Anfang 2000, vor genau 20 Jahren also, war ich im Rahmen meines Stipendiums Schüler an der YMCA Sprachschule in Kumamoto. Im Laufe der Zeit wurde das immer anspruchsvoller.
Stundenplan der YMCA Sprachschule
Mitte Oktober 1999 begann mein Unterricht im „YMCA Kokusai Center“ („Internationales Zentrum der YMCA“, 国際センター). Dort wurden, damals im Viertel „Hanabata-Cho“, die Sprachkurse angeboten. Mittlerweile sind sie umgezogen, aber das Angebot gibt es noch immer. Allerdings, und das habe ich bei einem der letzten Besuche vor Ort bereits vor Jahren festgestellt, hat sich das Kursangebot verändert: Anstatt 6-monatigen Kursen (klassische Semester) gibt es nun 3-monatige Kurse, und die Unterrichtszeit hat sich um eine Stunde pro Tag verringert. Zu meiner Zeit (1999-2000) waren es pro Tag 4 Unterrichtsstunden, die von 9:30 Uhr bis 14 Uhr gingen, und jetzt (Februar 2020) sind es 3 Unterrichtsstunden von 10:10 bis 13:40 Uhr, mit 1 Stunde Pause.
Finde ich ehrlich gesagt schade, denn ich glaube, dass die längere Schulzeit pro Tag auch meinem Japanisch geholfen hat. Von mir aus hätte es auch noch eine Stunde früher anfangen können. Damals sah mein Stundenplan ungefähr so aus, wie hier dargestellt. Wir bekamen immer für zwei Wochen einen solchen Plan – und wie man sehen kann, steht pro Tag mindestens ein Test auf dem Programm.
Regelmäßige Tests
Zumindest damals war der Unterricht der Y (wie sie sich selbst des Öfteren abkürzte) stark auf üben, wiederholen, anwenden, testen ausgelegt. Manchmal etwas ermüdend, aber doch recht effektiv, wenn man es mit dem entsprechenden Ernst verfolgte. Der Unterricht war vom ersten Tag an auf Japanisch gehalten. Die einzigen Ausnahmen waren Vokabeltests, in denen von Englisch nach Japanisch übersetzt wurde (oder von Chinesisch auf Japanisch).
Die Tests waren unterschiedlicher Art: Hörverstehen, Schreiben, Grammatik, Vokabeln und Kanji waren es hauptsächlich. Anfang Februar 2000 hatte ich ungefähr drei Monate hinter mir. Meine Handschrift war noch recht ungelenk, aber sie sollte in den kommenden Monaten eben aufgrund der vielen Übungen und Tests stark verbessern. Die Kanji schienen mir zu liegen, denn bei diesen Tests schnitt ich oft fehlerfrei ab, und ich war bis kurz vor meiner Abreise, als die täglich zu lernende Zahl der Kanji unglaublich anstieg, sogar der Klassenbeste – noch vor den Chinesen. Knapp 50 dieser Kanji-Tests schrieb ich bis Ende meines Aufenthaltes, leicht zu sehen an der Nummerierung – ich müsste mal nachzählen, wie viele Tests ich in Summe in den 9 Monaten auf der Schule hinter mich gebracht habe.
Was ich allerdings sagen kann, jetzt wo ich nach 20 Jahren diese alten Aufzeichnungen digitalisiere: Vieles ist wirklich hängengeblieben. Es hat sich also gelohnt, damals so zu pauken!
Was ich Anfang Februar 2000 sonst so in Kumamoto erlebt habe, kann man zum Beispiel in meinem Reisetagebuch von damals nachlesen.
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