Power Play Ausgabe 4/1990: Statistik.
In der Power Play 4/1990 ist wieder ein neuer Seitenrekord zu verzeichnen. Auch die Zahl der Tests erreicht einen Höchststand. Der Nintendo Game Boy wird ausführlich vorgestellt – und alle verfügbaren Spiele getestet.
Power Play 4/1990 – die Statistik.
Die zweite Ausgabe ging bereits wieder für 6,50 DM über die Ladentheke. Aber dafür bekam man auch 136 Seiten, die sehr gut mit Tests, Hintergrundberichten, Tipps und weiteren Neuigkeiten gefüllt waren. Mit 136 Seiten war die Power Play damit so dick wie noch nie zuvor.
Der Amiga lag wieder an der Spitze, mit 24 Tests, gefolgt vom Atari ST mit 18 Tests. Aber auf Platz 3 lag ein ganz neuer Mitspieler, der die Branche in den nächsten Jahren maßgeblich prägen sollte: Der Nintendo Game Boy.
Zwar noch nicht offiziell, sondern nur über Importeure in Deutschland erhältlich, war er bereits heiß ersehnt. Das erste Handheld in der Videospielbranche, das wirklich zu gebrauchen war: Größe, Gewicht, Display, Batterielaufzeit, Preis – und vor allem auswechselbare Spielmodule machten ihn zu dem Kultobjekt unter den Spielern. Zum ersten Mal wurden hier auch Zielgruppen erreicht, die nicht zu den bis dato üblichen Nerds gehörten. Die Power Play huldigte diesem Fakt mit einer ausführlichen Vorstellung und Kurztests von allen bis dato verfügbaren Modulen, 16 an der Zahl.
Mehr Rekorde!
Mit 92 getesteten Spielen bedeutete auch das einen historischen Rekord. Allerdings gehörten dazu über 20 Kurztests (16 Game Boy Module und 6 Flugsimulatoren), die das Ergebnis ein wenig verfälschten. Diese Tests verteilten sich aber auf nur 37 Seiten, was noch nicht an die historische Marke von 41 der Ausgabe 2/1988 heranreichte.
Der C64 ist nun schon seit 15 Monaten nicht mehr auf Platz 1 der Testcharts, und er hinterließ einen Nachfolger: Mit dieser Ausgabe erklimmt endlich der Amiga den „ewigen“ Thron. Neunmal stand er auf Platz 1, der C64 war nur achtmal ganz oben. Rechnet man die Ausgaben mit hinzu, wo sich der Amiga mit dem Atari ST Platz 1 teilen musste, kommt er sogar auf 11 Ausgaben auf Platz 1.
Der Atari ST war insgesamt viermal auf Platz 1 (davon zweimal punktgleich mit dem Amiga), und zweimal gebührte ihm die Ehre ganz alleine: In den Ausgaben 2/1989 und 8/1989. Wahrscheinlich war damit sein Zenit als Spielecomputer aber auch schon überschritten. MS-DOS Rechner waren bis zu dieser Ausgabe nur zweimal auf Platz 1 (6/1989 und 12/1989).
Und was gab es sonst noch?
Viele Hintergrundberichte prägten diese Ausgabe: Paradroid ´90, Besuch bei „Ubi-Soft“ (später: „Ubisoft“), Delphine Software, Bericht über „Ultima VI“ und viele mehr.
Auf Seite 24 wird der nächste Game-Changer angekündigt: Die „Sensation von Nintendo“, das „Super Famicom“, wird inklusive Bild in einer Spalte angekündigt. In Japan sollte es ab August 1990 verfügbar sein, für umgerechnet damals etwa 300 DM. Tatsächlich wurde es der 21. November 1990, und in Deutschland war es sogar der 15. August 1992, aber abgesehen von der Playstation gab es wohl keine weitere Konsole, die einen solchen Einfluss auf uns alle hatte.
Automatentests und Automatennews gab es auch noch. Als Randbemerkung von mir: Ich habe diese Rubrik damals nie verstanden. Ich wurde erst im Sommer 1990 volljährig, und konnte daher nie die Automaten in echt testen – außer im Urlaub, z.B. in Spanien, wo Spielautomaten auch Kindern zugänglich waren. Auch rückblickend runzele ich die Stirn, denn bis auf ganz wenige Ausnahmen wurden keine Automaten getestet, die in irgend einer Form revolutionär oder stilprägend waren.
Das PDF mit der Statistik der ersten 25 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 4/1990
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