Kaminfeuer-Videos selbst gemacht.

Angefangen hat es mit Aquarien-Screensaver, dann kamen die Kaminfeuer-Videos. Zeit, mal selbst ein solches Video zu drehen!

Kaminfeuer! Inbegriff der Romantik!

Gibt es etwas Schöneres, als nach einem kalten, nassen Tag unterwegs zurück nach Hause zu kommen und sich dort vor den knisternden Kamin zu setzen? Vielleicht schon – aber nicht viel… Das Feuer brennt und knistert vor sich hin, und man lässt sich von der Wärme und dem Knacken des Holzes einlullen… Kein Wunder, dass sich DVDs und Blu-Rays von Kaminfeuern in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreuen. Nachdem ich gesehen habe, dass es auf Netflix jetzt auch schon 4K-Kaminfeuer gibt, dachte ich mir: „Mach doch einfach mal Dein eigenes Kaminfeuer-Video!“

Der Kamin war leicht zu finden, das Wetter draußen (und somit die Motivation) hat auch gestimmt, also los geht’s!

Schwierigkeiten beim Filmen eigener Kaminfeuer-Videos.

Ein Kaminfeuer so zu filmen, dass man es später mit Genuss betrachten kann, ist gar nicht so einfach. Was auf den ersten Blick vielleicht kein Problem darstellt, könnte nach dem Dreh störend auffallen. Daher ist es sinnvoll, wenn man sich vor dem Videodreh mit der Umgebung vertraut macht, und sich außerdem ein paar Gedanken zu den folgenden Punkten macht:

  • Die Perspektive: Der Betrachter muss sich fühlen, als würde er selbst vor dem Kamin sitzen (oder zumindest in der Nähe).
  • Die Belichtung: Ein Kaminfeuer ist am romantischsten, wenn es draußen bereits dunkel wird. Gleichzeitig begleitet die Kamera das Feuer vom Entstehen bis zum Ende – die Lichtverhältnisse ändern sich also über den zeitlichen Verlauf teilweise erheblich. Zusätzlich gibt es immer sehr helle Elemente (Flamme und Glut) und sehr dunkle Elemente.
  • Die Tiefenschärfe: Meistens kein Problem aufgrund des begrenzten Fokus, aber dennoch der Vollständigkeit halber hier aufgeführt: Je nach Perspektive sollte nur das Feuer scharf sein, und Bereiche davor bzw. dahinter sollten unscharf sein – das führt zu einem professionelleren und schönerem Gesamteindruck.
  • Der Ton: Das Feuer muss knistern und knacken, Funken müssen spritzen und als solche erkennbar sein. Man benötigt also gleichzeitig absolute Ruhe in der Nähe und ein gutes Mikrofon, eventuell sogar extern.
  • Die Holz-Sorte: Ja, auch das Holz selbst ist wichtig! Je nach Sorte brennt es in unterschiedlicher Farbe, Dauer, Intensität. Holz mit dicker, furchiger Rinde (zum Beispiel Eiche) sieht schöner aus als Holz mit dünner, glatter Rinde (zum Beispiel Weide). Das klassische Kaminholz, wenn es optisch gut aussehen soll, ist von der Birke, denn die helle, oft weiße Rinde sieht schön aus und die Flamme ist hell mit leicht bläulichem Einschlag.
  • Die Größe der Holzscheite: Die übliche 30cm Länge ist zwar noch möglich, besser jedoch sind längere Holzscheite. Irgendwo um 50cm ergeben die Scheite ein schönes, ästhetisches Bild (oder in alten Maßen: 1-2 Fuß).
  • Die Schichtung der Holzscheite: Das Feuer wird eine ganze Weile brennen, ohne dass man die Schichtung korrigieren kann – denn das würde man ja im Video sehen. Also muss man die Scheite von Beginn an so schichten, dass sie nicht umfallen bzw. so geschickt abbrennen, dass sie auch „schön zusammenfallen“. Optisch schöne Varianten gibt es eigentlich nur zwei: Die klassische Pyradmidenform bzw. aufrecht gegen die hintere Kaminwand gelehnt, und die Scheiterhaufenform, bei der die Holzscheite waagerecht über Kreuz geschichtet werden.
  • Die Brenndauer: Manche Holz-Sorten brennen schneller ab als andere, und das Feuer sollte ohne Schnitt mindestens 30 Minuten brennen, bevor es entweder zu sehr niedergebrannt ist oder so unglücklich zusammengefallen, dass man es korrigieren muss.
  • Hitzeentwicklung: Die Kamera muss weit genug weg platziert sein, damit sie keinen Schaden durch die notwendigerweise entstehende Hitze erleidet!
  • Extras: Kleine Extras peppen das Video etwas auf: Ein schönes Gitter, auf dem das Feuer brennt, Verzierungen des Kamins, …

Man sieht also, ein schönes, professionell aufgenommenes Kaminfeuer-Video ist gar nicht so leicht zu filmen.

Erster Versuch eines eigenen Kaminfeuer-Videos.

Der Kamin – von weiter weg gar nicht so spektakulär und eher schmutzig…

Ich habe es einfach mal probiert, mit dem gerade verfügbaren Holz. Es ist auf 30cm Länge geschnitten, und der Kamin hat eine normale Größe für Privathaushalte (also keine „Schlossgröße“…). Scheite mit 50cm wären hier schon wieder zu groß, und die oben genannte Schichtung als Scheiterhaufen würde ebenfalls aus Platzgründen nicht funktionieren. Da der Platz direkt vor dem Kamin nicht ausreichte, um eine Kamera in ausreichendem Abstand (Hitze!) aufzustellen, habe ich von einer seitlichen Perspektive gefilmt.

Zwei Filme sind beim ersten Versuch entstanden: Einmal ca. 30 Minuten und einmal ca. 50 Minuten. Für den ersten Versuch bin ich sehr zufrieden, aber bei den nächsten Versuchen muss ich noch hier und da besser werden. Vielleicht probiere ich es mal im Sommer mit einem Lagerfeuer wieder aus…

Aufgenommen wurden die Videos natürlich in Full HD, eine geringere Auflösung ist heutzutage völlig sinnlos. Die Aufnahmen, die ich hier eingebettet habe, sind aus Speicherplatzgründen allerdings auf 640×360 Pixel bei 800 KBit/s heruntergerechnet worden. Trotzdem belegen sie zusammen noch 400 MByte.

Erster Versuch.

Alternativer Versuch:

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.