Auf zur Lenggrieser Hütte (1.338m).

Über das ganze Jahr ist die Lenggrieser Hütte ein beliebtes Wanderziel, und dieses Jahr konnte man Mitte Mai eine perfekte Mischung aus Frühling und Winter erleben – inklusive Schnee. Eine leichte und abwechslungsreiche Wanderung.

Start über Felder.

Wunderbarer Blick zurück

Die Rundtour beginnt am kleinen Parkplatz kurz hinter dem St. Ursula-Gymnasium in der Hohenburgstraße in Lenggries. (Wem es dort zu voll ist: ein paar Meter weiter bietet ein Bauer einen weiteren wilden Parkplatz für die Hälfte der Kosten an.)

Anfangs geht es eine gute halbe Stunde über Felder und an Höfen vorbei. Dann enden die Forstwege, und der Grasleitensteig beginnt. Ab hier wird es auch deutlich steiler, der eigentliche Aufstieg beginnt, und es sind noch gute 450 Höhenmeter bis zur Hütte zu wandern.

Im Frühjahr 2019 waren die Schäden des starken Winters deutlich sichtbar: Einige Bäume lagen über dem Steig. Von unterwegs gibt es einige Stellen, die einen schönen Fernblick erlauben, auch in Richtung Sylvensteinspeicher, von dem aus sich die Isar durch das Tal schlängelt.


Rast an der Lenggrieser Hütte und Ausblick zum Seekarkreuz.

Pause auf der Lenggrieser Hütte

Kurz unterhalb der Hütte begannen die ersten Schneefelder, und ziemlich genau auf der Höhe der Lenggrieser Hütte wurden sie zu einer geschlossenen Schneedecke. Aber es war warm genug, um auf der – zu diesem Zeitpunkt – noch recht leeren Terrasse eine leckere Pfannkuchensuppe zu essen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.

In und um Lenggries gibt es einige tolle Berge, die zu Wanderungen einladen. Die Benediktenwand gehört dazu, und auf der anderen Seite, Richtung Kreuth, ist die Tegernseer Hütte ein lohnenswertes Ziel.

Eine knappe Dreiviertelstunde von der Hütte entfernt ist das Seekarkreuz, das auf 1.601m Höhe liegt. Doch an diesem Tag war einfach noch zu viel Schnee, und ohne Grödel wollte ich nicht weitergehen.


Abstieg über den Sulzersteig.

Immer wieder Schneefelder

Beim Abstieg hat man die Wahl, ob man die lange Route geht, die immer gleichmäßig und sanft über Forstwege absteigt – das ist gleichzeitig auch die Winterroute zur Lenggrieser Hütte, die man auch im Schnee nehmen kann. Oder man nimmt eine Abkürzung über den Sulzersteig, der kurz hinter der Seekaralm links abzweigt.

Hier endete zwar die geschlossene Schneedecke wieder schnell, aber bis fast ins Tal hinein waren immer wieder mal größere, mal kleinere Schneefelder zu überqueren. Gerade im Frühjahr sollte man daher flexibel in der Streckenwahl sein, denn wie ich schätze, wäre diese Route von 1-2 Wochen noch nicht so ohne Weiteres möglich gewesen bzw. man hätte zumindest Grödel benötigt.

Nach wenigen Minuten war ich schon so weit abgestiegen, dass die Schneefelder nur noch selten auftraten, und fast unvermittelt wanderte ich dann in einem frühlingshaften Laubwald.

Und dann war da auf einmal dieser Wasserfall

Aufgrund des Tauwetters konnte man schon bald nach dem Einstieg in den Sulzersteig das Wasserrauschen hören: Der Sulzbach fließt neben dem Steig entlang. Zuerst ein gutes Stück weiter unten, aber dann kommt man irgendwann direkt an ihn heran. An einigen Stellen lädt der Sulzbach hier auch zu einer kleinen Rast ein, und ganz besonders schön ist eine Stelle im letzten Drittel des Steigs, an der sich der Sulzbach in Form einiger kleiner Wasserfall-Kaskaden präsentiert.

Da war ich wirklich überrascht – das hätte ich nicht erwartet. Ich vermute aber auch, dass im Hochsommer nach dem Tauwetter diese Wasserfälle längst nicht mehr so wasserreich sind.


Die letzten Kilometer.

Tolle Idee: Ein Wald-Klassenzimmer

Kurze Zeit später trifft der Steig auf einen Forstweg, dem man noch gute 3 Kilometer bis zum Anfangspunkt der Tour folgt. Zunächst hat man noch den Hirschbach links neben sich, bevor er sich vom Weg entfernt. Kurz bevor man den Wald verlässt, sieht man noch etwas ganz Besonderes: Ein Wald-Klassenzimmer. Eine hervorragende Idee, wie ich meine, die es viel öfter geben sollte, denn wo sonst kann man die Natur und ihre Vielfalt und ihren Wert kennenlernen und verstehen, wenn nicht mitten in ihr. Ich hätte es jedenfalls geliebt!

Und dann ist man wieder zurück auf den Feldern und folgt dem ziemlich geradlinig verlaufenden Weg, bis man wieder am Parkplatz angekommen ist.

Eine schöne Tour, die bis zur Lenggrieser Hütte ungefähr 650 Höhenmeter beträgt Man sollte beachten, dass der Weg gerade nach Regen teilweise ziemlich schlammig sein kann. Gefunden habe ich diese Tour bei Bergtour-online – wieder einmal!

Die Tour fand am 18. Mai 2019 statt.

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