Auf die Hochsalwand (1.625m) nahe des Wendelsteins.

Eine schöne, aber etwas längere Rundtour führt vom Jenbachtal aus zur Hochsalwand und weiter direkt unterhalb des Wendelsteins mit tollen Fernsichten.

Start vom Jenbachtal aus

Blick vom Parkplatz zum Wendelstein (rechts hinten)

Ich glaube, ich bin bislang noch nie so weit auf einem offiziellen Weg in den Wald hineingefahren, bis ich zu einem Wanderparkplatz gekommen bin. In Bad Feilnbach folgt man der Wendelsteinstraße, bis man linkerhand am Wanderparkplatz „unteres Jenbachtal“ vorbeikommt (rechterhand ist das Gasthaus Millau). Man muss aber noch ein gutes Stück geradeaus weiterfahren, mitten in den Wald hinein. Die Straße folgt nun mal mehr und mal weniger eng dem Verlauf des Jenbachtals, bis man nach etwas mehr als 3 Kilometern am Wanderparkplatz „oberes Jenbachtal“ angekommen ist.

Hier endet die öffentliche Straße, und der Parkplatz ist aufgrund seiner Größe nicht zu übersehen. Die Gebühr beträgt 3 Euro. Von hier aus startet diese wunderschöne Tour über ungefähr 800 Höhenmeter.

Erste Station: Schuhbräu-Alm.

Blick in Richtung Breitenstein

Ein paar Meter hinter dem Parkplatz zweigen zwei Forstwege ab. Hier nehmen wir den linken, der rechte Weg führt zur Wirtsalm und wird unser Rückweg werden. Der linke Weg sollte mit allen Zwischenzielen der ersten Hälfte der Wanderung beschildert sein: Schuhbräu-Alm, Rampoldplatte, Hochsalwand und sogar Wendelstein. Der Forstweg geht dann noch einen knappen Kilometer ganz sanft ansteigend weiter, bis wir eine Abzweigung nach links nehmen, die über einen schmalen Pfad knappe 200 Höhenmeter die Alm (meistens in der Sonne) hinaufführt.

Danach stoßen wir wieder auf einen Forstweg, dem wir wie beschildert rechts folgen, bis wir an der Schuhbräu-Alm ankommen. Diese Alm ist ein toller Ort für eine Rast, auch wenn man bis hierher nur ungefähr eine Stunde braucht. Toll gelegen, richtig urig, das Essen roch sehr lecker und alle waren total nett (wie eigentlich überall in den Bergen auf den Almen).


An der Rampoldplatte vorbei.

Das Gipfelkreuz der Rampoldplatte

Kurz vor der Schuhbräu-Alm geht rechts ein Pfad ab, den man nehmen kann wenn man keine Rast einlegen möchte. Ansonsten nimmt man den etwas steileren Weg direkt an der Schuhbräu-Alm, der ein paar Minuten später auf den anderen Pfad trifft. Jetzt geht es wieder eine Weile in der Sonne auf der Alm weiter hinauf, bis man ca. 300 Höhenmeter später an einer Abzweigung selbst entscheiden kann, ob man den Gipfel der Rampoldplatte (1422m) besteigen will oder einfach ein paar Meter unterhalb direkt weiter in Richtung der Hochsalwand weitergeht.

Wer nicht ganz so bergfit ist, kann auch nur bis zu diesem Punkt wandern und danach am Roßstallkopf entlang wieder zurück ins Tal. Bis hierhin hätte man ca. 600 Höhenmeter hinter sich.

Lechnerkopf (rechts) und links dahinter die Hochsalwand

Ich habe mich an diesem Tag dazu entschieden, direkt weiterzugehen, da auf mich ein hoffentlich schönerer Gipfel wartete. Der Weg führt jetzt eine Weile als schöner Pfad auf dem Grat entlang, umgeben von Bäumen. Man sieht eine Weile auf den Gipfel des Lechnerkopf (1.547m), und daneben den der Hochsalwand. Es sollte unbedingt erwähnt werden, dass man schon lange vor der Schuhbäu-Alm in den Genuss von tollen Aussichten kommt, was diese Tour ganz besonders macht.

Und so geht es noch lange weiter, bis weit in den Abstieg hinein. So eine abwechslungsreiche Wanderung habe ich in den Bayerischen Alpen nicht oft erlebt. Und bis auf ganz wenige Ausnahmen ist der Weg auch nie zu anstrengend oder zu anspruchsvoll.


Auf der Hochsalwand.

Das Gipfelkreuz, Ziel dieser Tour

Zu den eben erwähnten Ausnahmen gehören leider die Anstiege direkt unterhalb der Hochsalwand. Hier geht es ziemlich unvermittelt auf einmal knappe 150 Höhenmeter in nur ungefähr einem halben Kilometer Strecke hinauf. Jeder kann sich nun die durchschnittliche Steigung ausrechnen. Es gibt einige Stellen, wo es – zwar nur kurz, aber dennoch – fast senkrecht den Berg hinaufgeht.

Diese Stellen sind aber mit einem Drahtseil gesichert, weswegen der geübte Bergwanderer hier nicht vor Probleme gestellt wird. Aber leider sind das auch Stellen, die selbst an diesem Tag im Hochsommer streckenweise sehr feucht und auch glatt waren. Hier muss man also wirklich an den entsprechenden Stellen immer ganz genau aufpassen, dass man einen sicheren und festen Tritt hat. Wanderstöcke hindern hier nur, man sollte sie besser wegpacken und mit den Händen Halt suchen.

Am Grat auf knapp 1.600m, Blick Richtung Wendelstein

Ziemlich unvermittelt kommt man dann an den Grat, und hat den Wendelstein direkt im Blick. Von dieser Seite ist auch die Wendelstein-Zahnradbahn gut zu sehen, wie sie an bzw. in den Fels der Soinwand gehauen ist. Rechts geht der Weg weiter in den Abstieg, Richtung Reindler-Alm, und links geht es auf den Gipfel der Hochsalwand.

Die Beschilderung auf dieser Tour ist teilweise, was die Gehzeiten angeht, ungewohnt „flexibel“ bis widersprüchlich. Hier zum Beispiel wäre die Wegzeit bis zum Gipfel 15 Minuten, es sind aber nur 5 (was durchaus auch in vergleichbaren Fällen so angeschrieben würde). Hier ging es nur um Minuten, bei anderen Angaben waren Zeiten aber um 30 Minuten oder sogar mehr abweichend. Nicht weiter schlimm, wenn man die Wanderkarte dabei hat, aber ungewohnt.

Blick vom Gipfel.

Wendelstein mit Zahnradbahn

Der Ausblick vom Gipfel der Hochsalwand ist wunderschön! Bei gutem Wetter hat man einen hervorragenden Fernblick in alle Richtungen. Im Südwesten liegt der Wendelstein (1.838m) mit seiner Sternwarte, und auch die Zahnradbahn kann man von hier aus über einen großen Teil der Strecke sehen.

Zweimal pro Stunde fährt eine Bahn, und daher ist die Wahrscheinlichkeit mehr als hoch, dass man vom Gipfel aus eine Bergfahrt oder eine Talfahrt beobachten kann.

Der Gipfel fällt an einigen Stellen recht steil ab, dennoch ist er groß genug für einige Wanderer, ohne dass man sich auf der Pelle sitzt.

Bis zur Schuhbräu-Alm/ Rampoldplatte und ab der Reindler-Alm ist mehr los, aber gerade dieser besonders schöne Abschnitt von der Rampoldplatte zur Hochsalwand und weiter zur Reindler-Alm ist ziemlich ruhig.


Panoramablick vom Gipfel, von Nord bis Südwest zum Wendelstein

Bei der Reindler-Alm unterhalb des Wendelsteins.

Abstieg Richtung Reindler-Alm

Die Reindler-Alm kann man vom Gipfel aus schon sehen, wie sie da auf der Wiese unterhalb des Wendelsteins liegt. Der Abstieg ist zu Beginn ein klein wenig steiler, aber bis zur Reindler-Alm sind es nur ungefähr 2 Kilometer, und sie liegt etwa 200 Höhenmeter unterhalb der Hochsalwand. Die Alm ist nur im Sommer bewirtschaftet und sie bietet einen tollen Blick zum Einen zurück auf die Hochsalwand, zum Anderen weiter auf den Wendelstein direkt gegenüber.

Und die Kirchelwand hinter der Alm kann auch bekraxelt werden. Zwei Wanderer machten es mir an diesem Tag vor, und sie schienen in den Steinen ein schönes Plätzchen zum Ausruhen gefunden zu haben.

Blick Richtung Mitteralm

Wenn man dem Forstweg von der Reindler-Alm aus weiter folgt, gelangt man ein eine Kreuzung, von der aus man entweder hinauf zum Wendelstein wandern kann oder das Tal hinab in Richtung Brannenburg. Zum Wendelstein hinauf dauert es eine gute Stunde, und es geht 400 Höhenmeter teilweise recht streng hinauf. Hinab Richtung Brannenburg ist schon eher eine Alternative, denn man kommt an zwei Haltestellen der Zahnradbahn vorbei.

Vielleicht werde ich mal von der Haltestelle Mitteralm aus einen Rundweg zur Soinhütte und dem Wildalpjoch (1.720m) machen. Das scheint eine etwas kürzere Tour zu sein, aber der Blick vom Wildalpjoch soll dem (überlaufenen) Wendelstein kaum nachstehen.


Abstieg und letzte Möglichkeit der Einkehr.

Letzter Blick zur Reindler-Alm

Der eigentliche Rückweg geht dann aber weiter in Richtung Wirtsalm, oder, wenn man noch genügend Kraft für einen kleinen Umweg hat, über die Durhamer Alm bzw. Aiblinger Hütte.

Der kürzere Weg über die Wirtsalm zweigt kurz hinter dem Almkessel der Reindler-Alm, wenn man schon wieder im Wald ist, in einer scharfen Rechtskehre ab und geht dann eine ganze Weile über Serpentinen an der „Weißen Wand“ (die man allerdings nicht sieht) bergab, bis man irgendwann wieder auf Forstwege trifft. Kurz bevor man im Wald auf einen etwas deplatziert wirkenden Gittersteig kommt, der über ein kleines Flüsschen führt, kann man auf den neuen, aber noch nicht richtig markierten Steig rechts abzweigen, der ein wenig direkter nach unten führt und auf die gleichen Forstwege trifft.

Nähe Wirtsalm: Blick zurück zum Lechnerkopf und Hochsalwand

Denen folgt man und könnte, ungefähr 30 Minuten vor dem Wanderparkplatz, nochmal bei der Wirtsalm einkehren. Insgesamt also eine wunderschöne Tour, die aber auch ohne längere Pausen durchaus 6 Stunden dauern kann.

Dafür hat man 3 Einkehrmöglichkeiten oder sogar noch mehr, wenn man über die Aiblinger Hütte absteigt. Bis zur Reindler-Alm hat man auch als Wanderer viele Gelegenheiten, zwischendrin mal Rast zu machen und tolle Aussichten zu genießen.

Die Wanderung fand am 12. August statt.

Wieder einmal bedanke ich mich bei Bergtour-online, wo ich diese wunderbare Tour gefunden habe!

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