Die siebte Ausgabe der Power Play bringt eine Zäsur: Keine eigenständige Zeitschrift mehr, sondern mit deutlich eingeschränktem Umfang ist sie nun „nur noch“ eine Beilage der Happy Computer. Opfer ihres Erfolges?
Power Play 10/1988 – die Statistik.
Die gute Nachricht: Die Power Play erscheint nun monatlich und verdoppelt ihre Erscheinungsfrequenz somit (und ist der direkte Nachfolger von Ausgabe 4/88). Die schlechte Nachricht: Dafür wurde auch die Seitenzahl um fast die Hälfte gekürzt – auf nunmehr nur noch 64 Seiten, von denen 18 Seiten für Tests genutzt wurden.
Immer noch führt der C64 die Bestenliste an: 15 Tests reichten dafür, denn der Atari ST kam nur auf 11 Tests, gefolgt vom Amiga mit 10 Tests. Aber die Spitzengruppe rückt noch näher zusammen. Von der Redaktion gewollt oder tatsächliches Abbild der damaligen Veröffentlichungszahlen?
Noch immer gibt es keine Kleinanzeigen, was mich etwas überrascht – aber dann doch wieder nicht: Die Ausgaben 1-6 waren ja „Sonderausgaben“ (sicherlich waren einige wirklich vom Erfolg sehr überrascht und planten daher nicht mit solchen ständigen Rubriken), und mit der jetzigen Eingliederung in die Happy Computer stand ja dort bereits eine solche Rubrik zur Verfügung.
Wurde die Power Play Opfer ihres eigenen Erfolges?
Böse Zungen könnten auch sagen, dass die Power Play ein Opfer ihres eigenen Erfolges geworden ist, und der Happy Computer einiges an Verkaufszahlen gekostet hat, weswegen man sie wieder eingliederte. Jedenfalls deuten einige Interviews von ehemaligen Redakteuren, die man auf diversen Retro-Seiten finden kann, darauf hin, dass sie im Verlag lange (nie?) den Stellenwert bekam, den sie eigentlich laut Verkaufszahlen hätten haben müssen. Für den damaligen Markt & Technik Verlag war die Power Play wahrscheinlich einfach zu „unseriös“. Man darf nicht vergessen: Zwar gab es zu dieser Zeit schon Magazine für Computerspiele, aber die waren damals ungefähr so belächelt wie die YouTube Stars vor ein paar Jahren.
Das PDF mit der Statistik der ersten sieben Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 10/1988
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