Nach fast einem Jahr gibt es in der Power Play 6/1993 wieder eine neue Plattform, für die getestet wird: Den Amiga 1200. Die Spieletipps werden immer weniger, und sogar der SPIEGEL zitiert aus der Power Play.
Power Play 6/1993 – die Statistik.
Kleines Tief, was die Seitenzahlen der letzten 12 Monate angeht? In den letzten 4 Ausgaben gab es dreimal Ausgaben mit nur 136 Seiten. Mit Ausnahme der Weihnachtsausgabe (1/93), die 184 Seiten vorzuweisen hatte, blieb es bei den restlichen Ausgaben bei Seitenzahlen zwischen 152 und 168 Seiten.
Das macht sich natürlich auch bei den Spieletests bemerkbar: Nachdem in der letzten Ausgabe mit gerade mal 30 Tests das zweitschlechteste Ergebnis überhaupt zu verzeichnen war, ging es jetzt wieder auf 36 Tests hoch. Aber auch das ist meilenweit vom bislang besten Ergebnis entfernt, das in der Power Play 2/1991 erreicht wurde, nämlich 103 Tests. Die damalige Ausgabe hatte einen Umfang von 168 Seiten, also nicht so unglaublich viel mehr.
Eine echte Überraschung gab es: Der Amiga liegt mit dem PC exakt gleichauf wieder an der Spitze. Und wenn man den hier zu ersten Mal vertretenen Amiga 1200 mit eingerechnet hätte (bei den PCs wird ja auch nicht zwischen verschieden gut ausgestatteten Rechnern unterschieden), dann hätte er sogar an der Spitze gelegen!
Hier sind die Testergebnisse: Amiga (10 Tests), MS-DOS (10), Super Famicom (7), Game Boy (4), Amiga 1200 (2), Mega Drive (2), Atari ST (1).
Der Amiga 1200 hat sein Debüt.
Alle Jahre wieder: Eine neue Plattform wird in die Power Play aufgenommen. In der Ausgabe 6/1991 wurde das Game Gear eingeführt, in der Ausgabe 7/1992 war es das Neo Geo. Und jetzt, in der Ausgabe 6/1993, bekommt tatsächlich der Amiga 1200 einen eigenen Wertungskasten.
Ich habe eine Weile überlegt, ob ich den Amiga 1200 auch in meiner Statistik gesondert ausweisen soll, oder ob ich ihn einfach unter „Amiga“ führen soll. Schließlich gibt es für PCs auch nur einen einzigen Wertungskasten und nicht zig unterschiedliche, je nach Mindestspeicher und Mindest-CPU. Letztendlich habe ich mich für eine eigene Rubrik entschieden. Die Gründe dafür: Zuerst einmal hat sich auch die Redaktion der Power Play für eine eigenständige Rubrik entschieden, und dann gibt es auch durchaus technische Gründe. Zwar geht es aus den Testberichten nicht klar hervor, aber je nach Programmierung konnten Features genutzt worden sein, die eine Abwärtskompatibilität ausgeschlossen hätten. Manche Spiele wären also gar nicht auf dem Amiga 500/600/2000 gelaufen, und nicht etwa nur langsamer.
Und was gab es sonst noch?
Im Editorial wird davon gesprochen, dass auch der SPIEGEL die Power Play zitiert, und zwar aus dem Special über die Erotiksoftware aus der Ausgabe 1/1993. Wer es nachlesen möchte: Der SPIEGEL Beitrag erschien in Ausgabe 12/1993 unter dem Titel „Pornos auf CD-Rom – Wie Sittiche von hinten“, und kann mittlerweile online eingesehen werden.
Es gab gleich zwei Messeberichte: Zuerst den üblichen Bericht von der ECTS in London. Eine der großen Botschaften war, dass die Spielefirmen mittlerweile überwiegend für den Amiga 1200 entwickeln – wenn sie überhaupt noch für den Amiga entwickeln. Dann gab es zum ersten Mal einen Bericht von der CeBIT. „Virtual Reality“ war mal wieder ein Hype-Thema. Drollig, dass es dann doch noch mehr als 20 Jahre gedauert hat, bis VR den Weg zum Endkunden gefunden hat.
Das PDF mit der Statistik der ersten 63 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 6/1993
<< Zurück zu Nummer 62 || oder || Weiter zu Nummer 64 >>
3 Kommentare