Auf die Gonnawand unterhalb des Nagelsteins.

Wem 2.400m zu hoch sind und trotzdem eine schöne Aussicht haben möchte, für den ist die Gonnawand die richtige Alternative.

Vom Weißbrunnsee zur Gonnawand.

Zuerst über Forstwege, eingepfercht von Felsen

Wie bei vielen anderen schönen Touren ist auch hier der Weißbrunnsee der Startpunkt der Wanderung. Mit seinen 1.872m Höhe liegt er gerade einmal 200 Meter unterhalb der Gonnawand (2.089m). Normalerweise ist diese nur eine Zwischenetappe auf dem Weg zum Nagelstein (2.469m), aber wem die insgesamt 600 Höhenmeter für diese teilweise im echten hochalpinen Gelände verlaufende Strecke zu viel sind, für den lohnt sich auch diese eher kleinere Tour.

Wenn man insgesamt 400 Höhenmeter schafft, sollte man den weiteren Weg über die Klunke nehmen und dann direkt Richtung Fiechtsee weiterwandern, es winken tolle Ausblicke in die Landschaft. Der Weg um die Klunke herum ist allerdings auf ein paar Hundert Metern Länge etwas ausgesetzt mit steilen Anhängen, und daher sollten Wanderer für dieses kurze Teilstück absolut trittfest und schwindelfrei sein!

Traumhafte Wege durch den Wald

Der Weg beginnt zunächst auf dem Forstweg in Richtung Fiechtalm (2.034m). Dieser Weg kann bei Wind und Wetter gewandert werden. Am Seeende zweigt ein etwas schmalerer Weg rechts ab, dem man nun folgt und der etwas später wieder auf den großen Forstweg trifft. Kurz danach kreuzt der Weg 107 von St. Gertraud weiter zum Gleck (und zur Fiechtalm), aber wir bleiben noch etwas weiter auf dem Forstweg. Kurz nach einer scharfen Rechtskurve zweigt links ein kleiner Wanderweg in Richtung Gonnawand ab.

Er führt nun durch einen besonders schönen, verträumten Wald, mal etwas steiler, mal etwas flacher. Manchmal ist der Weg selbst kaum vom Rest des Bodens zu unterscheiden, aber die Wegmarkierungen sind sehr häufig und immer gut an Felsen und Bäumen in Sichtweite voneinander angebracht. Wer auch nur ein klein wenig Wandererfahrung hat, kann sich hier nicht verlaufen.

Auf der Gonnawand.

Blick von der Gonnawand hinüber zum Zoggler Stausee

Ziemlich unvermittelt kommt man dann an der Gonnawand auf 2.089m Höhe an. Wer von St. Getraud aus gestartet ist, trifft hier mit dem Weg Nummer 109 auch unseren Pfad. Man kann direkt hier an dieser Stelle gemütlich rasten, ein Tisch und zwei Bänke stehen bereit. Die eigentliche Gonnawand ist allerdings noch ein paar Meter weiter – und diese Meter sollte man unbedingt gehen: Man ist etwas mehr im Freien, kann also noch besser in alle Richtungen inklusive Nagelstein sehen, auch hier ist Bank und Tisch vorhanden, und für den besten Ausblick sollte man noch weiter an den Rand der Gonnawand treten, um über das ganze Ultental hinaus zu sehen. Doch vorsicht! Die Gonnawand ist an allen Seiten extrem steil und tief abfallend, hier muss man absolut vorsichtig sein und darf den Weg nicht verlassen!

An unserem Wandertag hatten wir ganz wechselnden Himmel, wie man in dem Zeitraffer unten sehen kann. Es wurde in Richtung Welscher Berg/ Cima Trenta und später Breitbichl aufgenommen und ist hier in 10facher Geschwindigkeit zu sehen.


Rückweg und Fliegenpilze.

So schlängelt sich der Weg weiter hinauf

Wer schwindelfrei und trittfest ist, für den lohnt sich auf jeden Fall der weitere Aufstieg über die Klunke (2.219m) in Richtung Nagelstein. Hinter der Klunke hat man dann die Wahl, ob man ganz hinauf zum Nagelstein möchte, oder ob man direkt weiter Richtung Fiechtsee geht.

Je nachdem, was man machen möchte, hat man zwei schöne Optionen: Über den Fiechtsee hinab zur Fiechtalm und dann auf einem der Wege weiter zum Weißbrunnsee, oder über den Schmelzbichl nochmal ein kleines Stück über Wiesen hinaufsteigen und dann über Obere Weißbrunnalm bzw. Kaseralm, Fischersee und Mittlere Weißbrunnalm hinab zum Parkplatz. Die Ammen sind bis auf die Fiechtalm alle unbewirtet, dafür führen sie aber durch eine traumhafte Landschaft. Ich persönlich würde die längere Tour vorziehen. In umgekehrter Richtung (Weißbrunnsee – Fischersee – Schmelzbichl – Fiechtalm) ist hier eine Wegbeschreibung zu finden.

Knallrote Fliegenpilze

Und da es Saison für Pilze war, waren wir ganz entzückt, auch so viele Fliegenpilze zu sehen. Wie im Bilderbuch standen sie im Wald, giftrot in allen Farbnuancen und in allen Formen und Größen. Mal klein und kugelig, mal groß mit einem richtigen „Pilzdach“. Mal alleine stehend, mal als Teil einer größeren Formation. Aber denkt daran – sie sind giftig!

Für uns war die Gonnawand die Endstation des Tages, da die Wetterprognose für den Nachmittag eher „feucht“ war. Also gingen wir den gleichen Weg wieder zurück in Richtung Parkplatz, und kurz vor dem Erreichen des Autos fing es auch tatsächlich leicht an zu tröpfeln.

Eine der Almen am Weißbrunnsee hatte aber noch geöffnet, und so aßen wir dort noch eine Portion Hüttennudeln und kauften etwas selbstgemachten Speck und Kaminwurzen, bevor es wieder hinab ins Tal ging und unser Wanderurlaub 2020 damit sein Ende fand.

Die Wanderung fand am 14. September statt.

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