wrappen wie die Deppen!

Das Exponat der Z1 von 1989 ist auch in der Art beschriftet, dass man zumindest sehen kann, in welchen Teilen der Maschine welche Operationen durchgeführt werden. Aber das ist bei Weitem nicht der einzige Computer aus der Zuse-Familie.

Was mich am meisten beeindruckt hat, das waren die komplexen Verkabelungen der Z11 (35 Hz, 5 Additionen pro Sekunde, 100 Byte Speicher) oder anderer Exponate. Wenn man sich überlegt, dass diese von Hand verlegten Verbindungen heute Bruchteile von Quadratzentimetern bzw. sogar Quadratmillimeter auf Chips einnehmen… auch ich musste auf der Uni im „HaDePrak“ (Hardware Design Praktikum) einen simplen Rechner zusammenbauen. Damals „wrappten“ wir, was das Zeug hielt, und das viel kleinere Board hatte Ähnlichkeiten mit diesem Kabelmonster.

Das Testen muss die Hölle gewesen sein, und von einer Fehlersuche will ich gar nicht erst reden!

Fortschritt in der Speichertechnik

Trommelspeicher der 1950er und 1960er Jahre

Wie oben geschrieben, kam der Z11 von 1956 auf unglaubliche 100 Byte Speicher. Die ausgestellte Z22 aus dem Jahr 1958 machte da bereits einen Quantensprung: 1.500 Additionen pro Sekunde und mit einem Trommelspeicher wie hier abgebildet, konnte er bereits 38 KB speichern.

Und jetzt macht mal die Fingerübung von Byte zu KiloByte zu MegaByte zu GigaByte zu TeraByte: Zwischen jeder Größeneinheit liegt (vereinfacht gesagt) das 1.000fache an Kapazität. Eine 4 TB große Festplatte kostet derzeit (März 2020) gerade einmal 90 Euro, und damals wäre solch eine Kapazität selbst mit allem Geld der Welt nicht machbar gewesen.

Tolles Außengelände im Technikmuseum

Das Technikmuseum hat noch so viel mehr zu bieten, nicht zuletzt das riesige Areal für die Eisenbahn-Ausstellung, das neben Lokschuppen sogar zwei Drehscheiben aufführt. Letztere sind natürlich im Freien, und das fand ich auch toll für Familien: Eigens besonders ausgezeichnete Bereiche, um Picknick machen zu können. Daneben befindet sich auf dem Gelände auch noch eine Schmiede und sogar zwei Windmühlen!

Wer also mal ein paar Stunden Zeit hat, der sollte einfach auch mal das Deutsche Technikmuseum besuchen. Er wird bestimmt nicht enttäuscht – aber es könnte mehr Stationen geben, bei denen man selbst etwas ausprobieren kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Die mobile Version verlassen