Mit der Ausgabe 5/1990 führt die Power Play endlich die Kleinanzeigen ein. Ansonsten gab es im Vergleich zur Ausgabe davor kaum Überraschungen – ein eher „normales“ Heft, in dem der Amiga wieder an der Spitze liegt.
Power Play 5/1990 – die Statistik.
Die Statistik ist komplett: Mit den 481 Kleinanzeigen auf 6 Seiten hat die Power Play nun das Format, das sie auch in den kommenden Jahren mehr oder weniger beibehalten wird. Auch wenn die „Bücher & Musik“ Rubrik immer – auch in der Rückschau – ein wenig deplatziert wirkte.
Wie beim letzten Mal führt der Amiga die Tests mit 24 Besprechungen an, gefolgt vom Atari ST (11 Tests) und – der PC Engine mit 7 Tests! Ebenfalls 7 Tests hatte der C64, der sich noch immer wacker schlug. Erstaunlich – zu dieser Zeit hatte ich bereits knappe 3 Jahre meinen Amiga, und seit dem Kauf verschwendete ich keinen Gedanken mehr an den C64. Er existierte zu dieser Zeit für mich gar nicht mehr. Eine weitere angenehme Überraschung beim Erstellen dieser Statistik: Der C64 hatte ganz offensichtlich noch bis Anfang der 1990er seine treue, aktive Entwickler- und Spielergemeinde.
Die MS-DOSen folgten dann nur auf Platz 5 mit 6 Tests, gefolgt von den Spielkonsolen. Der Game Boy hatte ja bereits in der letzten Ausgabe sein Pulver verschossen, daher hier gar keine Tests.
136 Seiten – aber wenig davon für Spieletests!
Bei 136 Seiten – zum zweiten Mal hintereinander schon – sollte man meinen, es würden 40-50 Seiten davon für Spieletests verwendet werden, oder? Nun, in der 5/1990 der Power Play war davon nichts zu sehen. Zwar gab es 62 Tests, aber diese verteilten sich auf nur 26 Seiten. Die Werbung und andere Rubriken nahmen den Platz weg.
Zum Beispiel die Tipps: Diese bekamen 29 Seiten, also drei Seiten mehr als Spieletests! Auf diesen 29 Seiten hatten 37 Tipps ausreichend Raum. Einige längere „Player’s Guide“ wurden in dieser Ausgabe zu Ende geführt.
Die Kleinanzeigen starteten gleich mit derer 481. Der Amiga führt vom Start weg mit 149 Anzeigen, gefolgt vom C64 mit 124 und dem Atari ST mit 54. Danach kommt erst der MS-DOS. Bei uns offensichtlich zu dieser Zeit doch noch nicht „die“ Spielemaschine.
Und was gab es sonst noch?
Der C64 wird halboffiziell auf das Altengleis gestellt. Zwar sieht es auf den ersten Blick nicht so aus, aber wenn eine Spielezeitschrift mehrere Seiten darauf verwendet, für einen längst technisch abgehängten Computer eine „Best of“ Übersicht der Spiele aufzulisten, dann liest sich das eher wie: „Kauft diese Spiele lieber schnell, so lange sie noch verfügbar sind!“
In der Highscore-Liste gab es eine Einsendung aus meinem kleinen Heimatdorf – für „Kenseiden“, ein Spiel, von dem ich, ich gebe es zu, nie gehört hatte. Es müsste dieses hier gewesen sein.
Außerdem wurde, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, zum ersten Mal ein Hardware-Zubehör getestet, und zwar eine „AdLib“ Soundkarte. Mit dieser überholten die PCs alle anderen Systeme, aber noch zu einem enormen Preis, nämlich ab 400 DM. Damit war die Soundkarte alleine so teuer wie ein Sega Mega Drive oder eine PC Engine…
Das PDF mit der Statistik der ersten 26 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 5/1990
<< Zurück zu Nummer 25 || oder || Weiter zu Nummer 27 >>
3 Kommentare