Die Power Play bekommt mit Ausgabe 9/1996 ein neues Logo und wieder einmal einen neuen Claim. Nach 10 Jahren gibt es auch die erste Preiserhöhung – zu Gunsten einer CD-ROM Beilage. Windows 95 schlägt zum ersten Mal MS-DOS bei den Spieletests.
Power Play 9/1996 – die Statistik.
Nach 41 Monaten alleiniger und meistens auch deutlich überlegener Führung muss in dieser Ausgabe MS-DOS die Spitzenposition abgeben. Seit Ausgabe 4/1993 hatte DOS diese Spitzenposition ununterbrochen inne, das erste Mal übrigens bereits schon in Ausgabe 6/1989. Im Grunde führte MS-DOS seit Ausgabe 6/1992 schon die Charts an, aber der Amiga bäumte sich noch dreimal auf.
Aber seitdem führte MS-DOS so überlegen, dass selbst alle Windows-Tests zusammengerechnet (also Win 3.1, Win 95 und „Windows“) nicht reichten, um zu mehr Tests als DOS zu kommen. Erst in Ausgabe 3/1996 war es zum ersten und bislang einzigen Male so, dass für DOS weniger Spiele getestet wurden als für Windows.
Das Ergebnis dieser Ausgabe: 22 Tests auf 41 Seiten, die sich wie folgt verteilen: Windows 95 (11 Tests), MS-DOS (7), Win 3.1 (2) und wieder ein nicht näher definiertes „Windows“ (2). Das war deutlich – wird es in der nächsten Ausgabe wiederholt werden?
Ein neues Logo!
Zum fünften Male (und zum vierten Mal innerhalb von 12 Monaten!) ändert sich das Logo der Power Play. Man kehrt wieder zurück zur „gefüllten“ Version der Anfangszeit, nur ohne Farbverlauf. Mir selbst gefällt das ganz gut – das Logo ist gut lesbar und durch einen angedeuteten Schatten dezent plastisch.
Hier sieht man die Logos der Power Play von 1987 bis 10/1995:
Ein neuer Slogan!
Passend dazu hat sich erneut der Slogan der Power Play geändert. Nun heißt er: „Das PC-Spiele-Magazin“. Das ist bereits der 10. Slogan über die Jahre. Oft hat er sich nur sehr subtil geändert (Bindestriche und Schreibweisen, aber auch leichte semantische Verschiebungen), aber seht selbst – links sind alle Slogans von 1987 bis zur Ausgabe 9/1996 zu sehen.
Die letzte Änderung von „Das Computerspiele-Magazin“ hin zu „Das PC-Spiele-Magazin“ ist eine sinnvolle Änderung, gerade weil es zu dieser Zeit bereits genügend Mittbewerber im direkten Umfeld gab, die schon im Namen klarmachten, dass es hier um PC-Spieler ging:
- PC Games (von 10/1992 bis heute, seit 1/1995 schon mit CD-ROM!)
- PC Action (2/1996 – 1/2013)
- PC Player (1/1993 – 6/2001, gegründet von den Power Play Mitgründern Heinrich Lenhardt und Boris Schneider)
- PC Joker (6/1991 – 1/2001)
Und was gab es sonst noch?
Wenn man die Grafik links betrachtet, ist schon auf den ersten Blick zu sehen, dass seit Ende 1995 ein wenig Ruhe in der Redaktion eingekehrt ist: Zwar ist letzte Ausgabe ein neuer Redakteur hinzugekommen, aber wichtiger ist m. M. nach, dass niemand seit Ausgabe 12/1995 gegangen ist.
Die Power Play kostet jetzt 7,80 DM. Das ist die erste Preissteigerung seit der Erstausgabe, und sie ist gut begründet: Ab sofort ist eine CD-ROM die Standard-Beilage. Andere Zeitschriften (s. o.) waren da schon deutlich schneller, und auch sonst musste die Power Play etwas tun, denn im März 1994 schon war z. B. die PC Player die meistverkaufte Computerspiele-Zeitschrift Deutschlands. Siehe auch die Änderung des Slogans mit Ausgabe 7/1994 (erschien am 15. Juni 1994) vom „meistgekauften“ zum „meistgelesenen“ Computerspiele-Magazin.
Gerade mal 5 Spieletipps gab es in dieser Ausgabe! Das ist der absolute Tiefpunkt, nachdem bereits Ausgabe 8/1996 mit 9 Tipps die bislang in diesem Aspekt schwächste Ausgabe war. Außerdem konnte man Testberichte zu PC-Komplettsystemen der Pentium 166-200 MHz Klasse lesen, sowie Tests von 3D Grafikkarten. Ein Interview mit Al Lowe zu Leisure Suit Larry 7 rundet das Magazin ab.
Das WWW wird alltäglich.
In der Ausgabe 11/1995 gab es (in einer Werbung von EA) die erste „moderne“ Internet-Adresse zu lesen. Keine 12 Monate später ist sie bei vielen Firmen in den Anzeigen bereits zu einem üblichen Kanal geworden. Zwar wirkt die Platzierung oft noch ein wenig nach „irgendwie müssen wir auch noch diese komischen Internet-Adresse unterbringen“, aber bei einigen wirkt es schon ganz natürlich und vertraut. Auch einige Händler werben nun mit ihrer Internet-Erreichbarkeit. Oft noch mit recht sperrigen Adressen, wie man oben sehen kann. Auf 12 werblichen Seiten habe ich Internet-Adressen gefunden. Zigarettenhersteller (ja, damals waren Zigarettenwerbungen in Zeitungen noch alltäglich), Banken, Ämter und Versicherungen haben zu diesem Zeitpunkt noch keine WWW-Adressen in ihrer Werbung.
Der Internet Explorer 3.0 wurde im August 1996 für Windows 95 auf den Markt gebracht und war zum ersten Mal kostenlos. Dadurch und durch den damals noch wesentlich populäreren Netscape Navigator begann der Einzug des Internets in das Wohnzimmer.
Das PDF mit der Statistik der ersten 102 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 9/1996
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