Auf den Peilstein (2.542m) bei perfekter Fernsicht.

Der Peilstein thront als Hausberg hoch über St. Walburg. Bei perfekter Fernsicht bis zu den Dolomiten war diese Wanderung, teilweise über Jägerpfade, ein besonderer Genuss.

Von Riem zur Schweinsteig (2.109m).

Das Ziel des Tages: Der Peilstein-Gipfel

Die Tour beginnt in Riem auf ca. 1.700m Höhe, da uns ein Anwohner erlaubte, auf seinem Grund zu parken. (Ein „öffentlicher“ Parkplatz findet sich auch auf dem Weg zur Mariolberger Alm auf ungefähr gleicher Höhe. Der Weg von dort führt über das Hochjoch zum Gipfel und ist länger, aber nicht so steil.)

Kleine Rast am Ende des Schweinsteigs

Durch den Wald führt zunächst ein Forstweg, von dem aus man schon früh den Gipfel erblicken kann. Nach einer Weile biegen wir links ab.

Nun geht es ein wenig steiler auf einem schmalen Wanderpfad den Berg hinauf, aber bis kurz vor der Schweinsteig Alm immer durch den Wald. Es kann sein, dass man die ein oder andere Ziege trifft…

Die Schweinsteig Alm ist nicht für Wanderer bewirtschaftet, aber für uns ergab sich durch Zufall doch die Möglichkeit eines kleinen privaten Umtrunks. Der Ausblick ist hier, auf knapp über 2.100m, bereits beeindruckend. Von hier aus kann man über die Marschnell Alm (2.213m) auf dem Normalweg weiterwandern.


Über einen Jägerpfad geht es weiter.

Auf halber Höhe

Hinweis: Der ab hier beschriebene Weg führt bis zum Gipfel über unmarkierte Pfade, die von Privatgrund aus abgehen. Außerdem führt er gerade weiter oben durch ungesichertes hochalpines Gelände. Man sollte diesen Weg daher ausschließlich mit einem ortskundigem Wanderführer begehen. Zusätzlich sind gute Kondition, Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit in hochalpinem Gelände Voraussetzung!

Von der Schweinsteig aus gehen wir über den dort beginnenden Jägerpfad zuerst über Schotter, danach durch ein kleines Waldstück teilweise steil ansteigend weiter. Nach wenigen Minuten Wanderzeit sind wir bereits auf etwas über 2.200m Höhe angekommen und stehen auf einem kleinen Plateau. Der Peilstein ragt hoch hinter uns auf – weiter zum letzten Teilstück des Anstiegs.


Über Felsen bis zum Gipfel des Peilstein.

Kurze Rast

Noch eine Weile führt der Aufstieg über ein wildes Wiesengelände weiter, aber schon bald wird es durch Felsen abgelöst. Wenn man mit einem kundigen Wanderführer unterwegs ist, folgt man diesem weiter im Zickzack den Berg hinauf.

Von Südwesten kommend geht es nun den Grat des Peilstein immer weiter hinauf. Wie oben geschrieben, wird es hier nun auch konditionell und technisch fordernder. Wanderstöcke muss man immer wieder beiseite legen, um mit etwas Handeinsatz aufzusteigen.

Auf wilden Pfaden nach oben

Den Gipfel hat man dabei immer vor seinem Auge, was motivierend wirken kann. Eine kleine Pause darf man natürlich gerne einlegen, wenn es doch ein wenig zu anstrengend werden sollte. Platz findet man auf dem Aufstieg auch hier, im felsigen Gelände, auf einer windgeschützten Seite.

Irgendwann kommt man dann am Gipfelkreuz an – für andere Wanderer könnte es überraschend wirken, wenn auf einmal weitere Gipfelstürmer aus dem Nichts erscheinen. Der eigentliche Gipfel liegt nochmal ein paar Meter oberhalb des Gipfelkreuzes. Da er etwas zurückgesetzt ist, ist er aber nicht vom Tal aus zu sehen; daher wurde das Kreuz an dieser exponierten Stelle errichtet.


Marende und Panoramablick.

Marende

Im Gipfelbereich des Peilstein gibt es eine schöne, natürliche kleine Senke, die von einer Seite auch komplett durch den Berg geschützt ist. Hier gibt es auch zwei kleine Bänke, die windgeschützt zur Rast einladen.

Zu einer guten Wanderung in Südtirol gehört die Marende – und daher packten wir nun Speck, Käse, Salami, Brot, Äpfel und Tomaten aus, die wir passend zubereiteten. Natürlich darf da auch ein Schluck Wein nicht fehlen! Es sind solche Momente, die einen schweren Aufstieg sofort vergessen machen.

Ausblick in die Ferne

Und natürlich der Panoramablick! Es ist mir nicht verständlich, warum der Peilstein auf den Karten nicht mit dem Panoramasymbol gekennzeichnet ist, denn von hier aus hat man bei gutem Wetter eine Fernsicht bis zu den Dolomiten.

Zwar gibt es im Ultental noch viele Berge, die deutlich höher sind als der Peilstein, doch liegt er aufgrund seiner Lage so günstig, dass man eine sehr spektakuläre Rundumsicht hat, die selbst auf höheren Bergen nicht erreicht wird. Ich habe mit meinem Teleobjektiv (400mm) ein 360 Grad Panorama erstellt, das ich aber in 5 Panoramen aufteilen musste, weil es sonst mit der von mir verwendeten Software leider nicht in voller Auflösung abzubilden gewesen wäre. Unten sind sie zu sehen.







Abstieg vom Peilstein zur Marschnell-Alm (2.213m).

Blick in die Ferne

Auch die schönste Rast geht irgendwann einmal zu Ende, und nach einem letzten Blick auf den Falkomai-See, die Äußere Falkomai, den Plombodensee und den „Drei Seen“ geht es in den Abstieg in Richtung der Marschnell-Alm auf 2.213m Höhe. Bis zur Kreuzung, an der sich die Wege 10 (Richtung Marschnell-Alm), 8b (Richtung Innere Falkomai-Alm), 7 (Rontscher Berg, 2.711m) bzw. 7b („Drei Seen“) treffen, hat man noch einen schönen Rundumblick. Danach öffnet sich das Tal in Richtung Marschnell-Alm und, in der Ferne, die Schwemmalm.

Über ein weitläufiges Wiesengelände geht es, nach kürzerem etwas steilerem Abstieg, gemütlich weiter. Man sollte nicht vergessen, hin und wieder den Blick zurück schweifen zu lassen – der Peilstein ragt nun immer höher hervor und erinnert uns an den schweißtreibenden Aufstieg.


Von der Marschnell-Alm zur Riemerbergl-Alm (2.049m).

Auf dem Weg zur Riemerbergl-Alm

Von der Marschnell-Alm geht es nochmal knappe 200 Meter bergab, bis man gerade unterhalb der Baumgrenze ist. Wir wanderten erneut über unmarkierte Jägerpfade durch den Wald, umgeben von Lärchen, die sich bereits gelb färbten. Ein schöner Abschluss dieser tollen Wanderung!

Immer wieder kann man in Richtung des Tals sehen, bis man an der Riemerbergl-Alm ankommt. Diese ist meine absolute Lieblingsalm im Ultental, und immer wieder freue ich mich aufs Neue, dort Rast zu machen.

An der Riemerbergl-Alm

Von hier aus sieht man hinüber zur Kapelle St. Moritz und auf Teile der Schwemmalm. Die Staumauer des Arzkarsees ist auch zu sehen. Nach einer letzten Rast hier geht es dann nochmal knapp 300 Meter hinab, bis wir wieder am Start der Wanderung ankommen.

Aber bis dahin führt der Weg ein letztes Mal durch den Wald und an schönen Almen vorbei. Wenn man Glück hat, ist auf diesen zu dieser Jahreszeit sogar noch Vieh, das einen gelangweilt begutachtet. Eine wunderbare Wanderung, die ich nach drei Jahren ohne Besteigung besonders genießen konnte!

Die Wanderung fand am 6. Oktober 2017 statt.

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. 14. Dezember 2024

    […] der Peilstein, ein sehr beliebtes Wanderziel, ist gut sichtbar. Wer Größeres vorhat, kann kurz danach auf den Weg 14 wechseln, der über den […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.