Der Jojakko-Ji – ein Kleinod im Westen Kyotos.

Im Jojakko-Ji.

Den Jojakko-Ji hatten wir gar nicht auf der Liste, doch er entpuppte sich als Kleinod und echter Geheimtipp im Westen Kyotos.

Auf dem Weg: Achtung vor aufdringlichen Verkäufern.

Eine wirklich süße Warnung, aber wir erfuhren am eigenen Leib den Grund

Es war eine spontane Entscheidung von uns, hinter dem Arashiyama Bambushain nicht direkt mit der Bahn zurückzufahren, sondern noch einen Umweg über einen uns unbekannten Tempel zu machen.

Aber das gehört zu einem guten Urlaub dazu: Neues ausprobieren, und wenn man Glück hat, entpuppt sich ein Teil davon als echte Überraschung.

Ungefähr auf halber Strecke, direkt hinter einem kleinen Teich, fiel mir dann das hier abgebildete Schild auf, das für Japan äußerst ungewöhnlich ist – ich habe so ein Schild noch nie zuvor in Japan gesehen. Es warnte uns vor aufdringlichen Verkäufern, und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum das nötig sein sollte. Wenig später wurde es mir klar: Vor einem Teehaus namens „Dream Café“ wurden wir – für japanische Verhältnisse – relativ aufdringlich gebeten, doch einzutreten.

Aber da auf den Schildern nicht klar hervorging, was genau geboten würde für immerhin 3.000 Yen Eintritt pro Person, ließen wir es bleiben. Zum Vergleich: Die schönsten Tempel und Gärten kosten üblicherweise zwischen 500 und 1.000 Yen. Mittlerweile weiß ich dank Google: Gut so, anscheinend beschweren sich so ziemlich alle, die dort zahlende Gäste waren.

Im Jojakko-Ji: Wunderbare Stille.

Im Innern des Tempelgebietes

Als wir das Tempelgebiet betraten, war uns noch nicht klar, wie weitläufig das Gebiet wohl ist. Aber direkt hinter dem Eingang sahen wir schon ein tolles Torhaus, gefolgt von einer imposanten (und sehr steilen) Treppe.

Wir haben dann lieber den geschwungenen Pfad genommen, der rechts neben der Treppe ein wenig angenehmer den Hang hinauf führte. Dort angekommen, sahen wir auch eine große Glocke, und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es wohl klingt, wenn diese geläutet wird. Sie dürfte weit in das Tal klingen.

Kurz nach uns kamen noch zwei Japanerinnen im Kimono die Treppe hinauf. (Es waren wirklich Japanerinnen, wie ich hören konnte.) Das passte natürlich wunderbar zu diesem Ort. Auf dieser Ebene gab es noch einige Gebäude und einen kleinen Teich, doch es ging noch weiter nach oben.

Ganz oben: Perfekte Sicht auf Kyoto.

Blick auf Kyoto, Richtung Osten

Irgendwann hatte ich dann den höchsten Punkt des Jojakko-Ji erreicht und genoss die Aussicht auf Kyoto. Von hier, dem westlichsten Zipfel Kyotos, konnte man an diesem Tag bis hinüber auf die Berge im Osten sehen und natürlich auf alles, was dazwischen lag.

Man konnte wieder auf eines der Obon-Symbole sehen, die im August in Flammen stehen werden, und auch auf den Kyoto Tower. Ganz auf der anderen Seite war, ziemlich klein, der Kiyomizu-dera zu sehen, und natürlich auch der Chion-in ein wenig weiter im Norden. Der Ryoan-Ji und der Kinkaku-Ji waren leider nicht zu sehen, da sie von kleineren Bergzügen dazwischen verborgen liegen.

Ich gönnte mir etwas Zeit an dieser Stelle, bevor ich wieder abstieg. Dieser Tempel ist ein richtiges Kleinod und ein wahrer Geheimtipp.

Panorama vom Westen auf Kyoto. (Hier in voller Größe und interaktiv bedienbar.)

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