Wenig Seiten, wenig Tests, wenig Tipps – die Power Play 5/1993 war in diesen Belangen eher unterdurchschnittlich. Das Impressum deutet bevorstehende Wechsel an, und es werden so wenig unterschiedliche Systeme getestet wie schon lange nicht mehr.
Power Play 5/1993 – die Statistik.
Die Frühjahrsausgabe 5/1993 war in allen Belangen durchschnittlich, wenn nicht sogar unterdurchschnittlich: Nur 136 Seiten, und sogar nur 30 Tests. Man muss schon sehr, sehr weit zurückschauen, um eine Power Play zu finden, in der noch weniger Tests enthalten waren: In der Ausgabe 11/1989 waren es 29 Tests. Allerdings war das die Zeit, als die Power Play noch als kostenlose Beilage der Happy Computer erschien (besagte Ausgabe hatte auch nur 72 Seiten).
Die Ausgabe 5/1993 stellt damit in punkto Anzahl der Testberichte die zweitschlechteste überhaupt dar. Sogar die Power Play 6/1989, die nur aus 64 Seiten bestand, hatte 35 Tests zu bieten. Immerhin verteilen sich die Tests auf 35 Seiten, man räumt ihnen also ausreichend Platz ein.
Die Tests waren wie folgt verteilt: MS-DOS (17 Tests), Super Famicom (4), Amiga (3), Game Boy (3), Mega Drive (2), Atari ST (1).
So wenig unterschiedliche Testsysteme wie schon lange nicht mehr.
Was mir schon immer sehr gut an der Power Play gefallen hat – damals wie heute, beim Erstellen dieser Rückschau -, waren die vielen unterschiedlichen Systeme, für die Spiele getestet wurden. Heutige Spielezeitschriften sind in der Regel spezialisiert und testen nur für PC, PlayStation, XBox etc. Damals war es anders, es war ganz normal, für viele unterschiedliche Systeme zu testen.
Man kann aber erkennen, dass seit etwas weniger als einem Jahr diese Auswahl zurückgeht. Vor 12 Monaten waren normalerweise 9 verschiedene Systeme vertreten, die dann auf 8 zurück gingen – in dieser Ausgabe sind es nur noch 6 Systeme. Und der Atari ST ist nach zwei Monaten Abstinenz mit gerade mal einem einzigen Test vertreten.
Der Atari ST und der C64 ziehen sich seit Ausgabe 11/1992 nach und nach zurück: In immer mehr Ausgaben ist eines der beiden Systeme oder sogar beide gar nicht mehr vertreten. Und wenn, dann gerade mal mit einem oder zwei Tests.
Das Impressum scheint Änderungen anzukündigen: Michael Hengst ist zusammen mit Martin Gaksch in der Chefredaktion, und Volker Weitz wird zum stellvertretenden Chefredakteur ernannt. Kündigen sich damit weitere Wechsel an?
Und was gab es sonst noch?
„Lemmings 2“ wird getestet. Es ist eines der letzten großen Spiele, die zuerst auf dem Amiga erschienen (oder für den Amiga zumindest konvertiert werden).
Zwar gab es in dieser Ausgabe keine Tests für den Macintosh, aber dafür wurde diesem (zu dieser Zeit immer noch sehr exotischen) System sehr viel Raum in Form eines Hintergrundberichtes gewidmet. Interessant ist die darin enthaltene Produktübersicht samt Preisangabe. Kein Wunder, dass Apple noch viele Jahre ein begrenztes Nischendasein führte.
Auch historisch gesehen interessant war die Rubrik „Laser Age“, denn in ihr steht das Angebot der Stuttgarter Firma „Totronik“: Wenn ihr die Daten auf Festplatte liefert, erstellt diese Firma für euch eine CD-ROM für nur noch 300 DM! Eine 100er Serie kostet 4.000 DM, eine 1.000er Serie 7.000 DM. Tja, damals gab es eben noch keine CD-Brenner für den Hausgebrauch. Ich brannte meine erste private CD, sofern ich mich richtig erinnere, ca. 1996. Damals kostete ein Rohling noch zwischen 30 und 50 DM, der Preis fiel aber schnell.
Das PDF mit der Statistik der ersten 62 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 5/1993
<< Zurück zu Nummer 61 || oder || Weiter zu Nummer 63 >>