Power Play Ausgabe 3/1994: Statistik.
In der Power Play 3/1994 werfen einige Ereignisse schon ihre Schatten voraus. Doom wird getestet! Außerdem wieder Wechsel in der Redaktion und ein Messebericht von der CES aus Las Vegas – und eine Kolumne aus Japan. Ganz schön viel für nur 120 Seiten.
Power Play 3/1994 – die Statistik.
Im 12-Monats-Überblick ist diese Ausgabe mit nur 120 Seiten die dünnste. Man kann sogar noch viel weiter in die Vergangenheit zurückgehen, bis man eine Ausgabe findet, die noch weniger Seiten hatte: Bis zur Ausgabe 2/1990 nämlich, die 72 Seiten hatte – damals allerdings als kostenlose Beilage zur Happy Computer! (Die Ausgabe 3/1990 als erste eigenständige Power Play hatte auch nur 120 Seiten, kostete dafür aber auch nur 3 DM anstatt 6,50 DM.)
Entsprechend wenig Tests gab es auch, nämlich nur 24 Tests auf 21 Seiten. Eine Plattform dominierte hier so stark, wie es zumindest in Prozentzahlen ausgedrückt bisher noch nie vorkam: Der PC konnte 3/4 aller Tests für sich verbuchen. Andere Systeme spielten keine Rolle.
Hier sind die Testergebnisse: MS-DOS (18 Tests), Amiga (2), Amiga CD32 (2), Super Famicom (1), Sega Mega Drive (1).
PC-Spiele setzen auf 3D Studio.
Fast alle PC-Spiele basierten – schon damals – auf 3D: Flugsimulatoren, Rennsimulationen… Der PC war damals zwar rechenstark genug, um viele Polygone zu berechnen, aber für die „klassischen“ Prügelspiele, Ballerspiele und Jump’n’Run Spiele fehlten ihm ironischerweise die Spezialfunktionen, die der Amiga und die Spielkonsolen von Haus aus mitbrachten.
Und dann gab es auch noch Genres, die nach 3D aussahen, aber eigentlich nur 2D-Grafik in 3D-Anmutung waren: Spiele wie „Die Siedler“ zum Beispiel: Wirtschaftssimulationen, Strategiespiele. Diese setzten sehr schöne vorberechnete 3D-Grafiken ein. Und um diese zu erstellen, wurde anscheinend bereits damals auf das „3D Studio“ zurückgegriffen. Ein Produkt, das es noch heute gibt, und das immer noch zu den Top-Produkten zählt.
Zu dieser Zeit waren texturierte, aber immer noch plane 3D-Flächen das höchste der Gefühle: „Doom“ stellte das obere Ende des mit der damals üblichen Hardware Erreichbaren dar. Und wer die Wertungen, auch die in dieser Power Play gelesen hat, der weiß, wie unglaublich begeistert dieses Spiel aufgenommen wurde.
Und was gab es sonst noch?
Es gab erstaunlich viel auf den wenigen 120 Seiten: Zum Beispiel wieder einmal ein Messebericht von der CES Las Vegas. Mittlerweile erwähnen sie schon gar nicht mehr, dass der PC alle anderen Computerplattformen abhängt – es ist bereits geschehen.
Manfred Neumayer wechselt seine Aufgabe: Er ist laut Impressum seit dieser Ausgabe kein Redakteur mehr, sondern „Produzent“. Was genau seine Aufgabe ist, wird nicht weiter erklärt, und die Rolle des Produzenten gab es bislang nicht. Außerdem wird wieder per Anzeige ein Redakteur gesucht. War es wirklich so schwer, einen Redakteur zu finden?
Und die Power Play kündigt stolz an, dass ab der nächsten Ausgabe der Hilfeteil nicht mehr in dem grünen Papier erscheinen wird – sondern weiß!
Der Beitrag „Otaku Nation“ („Otaku“ wird in Katakana geschrieben, also „オタク“, und bedeutet so viel wie „Freak“) über Spieler in Japan war sehr interessant zu lesen! Und endlich gibt es eine CD zur Power Play. Allerdings (noch) nicht als Beigabe, sondern man musste sie sich für 10 DM extra bei einem Münchner Dienstleister bestellen.
Werbung für die Amiga CD32 Konsole.
Mittlerweile wurden in der Power Play bereits 3 Spiele für das/die Amiga CD32 getestet. Und ab und zu sieht man auch eine ganzseitige Werbung für diese Konsole. Üblicherweise war es die Anzeige, die auch hier abgebildet ist: „32 heb‘ ab!“ Der Slogan spielt auf die 32 Bit-Architektur an, um die CD32 von den beiden 16 Bit Konsolen von Sega und Nintendo abzuheben.
Ein wenig unbeholfen, und die beworbene „bewährte AMIGA-Rechenpower“ war damals garantiert kein Argument mehr, um z.B. von einem PC umzusteigen. Letztendlich war diese Konsole auch nicht mehr als ein Amiga 1200 mit einem Double-Speed CD-ROM Laufwerk.
Es ist für mich schwer zu sagen, wie der Produktionsvorlauf von monatlich erscheinenden Publikationen damals war. Diese Ausgabe erschien Anfang Februar 1994, vielleicht wurde sie ein paar Wochen vorher fertiggestellt. Im April 1994 gab Commodore den Konkurs bekannt. Viel Werbung dürfte also nicht mehr für diese Konsole folgen.
Das PDF mit der Statistik der ersten 72 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 3/1994
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2 Antworten
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[…] der sich schützend über den Schriftzug „Markt & Technik“ erhob. Mit der Ausgabe 3/1994 wurde dieses zunächst entfernt, und die Titelseite zeigte nur noch die Preise an. Bei Ausgabe […]