Im Jahr 2016 wurde die Stadt von einem schweren Erdbeben heimgesucht, unter dem auch das Schloss Kumamoto stark gelitten hat. Eine traurige Rückkehr!
Schloss Kumamoto nach dem Erdbeben
Beim schweren Erdbeben im April 2016 musste der Landkreis Kumamoto nicht nur viele Tote beklagen, auch das Schloss Kumamoto wurde stark beschädigt. Ich war nervös, welcher Anblick mich wohl erwarten würde, denn das Schloss und auch der direkt daneben gelegene Schlosspark gehörte zu meinen Lieblingsorten während meiner Zeit damals als Student.
Meine Wohnung lag nur wenige hundert Meter Luftlinie hinter dem Schlosspark, und oft bin ich dort auf dem Weg zur Schule vorbeigelaufen. Der direkte Weg war gesperrt, aber über Schleichwege konnte man vom Internationalen Zentrum zum Schlosspark gelangen, an dessen Parkplatz nun auch ein Informationszentrum zu finden ist, wo man auch Souvenirs zur Unterstützung des Aufbaus kaufen konnte.
Der Hauptturm ist bereits länger eingerüstet. Bei ihm rechnet man damit, dass er in ungefähr drei Jahren wieder eröffnet werden kann – das müsste also irgendwann im Jahr 2021/2022 sein.
Diese Aufgabe dürfte auch nicht unlösbar sein, denn bereits vor dem Erdbeben war der Hauptturm ein Neubau aus den 1960er Jahren, der lediglich eine dem Original nachempfundene Hülle übergestülpt bekam.
Was aber viel mehr im Herzen wehtat, war der Anblick der großflächig eingestürzten Festungsmauern, die über viele Jahrhunderte stolz jedem Angriff und auch unzähligen Erdbeben standhielten, aber das Erdbeben 2016 war zu stark, zu nah war das Epizentrum, und viele Stellen liegen nun in Trümmern, darunter auch leider einige der bis dato noch im Original befindlichen Nebengebäude.
Wiederaufbau der Festungsmauern
Aber Japan wäre nicht Japan, wenn man sich nicht auch dieser Aufgabe stellen würde: Am Rand des Schlossparks liegen bereits unzählige Steine aus diesen Mauern sauber aufgereiht und nummeriert, denn man hat sich vorgenommen, die Mauern nicht nur wieder zu rekonstruieren, sondern auch jeden Stein in genau der Position wieder einzusetzen, die er zuvor innehatte.
Eine wahrlich unglaubliche Aufgabe!
Da verwundert es nicht, wenn man für diesen Teil der Arbeiten noch mit ungefähr 30 Jahren Rekonstruktionszeit rechnet. (In meinem Kalender ist für 2050 bereits vermerkt: „Besuch vollständig rekonstruiertes Schloss Kumamoto!“) Aber dennoch hat mich dieser Besuch ein wenig traurig zurückgelassen.
Auf dem Rückweg zum Hotel Kumamoto Castle kamen wir noch an einem winzigen Park vorbei, in dessen Mitte einige Statuen standen.
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