In der Power Play 11/1997 wird nochmal ein Redakteur-Tausch vorgenommen. Außerdem bestätigt man den Verlagswechsel und die Bewertungsboxen werden umgestellt.
Power Play 11/1997 – die Statistik.
186 Seiten – eigentlich geht das gar nicht, da die Seitenanzahl i.d.R. durch 4 teilbar sein muss. Dieses Mal wurde wohl eine eingeheftete Postkarte nur mit 2 Seiten gezählt. Damit gibt es wieder mehr Seiten als in der letzten Ausgabe, doch gerade mal 16 Spiele wurden getestet. Dafür hatten sie großzügige 53 Seiten Platz.
Es gab eine Neuerung: Erneut wurden die Bewertungsboxen geändert (ich habe selbst den Überblick verloren, zum wievielten Male…). Dabei hat man anscheinend festgelegt, dass ab sofort die Standard-Plattform „Windows“ ist und nicht weiter bei jedem Spiel aufgeführt wird, wie noch im letzten Monat. Nur, wenn ein Spiel ausschließlich unter MS-DOS läuft, wird es so extra gekennzeichnet, was aber in dieser Ausgabe nicht passierte.
Da seit Ausgabe 2/1997 kein Windows 3.11-Spiel mehr auftauchte und seit einigen Monaten auch kaum noch ein Windows 3.1-Spiel, werde ich in meiner eigenen Statistik daher alle Windows-Spiele zukünftig unter „Windows 95“ einordnen, bzw. in etwas fernerer Zukunft unter „Windows 98“, sobald es auf dem Markt ist.
Neue Bewertungsboxen!
So sieht sie aus, die oben angesprochene neue Bewertungsbox. Schon seit einigen Monaten gab es getrennte Bewertungen für Einzelspieler und Multiplayer, was auch nochmals zeigt, dass bereits Ende 1997 das Internet und Online-Spiele zur Normalität geworden sind.
Um es nochmal in die Erinnerung zurückzurufen: Erst in der Ausgabe 11/1995, also vor zwei Jahren, konnte man die ersten „normalen“ Internet-Adressen (in „http://“-Form) in Anzeigen finden, und schon jetzt ist es die absolute Ausnahme, wenn man mal keine Internet-Adresse findet. Auch die Inserenten haben mittlerweile überwiegend Internet-Auftritte – von den auch heute (Ende 2018) noch hier und da zu findenden unverständlichen Adressen im Stil von „Spieleanbieter-xyz-online@gmx.de“ mal abgesehen.
Und eine eher kurzfristige Sache: Die empfohlene Ausstattung sollte eine „3dfx“ Karte enthalten. Das war damals der Vorläufer der ganzen hochgezüchteten Grafikkarten von Nvidia und AMD, der mit einer eigenen Schnittstelle („Glide“) programmierbar war und auch OpenGL unterstützte. Dann kam jedoch Direct3D, und einige strategische Fehlentscheidungen später war 3dfx Geschichte, als sie von Nvidia im Jahr 2000 aufgekauft wurden.
Und was gab es sonst noch?
Wieder kommt mit Fritz Effenberger ein neuer (freier) Redakteur, und Martin Schnelle verlässt das Team für die PC Player. Im Editorial ließ man es noch etwas verschämt zwischen den Zeilen anklingen, aber in den Leserbriefen wurde eine direkte Frage eines Lesers zu den Wechseln, warum Michael (Hengst) und Knut (Gollert) ohne ein Wort gingen, warum alles ausgetauscht wurde, zumindest teilweise beantwortet: Da im Impressum schon seit mehreren Monaten kleingedruckt zu lesen war, dass die Power Play nun vom DMV-Verlag herausgebracht wird, wurde dies bestätigt – und somit auch erklärt, warum Martin Schnelle zu den „Brüder[n] und Schwestern der PC Player“ wechselt, die im gleichen Verlag herausgegeben wird. Allerdings geht man von den (modernen) eMail-Adressen wieder auf die kryptischen Zahlen-Kombinationen von Compuserve zurück – in diesem Sinne ein echter Rückschritt. Was mit dem sonstigen. in den Monaten zuvor aufgebauten Online-Angebot (Forum, eigener Webspace) wurde, ist leider unbekannt.
A propos Leserbriefe: In der Rückschau ist es mir aufgefallen, dass besonders zu dieser Zeit die Fragen der Leser meiner Meinung nach teilweise ziemlich harsch beantwortet wurden. Vielleicht war das damals so üblich (auch wenn ich mich nicht so daran erinnere).
Die Spieletipps haben ein historisches Tief mit nur 3 (!) Spieletipps – die sich dafür aber auf 16 Seiten Platz nehmen. Und sonst? Eine kurze Geschichte der CD-R (leider ohne damalige Hard- und Software-Preise), die Ankündigung von Diablo 2 für Ende 1998 (es wurde dann Sommer 2000), der Bericht zur ECTS in London und ein Preview von Half-Life und Tomb Raider 2.
Das PDF mit der Statistik der ersten 116 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 11/1997
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