… was soviel bedeutet wie: „Blumen sehen“. Mittlerweile blühen hier im Süden Japans nämlich die Kirschbäume. Und darauf stehen die Japaner ja.
Gut, ich muss zugeben, dass es auch wirklich toll aussieht, denn es gibt auch sehr viele Kirschbäume hier. Heißt das auch, dass sich später auch jeder bei den Kirschen bedienen kann???
Am kommenden Freitag bin ich bei den Rotariern zu deren Hanami-Party eingeladen Sie findet im Schlosspark statt, und zu fortgeschrittener Stunde wird sie im benachbarten Hotel fortgesetzt. Ich werde berichten.
Olli ging mal wieder aus. Dieses Mal in ein Sashimi-Restaurant. Für die, die mit dem Begriff nichts anfangen können: Sashimi ist roher Fisch – wie Sushi. Im Gegensatz zur Sushi jedoch, die auf einem Reisbällchen serviert wird, isst man Sashimi komplett roh. Man dippt sie nur in Soße, wenn überhaupt. Alle möglichen Fischsorten können dafür herhalten. Auch Muscheln etc. In diesem Restaurant stehen viele Aquarien herum, in denen dann die zukünftige Mahlzeit so herumschwimmt. Üblicherweise kann man sehen, wie der Koch den Fisch/die Muschel oder was auch immer herausholt, und wenige Minuten später hat man es dann auf dem Teller. Dieses Mal war auf unserer Sashimi-Platte noch ein besonderer Leckerbissen: Seeigel.
Nix für schwache Mägen, denn der bewegt sich noch, wenn er auf dem Teller liegt. Für viele sehr merkwürdig: Man hält den (halben) Seeigel an einem Stachel und pult dann das Fleisch aus demselben heraus. Aber aufpassen, dass er einen nicht sticht – der ist gelenkiger, als man denkt. Übrigens schwamm heute auch ein kleiner Kugelfisch in einem Aquarium herum, aber – ganz ehrlich, das muss nicht sein. Wie man hört, schmeckt der nach gar nix. Der ist nur Träger für die Soße, bzw. es ist der Kitzel, dass man eben beim essen draufgehen kann. Die zwei nebenan haben es aber noch härter gebracht: Nachdem sie ebenfalls schon diverses Krabbeltier auf ihren Tellern gefangen und gegessen hatten, bestellten sie sich einen kleinen, portablen Holzkohlengrill. Dazu serviert bekamen sie wirklich lebendige Muscheln etc. Ich meine nicht „gerade eben getötet, aber noch Muskelreflexe“, sondern „lebendig“. Als Entree grillten sie sich eine vor ihren Augen längs durchtrennte Languste, die ihnen noch fast vom Grill gekrabbelt wäre. Als nächsten Gang gabs dann die Muscheln. Die werden mit dem Gehäuse auf den Grill gelegt und dann in ihrem eigenen Saft quasi gekocht. Wie gesagt – nix für Leute mit schwachen Mägen. Aber abgesehen davon sehr lecker.
J-Pop.
Für manche (besonders für nichtasiatische Ausländer) manchmal schwer nahezubringen, für Japaner aber die Spitze der musikalischen Künste. Im Prinzip läuft das Ganze so ab wie bei uns in Europa oder wohl auch im Rest der Welt: Es gibt Boygroups („Glay“, „Speed“, oder – mein Favorit – die „Kinki-Boys“. Man sollte allerdings wissen, dass Kinki der Name eines Bundeslandes ist) und Girlgroups („Mooningu Musume“ u.a.). Nur was die dann von sich geben…
Viele Lieder handeln von Herzschmerz, und genauso hören sie sich auch an. Zuckersüße Melodien, von deren Erlösen sich Paul McCartney, hätte er sie komponiert, wohl ganz Wales hätte kaufen können. Ideal für Karaoke-Bars, und wohl auch deswegen laufen die halt sehr gut. Es gibt auch Ausnahmen, aber… die sind rar. Da freut es mich umso mehr, dass das hiesige Tower-Records eine korrrrekte Auswahl an Vinyl im Vorrat hat (auch alte Kraftwerk-Platten!).
Da ich euch jetzt ja die Nasen ein wenig lang gezogen habe, will ich euch auch ein paar J-Pops zur Verfügung stellen. Wer noch keinen MP3-Player hat, sollte sich unter www.mp3.com eben einen besorgen. Bitte entschuldigt die Qualität – es sind nur 56KBit/s in Mono.
Sheena Ringo – Honnou
Sheena Ringo – Tsumi to Batsu („Sünde und Strafe“)
Sheena Ringo fällt ein wenig aus dem J-Pop-Rahmen, aber nur so hat sie es auch in meinen CD-Spieler geschafft.
Have Fun! 27. Maerz 2000