Mein erster Sinus-Scroller auf dem Amiga.

Sinus-Scroller waren in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre auf C64 und später Amiga ein Pflicht-Bestandteil früher Demos. Auch ich kann einen solchen Scroller vorweisen.

1988 – frühe Programmier-Experimente.

Diskshot: Die Höhle des Ungeheuers, Scroll-Schrift (mit der Handschrift eines 15jährigen)

Ungefähr Frühjahr 1985 habe ich meinen C64 (mit Floppy-Laufwerk) bekommen. Auf dem wurde, auch wenn die Argumentation zur Anschaffung sicherlich anderslautend war, vorwiegend gespielt. Demos gab es damals noch nicht. Ich habe selbst die Zeitphasen miterlebt, als Cracker zuerst nur ihre Namen in die Grafiken der Spiele einbauten und dann später Mini-Vorspänne vor die Spiele setzten, um sich selbst besser in Pose zu setzen.

Auf dem C64 habe ich zwar auch schon programmiert (fast ausschließlich in BASIC), aber leider ist davon gar nichts mehr in elektronischer Form erhalten. Ich musste den C64 verkaufen, um mir den Amiga leisten zu können. Eine 5,25 Zoll Diskette mit eigenen Programmen hatte ich zwar zurückgelegt, aber die verschwand nach ein paar Jahren. Nur noch handschriftliche Vorlagen existieren – die werde ich irgendwann mal hier präsentieren.

Also enthalten die mittlerweile (Frühjahr 2020) bis zu 33 Jahre alten Amiga-Disketten, die ich auf den PC überspielte, die wohl frühesten selbst erstellten Programmierbeispiele von mir.

Ein Sinus-Scroller in Amiga-Basic.

Erster Sinus-Scrolltext („Yeah!!! Greetings to…“)

Bei einem Sinus-Scroller bewegt sich eine Laufschrift nicht nur linear über den Bildschirm (meistens von rechts nach links), sondern zusätzlich auch noch in einer schwingenden Bewegung, die auf einer Sinuskurve basiert. Diese Schwingung betraf entweder die Scrollschrift in vertikaler Richtung (dann schwang die komplette Zeile nach oben bzw. unten) oder in horizontaler Richtung, sodass die Buchstaben selbst in Wellenbewegung versetzt wurden.

Ein solches Beispiel habe ich noch gefunden, das ich aufgrund meines verwendeten ersten Handle „Yello“ und anderer Listings mit Datumsangaben auf März 1988 datiere. Es wird eine simple Grafik gezeichnet, die dann sinus-schwingend nach links scrollt. Das habe ich in Amiga-Basic realisiert, wie man im Video unten gut sehen kann. Aber es war ein Anfang. Auf der Diskette habe ich noch mehrere Programme gefunden, die von einem halbernsten Wettkampf zwischen mir und Marc (der nach verschiedenen Stationen als Cosmos/Sanity die Szene verließ) zeugten. Die werde ich auch irgendwann mal hochladen.

Berechnung der Sinus-Bewegung.

Sinuswerte (Symbolisch)

Natürlich wurden damals keine Sinuswerte in Echtzeit berechnet. Man behalf sich mit einem simplen Trick: Listen! Damals wurden zu allen möglichen Zwecken Listen von Werten verwendet (heute würde man „Arrays“ dazu sagen). Die enthielten vorab berechnete Werte. So spielte es keine Rolle, wie umfangreich oder wie detailliert die Liste war, denn nachdem sie mal eingelesen war, mussten ja nur noch die Werte ausgelesen und angewendet werden, und nichts in Echtzeit berechnet werden.

Bei meinen ersten Versuchen verwendete ich noch eine sehr simple Liste mit wenigen, ganzzahligen Werten, die (jeder Mathematiker sieht es sofort) nichts mit Sinuswerten zu tun hatten, aber den Effekt schon ganz passabel nachahmten. Und so entstand neben dem schwingenden „Yello“-Logo auch die erste „echte“ Scrollschrift mit Sinusbewegung kurz danach – ebenfalls in Basic.

Eins von vielen Beispielen.

Einer meiner Sinus-Scroller aus dem Jahr 1988, umgesetzt auf einem Amiga 500 in Amiga Basic.

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