Die Breitachklamm bei Oberstdorf ist eine der spektakulärsten Klammen in Europa. Über eine Länge von 2,5 Kilometer (und einer im Vergleich dazu relativ geringen Steigung) führt sie durch eine der tiefsten Felsenschluchten Deutschlands.
Perfekt für Touristen erschlossen.
Der Zugang zu Breitachklamm ist für „normale“ Touristen perfekt erschlossen: Ein riesiger Parkplatz auf deutscher Seite endet direkt vor dem Kassenhaus, und auch sonst ist der Weg sogar ohne Wanderschuhe oder sonstiger Wanderausrüstung kein Problem.
Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Weg wie bei anderen Klammen trotz allem Ausbaus teilweise durch Tunnel verläuft und fast immer über Brücken oder ausgesetzte Stege. Wer leicht ein Gefühl der Beklemmung bekommt, sollte das bereits von Anfang an berücksichtigen. Es ist aber niemals gefährlich (solange man sich nicht über die Geländer stürzen möchte.)
Wie bei allen Klammen sollte man auf jeden Fall berücksichtigen, dass es feucht werden könnte. Besonders nachdem es geregnet hat, bilden sich an allen möglichen Stellen Rinnsale oder sogar kleinere Wasserfälle, die manchmal auch direkt in den Weg hineinragen. Regenschirme sind hier die völlig falsche Wahl (dazu ist der Weg zu schmal), aber ein Regencape sollte man schon dabei haben.
Tipp:
Entweder ganz früh mit dem Wagen anreisen oder nach 14 Uhr. Wer im Laufe des Vormittags oder über die Mittagszeit ankommt, wird wahrscheinlich einen übervollen Parkplatz (Konsequenz: Warten in der Autoschlange) und/ oder eine überlaufene Klamm vorfinden. Laut Wikipedia hat die Klamm 300.000 Besucher im Jahr – also fast 1.000 pro Tag, wenn man eine Gleichverteilung annimmt. Wir waren an einem Donnerstag dort, und das Wetter war nicht so gut – und selbst nach 14 Uhr waren nur sehr wenige freie Parkplätze vorhanden. Man kann sich daher gut vorstellen, wie voll es an einem Wochenende bei schönem Wetter werden kann…
Die Breitachklamm – tobendes Wasser.
In der Klamm selbst ist das Brausen des Wassers ein ständiger Begleiter, und verstärkt somit das Erlebnis noch mehr. Hier kleiner Zusammenschnitt einiger Stellen:
Wer von der deutschen Seite aus startet, sollte auch nach dem zweiten Kassenhaus (schon in Österreich) noch weitergehen.
Die Klamm öffnet sich ein klein wenig, aber nicht viel, und man kann noch einige Minuten in Ruhe durch ein immer noch genauso tolles Tal wandern. Wenn man am Ende angekommen ist, kann man selbst entscheiden, ob man einen der empfohlenen Rundwanderwege nehmen, oder auf dem gleichen Weg wieder zurückwandern möchte.
Wir haben uns dazu entschlossen, einfach durch die Klamm wieder zurück zu laufen. Die Klamm ist zu spektakulär, um freiwillig auf das Erlebnis zu verzichten. (Im Grunde ist jede Klamm ein Erlebnis. Und es hat nie geschadet, ein wenig über die übliche Route hinaus weiterzuwandern.)
Leider war hier der DAV-Ausweis nichts wert – die Region um Oberstdorf ist zu 100% auf Tourismus eingerichtet und vermarktet demzufolge ihren eigenen Gästepass. Aber wer in der Gegend ist, sollte unbedingt diese Klamm besuchen – es ist ein Erlebnis für alle, auch wenn man schon bereits die Partnachklamm oder die Höllentalklamm kennt. Sie ist viel länger als beide soeben genannte Klammen, und die spektakulären Felsenschluchten sind ein absolutes Erlebnis!
Die Wanderung fand am 20. August 2015 statt.