Kurztrip ins Kleinwalsertal und in die Breitachklamm.
Das Kleinwalsertal ist von uns nur 2 Stunden entfernt – nahe genug für ein langes Wochenende und einer Wanderung durch die Breitachklamm.
Das Kleinwalsertal nahe Oberstdorf.
Als ich in der Wikipedia die Seite zum Kleinwalsertal durchgelesen habe, stieß ich auf einen mir bislang unbekannten Begriff: Das Tal ist eine „funktionale Enklave“, weil es – obwohl es zu Österreich gehört – ausschließlich über Deutschland betreten werden kann und ein Zollausschlussgebiet ist. Wer den Wikipedia-Artikel durchliest, wird natürlich auch auf den Stellenwert des Tourismus stoßen: Auf ca. 5.000 Einwohner kamen 2016/17 ca. 10.000 Betten, und fast 340.000 Gäste blieben für 1,7 Millionen Übernachtungen.
Da Oberstdorf, der nächstgelegene größere Ort, bei knapp 10.000 Einwohnern auf 17.000 Betten und 2,4 Millionen Übernachtungen kommt ist damit klar, dass diese Gegend zu Hochzeiten von Touristen (somit auch von mir) geflutet wird. Wir hatten Glück, dass bei unserem Aufenthalt noch verhältnismäßig wenig los war. Prinzipiell ist die Landschaft allerdings ein Traum. Soweit ich das überblicken konnte, gilt das auch für Bergwanderungen: Viele Wanderungen auf oder über 2.000 Meter Höhe sind machbar, und der höchste Weg führt auf knapp oberhalb 2.500m (UIAA I).
Wiedersehen mit der Breitachklamm.
Vor ein paar Jahren waren wir ein paar Tage in Balderschwang in Urlaub, und wir wanderten an einem Tag durch die spektakuläre Breitachklamm, wie man hier nachlesen kann. Dieses Mal war das Wetter wesentlich schlechter: Es regnete teilweise in Strömen. Das hatte dafür den angenehmen Vorteil, dass nicht so viele Menschen in der Klamm waren, denn im Jahresschnitt besuchen 300.000 Menschen die Klamm.
Als Resultat benötigt man zwei riesige Parkplätze (jeweils im Tal und auf dem Ende flussaufwärts), was zum überlaufenen Gesamteindruck der Gegend beiträgt. Die Breitachklamm ist, wie ich finde, nicht nur deutlich länger als Partnachklamm & Höllentalklamm, sondern auch wesentlich spektakulärer. Erst recht, wenn wie an diesem Tag bedingt durch Regen der Wasserstand noch höher als normal ist. Es rauscht und tropft, dass es eine Freude ist.
Viele Bergmolche.
Fragt mich nicht warum, aber ich finde Molche putzig. Und weil es an diesem Tag so geregnet hat, waren sehr viele Bergmolche unterwegs. Wenn ihr auch mal welche auf Wanderwegen sehen solltet: Nicht fangen, sondern höchstens sanft aufnehmen (sie krabbeln dann von alleine auf die Hand) und vom Weg in das Gebüsch daneben setzen, damit niemand aus Versehen auf sie tritt.
Sie sind in Deutschland nicht gefährdet, aber in Österreich. Jetzt will ich ja keine Haare spalten, aber wenn man die Breitachklamm bis zum oberen Ende durchwandert, dann überquert man auf einer kleinen Brücke die Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Und spätestens ab diesem Moment sollte man doppelt gut zu den Molchen sein. An einer Stelle waren so viele Molche unterwegs gewesen, dass man wirklich aufpassen musste, um nicht versehentlich auf dem Weg auf sie zu treten, wie man in diesem Video sehen kann.
Hier noch ein paar Fotos von Klamm und Kleinwalsertal.