Power Play Ausgabe 12/1994: Statistik.

Und da ist es soweit – die Power Play 12/1994 ist die erste Ausgabe, die zu 100% aus PC-Spielen besteht. Die Statistiken werden ab jetzt wohl sehr übersichtlich zu lesen sein.

Power Play 12/1994 – die Statistik.

Statistik der Power Play, Ausgabe 12/1994

Wie sich die Zeitschrift in nur einem Jahr verändert hat! Im Januar 1994 waren es noch 7 bis 8 Systeme, für die getestet wurde. Darunter waren auch drei Videospielplattformen, nämlich Sega Mega Drive, Nintendo Super Famicom, 3DO. Die Videospiel-Systeme wurden dann ohne große Ankündigung mit der Ausgabe 8/1994 eingestellt, so dass seitdem nur noch Computerspiele getestet wurden. Der Claim der Zeitschrift wurde zwar schon früher passend geändert, aber gerade langjährige Leser (wie ich) nahmen die Änderung wahr.

Seitdem waren es nur noch die drei Systeme PC, Amiga und Macintosh. Merkwürdigerweise wurden auch für Amiga 1200 und Amiga CD32 ab 8/1994 keine Spiele mehr getestet.

In der Power Play davor (11/1994) war dann zum ersten Mal überhaupt kein Amiga-Spiel mehr vertreten und der Macintosh war der einzige Mitspieler.

Die Power Play wird PC-only!

Die Redaktion lässt die Katze aus dem Sack.

Und nun ist es also soweit: Die Power Play ist ab jetzt PC-Only. Die Redaktion schreibt dazu auf der Startseite der Leserbriefe:

„Es hat sich schon länger angedeutet, jetzt ist es amtlich: Die POWER PLAY kümmert sich künftig ausschließlich um PC-Spiele und CD-ROM-Unterhaltungssoftware. Natürlich schmerzt der Verlust der treuen Amiga-Fans – aber die Marktentwicklungen zwingen uns, Farbe zu bekennen.“

Seit Ausgabe 12/1994 „100% PC“

Ich kann nicht genau sagen, ob die Aussage grammatikalisch korrekt gemeint war (im Sinne von: „Wir, die Redaktion, vermissen die Amiga-Fans.“), oder ob es so zu verstehen war, dass „… der Verlust [der Amiga-Tests] die treuen Amiga-Fans…“ schmerzt. Ist auch egal. Aber im ersteren Fall wäre es schön gewesen, wenn es ein wenig persönlicher geheißen hätte: „Natürlich schmerzt uns der Verlust…“ Und auf der Titelseite gab’s das den passenden Sticker dazu:

„Jetzt 100 % PC“ – Rückblickend ist es klar, dass es irgendwann so weit kommen würde, aber es damals live zu erleben, wie aus dem Multisystem-Produkt eine Monokultur wurde, tat weh.

Und was gab es sonst noch?

Statistik der Power Play, Ausgabe 12/1994

Es gab erneut einen Messebericht – aber dieses Mal von der 46. Frankfurter Buchmesse! Denn auch die Verlage sind mittlerweile vereinzelt auf den Multimedia-Zug aufgesprungen und zeigen CD-ROMs.

Die OS/2 Werbung brach einen Werbe-Rekord und erstreckte sich über 5 Seiten! Zwar gab es in der Ausgabe 1/1989 eine Werbung von Ariola Soft, die sich über 8 Seiten erstreckte, doch wurden auf diesen nicht für ein einziges Produkt geworben, sondern für viele Einzelprodukte.

Dann fand man wieder einmal einen Soundkarten-Test, und einen PC-Test. Außerdem war die Redaktion mitteilungsfreudiger, als man es vielleicht hätte haben wollen. Und so lernen wir, dass Volker Weitz seine langjährige Freundin ehelicht, und dass Knut Gollert demnächst Vater werden wird.

Zum ersten Mal werden „Kai’s Power Tips“ von Kai Krause vorgestellt. Tolle Tools, nur etwas merkwürdig zu bedienen. Und zum ersten Mal las ich in der Power Play eine „normale“ eMail-Adresse, gepaart mit dem Begriff „Internet“: Kai@aol.com (wenn man mal Kai Krause eine Mail schicken möchte).

U96 interactive.

U96 Interactive CD-ROM [Club Bizarre]

Wer mich kennt, der weiß ja, dass ich mit „U96 – Das Boot“ so ziemlich alles Negative verbinde, was die in dieser Zeit stattfindende Kommerzialisierung von Techno aus dieser tollen Musikrichtung machte.

Man kann aber auch nicht verleugnen, dass U96 damals dauerhaft einen riesigen Erfolg hatte, einige Hits gefielen auch mir. Und sie waren auf der Höhe der Zeit: Mit ihrer CD-ROM „U96 Interactive“ gehörten sie zu den ersten Bands, die dieses Medium für sich nutzten.

U96 Interactive (Auszug)

Die CD-ROM selbst habe ich nicht (ich hatte damals ja auch noch keinen PC), aber anscheinend kann man sie heute noch gebraucht (neu???) auf den üblichen Plattformen erstehen. Ob die Erstauflage wirklich für 179 Euro über die Theke gehen würde, klingt bizarr, aber auf hood.de war zumindest ein Angebot in dieser Höhe zu finden.

Das PDF mit der Statistik der ersten 81 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 12/1994


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