Der Kirkeler Felsenpfad über Peterseiche und 7 Fichten.

Der Kirkeler Felsenpfad.

Der Felsenpfad ist „der“ Klassiker unter den Wanderwegen im Kirkeler Wald. Ein schöner Rundweg führt uns von den Wasserfelsen über den Frauenbrunnen, geologischer Felsenpfad, Peterseiche, das Grohbachtal, 7 Fichten zu diesem tollen Abschluss inklusive einer beeindruckenden Aussicht.

Start über Wasserfelsen und Frauenbrunnen.

Waldklassenzimmer am Frauenbrunnen

Wie in der Wanderung zuvor starten wir am Hauptweg, der uns zuerst an den Wasserfelsen vorbeiführt. Dieses Mal zweigen wir nicht ab, und nach einigen Hundert Metern öffnet sich hinter einer Kurve eine kleine Lichtung mit einem „Waldklassenzimmer“.

Man kann sich gut vorstellen, wie toll es für Kinder sein muss, hier etwas über den Wald und seine Einwohner zu erfahren. Von dieser Stelle aus hat man 5 Möglichkeiten, wie man weiterwandern möchte – hier mündet auch wieder der Rundweg der Tafeltour auf den Hauptweg.

Ganz in der Nähe, nur wenige Meter entfernt und dennoch gut versteckt ist der Frauenbrunnen. Man muss der Beschilderung „Frauenbrunnen 30m“ vertrauen, auch wenn man die Abzweigung an dieser Stelle nicht erahnen kann.

Alte Lagerräume am Frauenbrunnen

Aber so ist es: Ein kleiner Weg zweigt nach links ab, und nach einigen Treppenstufen erreicht man einen schattigen, ruhigen Platz, der zum Verweilen einlädt – auch wenn man bis hierher gerade mal 20 Minuten unterwegs war. Man kann in den Felsen noch die Ausbuchtungen und künstlich geschaffenen Räume erkennen, in denen bis in die 1950er Jahre eine kleine Waldwirtschaft ihre Vorräte lagerte. (Der Sage nach soll hier auch ein unterirdischer Stollen zur Klosterruine Wörschweiler führen. Immerhin eine Luftlinie von ca. 5km.)

Der eigentliche Brunnen ist nochmal ein gutes Stück tiefer im Felsen, und versorgt durstige Wanderer mit kühlem Nass (jedenfalls ist es mir in meiner Kindheit nie schlecht bekommen – wer es ausprobieren möchte: Ich übernehme keine Gewähr…).

Weiter über den geologischen Felsenpfad.

Auf dem geologischen Felsenpfad

Der Weg führt uns zurück auf den Hauptpfad, aber nur ein paar Meter weiter zweigt nun rechts der „Geologische Felsenpfad“ ab. Nach der „Trimm-Dich“ Phase in den Wäldern, die die Generation 1970 bestimmt noch mitbekommen hat (mit dem Maskottchen „Trimmy“ verziert), folgte in den 1980er Jahren die Phase der Bewusstsein-Schaffung: Was umgibt uns hier eigentlich? Gibt es hier mehr als nur „Bäume“ und „Steine“?

Und so kam es, dass mittlerweile an einigen Bäumen Schilder angebracht wurden, die uns lehren, welche Baumart vor uns steht und wächst. Siehe auch das Waldklassenzimmer weiter oben, für ganz moderne Neuerungen.

Der geologische Felsenpfad wurde im Jahr 1983 eröffnet, und verläuft nun ein wenig abseits, aber parallel zum großen Forstweg. Er ist nicht besonders lang, vielleicht gerade mal einen Kilometer, aber alle paar Meter findet man an seiner Seite verschiedene Felsen, die bewusst dort platziert worden sind, mitsamt Beschilderung.

Bis zur Peterseiche.

Die Peterseiche im Kirkeler Wald

Nun geht es wieder zurück auf den Hauptweg, der nach wenigen Metern links zum Felsenpfad abzweigen würde. Wir gehen aber weiter geradeaus bzw. halten uns bei den nächsten Abzweigungen rechts, und erreichen nach 10 Minuten die Peterseiche.

Diese ist ein markanter Wegepunkt im Kirkeler Wald: Eine große, freistehende Eiche, die laut Beschilderung ungefähr 200 Jahre alt sein soll. Kleine Anmerkung: Soweit ich mich zurück erinnern kann, war diese schon immer „mehrere Hundert Jahre“ alt gewesen. Da ich mittlerweile auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe, war sie entweder damals deutlich jünger – oder sie ist schon älter als angegeben…

Von hier aus hat der Wanderer wieder viele Möglichkeiten, unterschiedliche Ziele zu erreichen. Ein beliebter, etwas kürzerer Rundweg ist, von hier aus direkt zu den 7 Fichten weiter zu wandern.

Auf ins Grohbachtal bei Bierbach.

Die Kanzel im Grohbachtal bei Bierbach

Für ein paar Meter folgen wir der Richtung zu den 7 Fichten, aber schon direkt in der ersten Kurve gabelt sich der Weg erneut: Zwei Wege gehen nach rechts ab. Beide führen letztendlich in das Grohbachtal bei Bierbach, wobei der mittlere etwas direkter zum Ziel führt.

Ich habe mich an diesem Tag entschieden, den rechten Weg zu nehmen. Er führt als Forstweg eben durch den Wald, und an diesem Tag kreuzte auch ein Reh meinen Weg. Nach einer Weile sieht man auf der linken Seite durch die Bäume einen Reiterplatz und dahinter die ersten Häuser. Hier biegen wir links ab, der Weg führt nun deutlich steiler bergab an den äußeren Häusern von Bierbach vorbei.

Man geht ein paar Minuten nun weiter den Hang hinab und am Ende geht es (beschildert) links in das Grohbachtal.

Das Gelände der Waldschenke im Grohbachtal

Nachdem man die „Kanzel“ passiert hat, neben der auch ein Brunnen zu Kneipp-Gängen einlädt, ist man kurz darauf an der „Waldschenke“ angekommen.

Diese ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel, denn sie ist umgeben von einem großen Spielplatz und einem Fischweiher. Viele Schüler aus der Umgebung werden diesen Ort von Wandertagen in guter Erinnerung haben.

(Leider suchte die Waldschenke zum Zeitpunkt der Wanderung einen neuen Pächter und war daher geschlossen – trotz anderslautenden Schildern auf dem Weg dahin. Man sollte also zur Sicherheit Verpflegung mitnehmen, falls man dort Pause machen wollte.) [Update 2024: Mittlerweile ist die Schenke geöffnet mit ganz wunderbaren Pächtern, die den Wanderern eine tolle Pause ermöglichen. Bitte unterstützt sie mit einem Besuch!]

Zurück zu den 7 Fichten.

„Lost Place“ irgendwo am Ende des Grohbachtals

Nun geht es zurück zu den 7 Fichten. Da das Waldgebiet mittlerweile zum Biospährenreservat Biesgau gehört, werden einige Wanderwege offensichtlich nicht mehr unterhalten und die Natur erobert sie sich zurück.

Daher ist es meine Empfehlung, dem etwas längeren, aber offiziell empfohlenen Weg zu folgen. Als (ehemaliger) Ortskundiger wählte ich einen etwas direkter verlaufenden Weg, der auch nicht gesperrt o.ä. war, um festzustellen, dass dieser irgendwann mehr oder weniger verwildert ist, und für Familienausflüge oder sogar Radtouren daher nicht zu empfehlen ist.

Aber wenn man die Augen aufhält, kommt man auch an „Lost Places“ vorbei, wie der hier zu sehenden mysteriösen Tür, die mitten in den Berg führt. Was sich wohl dahinter verbirgt?

Die Hütte bei den 7 Fichten

Auf welchem Weg man auch immer unterwegs ist – irgendwann ist man bei den 7 Fichten angekommen.

Dort befindet sich auch eine kleine Hütte, eher ein überdachter Unterstand, in dem man etwas verweilen kann. Zu den 7 Fichten gibt es auch die passende Sage, die an einem Schild daneben zu lesen ist. Früher, zu meinen Schulzeiten, wuchsen auch in der Tat 7 Fichten daneben, die aber irgendwann einem Sturm zum Opfer fielen, wenn ich mich richtig erinnere.

Mittlerweile ist es wohl streng verboten, aber früher durfte man dort (nachdem man den Förster um Erlaubnis fragte) auch grillen. Es gibt auch noch Fotos aus meiner Grundschulzeit, die das belegen.

Wegweiser an den 7 Fichten

Wie die Peterseiche sind auch die 7 Fichten ein markanter Punkt im Kirkeler Wald, von dem aus viele Wege abzweigen. Wer eine etwas längere Rundwanderung machen möchte, der kann sich hier entscheiden, ob er statt dem direkten Weg zum Felsenpfad eine etwas längere Variante nehmen möchte.

An diesem Tag bin ich die direkte Route gewandert, aber ich habe die längere Variante auch als sehr schönen, sanft geschwungenen Weg in Erinnerung, den man auch gut mit dem Rad nutzen konnte.

Auch kann man von hier aus in guten 45 Minuten zur Klosterruine Wörschweiler weiterwandern.

Der Höhepunkt: Der Kirkeler Felsenpfad.

Eingang zum Kirkeler Felsenpfad

Die Gemeinde Kirkel vermarktet den Felsenpfad seit einiger Zeit auch im Internet. Allerdings ist der eigentliche Felsenpfad nur ein kleiner Teil des auf besagter Webseite dargestellten Rundwegs.

An seinem Einstieg wird der Wanderer von einem Tor begrüßt, durch das er schreiten muss um den Weg zu betreten. Anscheinend ist er nicht mehr für Radfahrer gesperrt – ich habe in Erinnerung, dass er früher über einen längeren Zeitraum ausschließlich für Fußgänger freigegeben war.

Nach vielen Unwettern ist der Weg mittlerweile auch wirklich nicht schön zu fahren (und das sagt jemand, der schon als Kind hier mit dem Fahrrad unterwegs war).

Felsen am Wegesrand

Seinen Namen trägt der Felsenpfad zu Recht: Direkt neben dem schönen Pfad erheben sich beeindruckende Buntsandsteinfelsen unterschiedlicher Größe.

Einige davon sind für Kletterer freigegeben, denn hier haben sie die Möglichkeit, sehr viele Schwierigkeitsgrade gefahrlos zu trainieren, da sie ganz nahe am Boden bleiben können. Man sieht es an den Magnesium-Rückständen, dass die Felsen sehr beliebt sind.

Solange ich zurückdenken kann, hat man bei schönem Wetter am Wochenende fast immer Kletterer gesehen, die sich hier austobten. Leider waren aber am Tag dieser Wanderung keine zu sehen.

Rast unter den Felsen

Der Felsenpfad schlängelt sich dann ruhig und verträumt weiter durch den Wald. Immer wieder ragen die Felsen neben ihm hervor, und manchmal bilden sie auch Überdachungen.

Eine davon ist so groß, dass hier sogar ein Tisch mit Bänken Platz hat, wenn man unter den Felsen, geschützt vor der Sonne, eine Rast einlegen möchte. Man bleibt dabei immer auf der gleichen Höhe, so dass sich der Weg perfekt auch zu einer Familienwanderung eignet.

Er ist definitiv einer der schönsten, wahrscheinlich sogar der schönste Wanderweg im Kirkeler Wald – was ihn leider auch oft sehr überlaufen macht.

Über die „schöne Aussicht“ zurück.

Die schöne Aussicht vom Kirkeler Wald (Hollerburg) in Richtung Bexbach

Am Ende des Felsenpfads kann der Wanderer entweder weiter bergab in Richtung Taubental wandern (oder im Winter, wenn er sich traut, mit dem Schlitten über die Felsen donnern), oder scharf nach links abbiegen, um auf der Plattform der ehemaligen Hollerburg eine tolle Aussicht zu genießen.

Jetzt, im Sommer, wachsen natürlich die Zweige stark in das Sichtfeld, aber man kann immer noch sehen, wie toll der Fernblick hier, an der „schönen Aussicht“ ist.

Bis weit hinter Bexbach reicht die Sicht bei schönem Wetter.

Man kann nun auf verschiedenen Pfaden zurück zum Einstieg wandern: Auf dem großen Forstweg (in angenehmem Gefälle, zurück zum Frauenbrunnen), über den Einstieg ins Taubental – oder ein klein wenig unterhalb der schönen Aussicht auf der Fortsetzung der Tafeltour.

Auch beim Abstieg sieht man viele Felsen

Auch hier kommt man immer wieder an Felsen vorbei – zu Beginn sogar am alten Steinbruch, aus dem Steine für die Kirkeler Burg geschlagen worden sein sollen.

Egal welchen Weg man wählt, man kommt immer am gleichen Punkt an, nämlich dort, wo wir unsere Tour begannen. Insgesamt ist es eine leichte und abwechslungsreiche Wanderung, bei der sich der Kirkeler Wald von seiner besten Seite präsentieren kann.

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