Von der Schwemmalm zum Schusterhüttl (2.310m).
Das Schusterhüttl ist sicherlich eine der schönsten Almen im Ultental. Nur der Weg dorthin ist weit – was die Rast dort noch schöner macht.
Von der Schwemmalm zum Schusterhüttl.
Die Wanderung beginnt an der Bergstation der Schwemmalm. Dort ist man schon auf knapp oberhalb von 2.100m Höhe, und muss somit nur noch 200 weitere Höhenmeter bis zum Schusterhüttl überwinden. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es auch einige Gegenanstiege gibt, die zwar nicht besonders steil sind, aber dennoch bestimmt nochmal 100 Höhenmeter mehr ergeben.
Aber auch das spielt keine Rolle, denn die Anstiege schafft wirklich jeder, egal wie gut oder schlecht trainiert man ist. Wichtiger ist es, sich über die Länge der Strecke im Klaren zu sein: Es sind gut und gerne 7km, und wenn man den gleichen Weg wieder zurück geht, hat man somit 14km oder sogar mehr in den Beinen.
Ein Indikator ist natürlich auch die angeschriebene Wegzeit: Ungefähr 2,5 Stunden sollte man für den einfachen Weg schon einrechnen – plus gegebenenfalls Pausen.
Der Weg selbst ist dann wirklich nicht schwer, und darüber hinaus auch noch landschaftlich sehr schön. Hinter der äußeren Schwemmalm wird er schnell zu einem schmalen Pfad (auf dem auch keine Kinderwagen mehr geschoben werden können, was automatisch zu einer abrupten Reduzierung der Wanderer führt), der sich zuerst kurz durch einen Wald schlängelt, und danach bis zum Ziel immer an felsigen Wiesen vorbei.
Keine halbe Stunde nach der äußeren Schwemmalm kommt erneut eine Abzweigung, bei der man über die inneren Schwemmalm wieder zurück zur Bergstation kommt. Auch hier biegen wieder viele Wanderer ab, denn wer nun weitergeht, will entweder zum Schusterhüttl, zur Kaserfeldalm oder sogar noch weiter. Aber egal wohin man möchte, man ist noch gute zwei Stunden bis zur Alm unterwegs. Am Steinberg (auch „Steinmandler“ genannt) kann man an einer Bank sehr schön gelegen Pause machen und direkt nach Sankt Nikolaus absteigen.
Auf dem gleichen Weg zurück.
Die Schusterhüttl ist halb in den Hang eingegraben und sehr klein. Daher gibt es auch nur Sitzplätze im Freien. Da man hier auf 2.310m Höhe ist, sollte man sich also immer warm genug angezogen haben, damit man vom Wind nicht ausgekühlt wird. Die Wirte Konrad und Roland sind dafür aber – wie eigentlich überall im Ultental – unglaublich freundlich, witzig und nett, und es ist überraschend, welche leckeren Gerichte sie aus ihrer winzigen Küche hervorzaubern.
Eine Rast hier sollte für jeden Wanderer Pflicht sein. Der Ausblick ist natürlich grandios, und bei guten Wetter fast endlos. Zum Weißbrunnsee kann man natürlich weiter wandern, wofür man nochmals etwa 3 Stunden einplanen sollte. Der Abstieg nach St. Gertraud ist ebenfalls möglich, aber es sind gute 900 Höhenmeter, und das geht wirklich auf die Oberschenkel.
Wir haben uns bereits am Morgen dazu entschieden, wieder den gleichen Weg zurück zur Gondel zu nehmen. Da die Bergstation ungefähr 200 Meter tiefer liegt, geht es zurück fast die gesamte Zeit bergab. Nur eine gute Dreiviertelstunde vor dem Ziel geht es nochmal ein wenig bergauf. Da man zu diesem Zeitpunkt schon eine lange Tour hinter sich hat, wirkt dieser Anstieg ein wenig schlimmer, als er tatsächlich ist.
In Summe ist diese Tour aber wunderbar geeignet für jeden, der 15 Kilometer weit wandern kann. Auch Familien mit Kinder können diesen Weg sehr gut gehen, und da es nie wirklich steil ist, geht diese Tour auch nicht auf die Knie. Gefährliche Stellen gibt es ebenfalls nicht, man ist immer entweder komplett auf ebenem Gelände oder an einigermaßen flachem Gefälle. Und da es zwischendurch immer wieder schöne Stellen für eine Pause gibt – sogar mit Tischen und Bänken – kann man auch selbst entscheiden, wie weit man gehen möchte.
Die Wanderung fand am 8. Oktober 2018 statt.