Power Play Ausgabe 6/1995: Statistik.
Wieder ändert sich der Slogan der Power Play, das „meistgelesene“ entfällt nun. Sinkt die Auflage, oder wurde sie nur von anderen Zeitschriften überholt? Michael Hengst ist nun weg, Knut Gollert wurde Vater, und ein neuer Redakteur wird gesucht.
Power Play 6/1995 – die Statistik.
Das große Systemsterben wird nun endgültig sichtbar. Nachdem mit der letzten Ausgabe schon das 3DO aus der 12-Monats-Sicht entfiel, wird dieses Schicksal mit der nächsten Ausgabe auch das Sega Mega Drive, Super Famicom, Amiga 1200 und das Amiga CD32 treffen.
Im Grunde wurde die Power Play mit dem Wegfall der Videospiel-Systeme zur PC-Zeitschrift. Es dauerte nur noch ein paar Monate, bis die Redaktion den Mut aufbrachte, das offen zuzugeben. Ein wenig wundert es, dass auch der Apple Macintosh aus dem Heft gestrichen wurde, denn er war im Grunde auf dem gleichen Leistungs- und Preisniveau wie die PCs der damaligen Zeit.
Die Anzahl der Spiele nahm wieder deutlich ab, es wurden zusammen gerade mal 15 Spiele auf 24 Seiten.
Und so sah es aus: MS-DOS (12 Tests), Windows (3).
Und was gab es sonst noch?
Nun ist Michael Hengst auch offiziell weg, er erscheint nicht mehr im Impressum. Entgegen der Darstellung in Power Play 4/1995 rückt aber Volker Weitz nicht auf den Posten des Chefredakteurs nach, sondern ein zuvor nicht weiter vorgestellter „Hartmut Ulrich“, der noch heute erfolgreich in der Medienbranche tätig ist. Da dieser nicht offiziell vorgestellt wird, erscheint er auch nicht in der Statistik. Ich würde zu gerne wissen, warum das geschah und warum Volker Weitz nicht den eigentlich angekündigten Titel des Chefredakteurs bekam.
Wie man heutzutage in Interviews der Beteiligten lesen kann, war die Stimmung zwischen (Chef-) Redaktion und Verlag in dieser Zeit wohl nicht so prickelnd, und so lässt sich vielleicht auch erklären, warum die Stellenausschreibung, in der ein neuer Redakteur gesucht wurde, sehr zynische und vielleicht sogar etwas angewiderte Untertöne erkennen lässt.
In schöner Regelmäßigkeit immer wieder: Der Messebericht von der ECTS in London. Und ebenfalls etwas, das noch immer höchste Beliebtheit in Computerzeitschriften genießt: Ein Test von Grafikkarten!
Der Slogan ändert sich erneut!
Mit dieser Ausgabe wurde bereits der 8. Slogan eingeführt, und er zeigt zwar subtil aber dennoch sehr deutlich, dass die Bedeutung des Magazins zurückging: Aus „Das meistgelesene Computerspiele- und Multimedia-Magazin“ wurde nur noch „Das Computerspiele- und Multimedia-Magazin“. Ein sehr generischer und nichtsagender Slogan. Aber er zeigt natürlich, dass sie nicht mehr das meistgelesene Magazin ist. Ob die Verkaufszahlen rückgängig waren oder ob einfach andere Magazine erfolgreicher waren, kann ich nicht sagen.
Aber es gibt Indizien, die darauf hindeuten, dass andere Magazine erfolgreicher wurden: Seit einigen Monaten veröffentlicht die Power Play die Statistik der AWA, die stabile 400.000 Leser (nicht Käufer!) meldet. Anscheinend reichte das aber dennoch nicht mehr, um den Platz 1 innezuhaben.
Das PDF mit der Statistik der ersten 87 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 6/1995
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4 Antworten
[…] „Power Play“ Schriftzug ändert sich gerade mehr oder weniger subtil. In der Ausgabe 6/1995 war zum letzten Mal der Schriftzug so zu sehen, wie er seit der Erstausgabe im Jahr 1987 das […]
[…] der neuen Titelseite wird gezeigt, und lustigerweise sieht dort das Logo wieder genauso aus wie bis Ausgabe 6/1995. Nur dass es nicht gefüllt ist, sondern dass es lediglich aus einem dicken Umriss besteht. Geht […]
[…] viel, aber es gab in den letzten 12 Monaten auch Ausgaben mit deutlich weniger Tests, zum Beispiel Ausgabe 6/1995 mit gerade mal 15 […]
[…] 168 Seiten stark – doch die Zahl der Spieletests sinkt auf nur 16. Das gab es zuletzt in der Ausgabe 6/1995. Vielleicht kam es daher, dass der Messebericht der E3 schon alleine 21 Seiten beanspruchte und […]