1996 – „Hypertext – Methoden und Systeme“.
Im Dezember 1996 hielt ich an der Uni Saarbrücken den Seminarvortrag „Hypertext – Methoden und Systeme“.
Ein Vortrag über Hypertext.
Im Jahr 1996 war „Hypertext“, auch bekannt als das „h“ in „https://“ und „HTML“, noch nicht allgegenwärtig. Der Vortrag war ganz passabel wie ich meine, und als kleines Schmankerl habe ich den Inhalt auch „multimedial“ aufbereitet (… zu dieser Zeit war alles, was auf CD kam und anklickbar war, gleichbedeutend mit „Multimedia“…).
Sprich: Da ich zu dieser Zeit bereits ordentliche Erfahrung mit Asymetrix ToolBook hatte, programmierte ich eine kleine, simple Anwendung, die heute keinen mehr hinter dem Ofen hervorlockt. Damals aber war es noch etwas Besonderes. Zum Einen hatte so gut wie niemand Zugriff auf Multimedia-Tools wie ToolBook oder Director (Flash kam erst 1997 auf den Markt…), zum Anderen waren CD-Rohlinge und vor allem Brenner salopp gesagt sauteuer.
Auf einen damals noch knapp 20 DM teuren CD-Rohling (übrigens: Die CD-RW kam erst kurz zuvor auf den Markt) wurde meine Anwendung gebrannt… wie ich auf dem Rohling vermerkt habe, in Single Speed und Single Session. Damalige Rohlinge schafften nur bis 4x-Aufnahmegeschwindigkeit. Was aber kein Problem darstellte, denn es gab eh keine Brenner (bzw. Rechner), die eine höhere Geschwindigkeit hätten schreiben können.
Interessant scheint mir noch ein Auszug aus den Systemvoraussetzungen: „Die Anwendung läuft auf jedem Windows-System (Anm.: Gemeint war Windows 3.1 und 95) und benötigt eine Mindestauflösung von 800×600 Punkten. Unter Windows 95 muß zusätzlich noch in den Eigenschaften der ‚Anzeige‘ der Schriftgrad ‚kleine Schriften‘ gewählt werden (normale Einstellung).“
Die Anwendung läuft auch heute noch problemlos – sowohl Rohling als auch Code haben die letzten 10 Jahre offensichtlich gut überstanden. [Dieser Artikel wurde im Jahr 2006 geschrieben und dann mehrmals sanft überarbeitet.]
Update 2024.
Ein kleiner Rückblick und Vergleich von damals und heute.
Alle Dateien auf der CD-ROM kamen zusammengerechnet übrigens auf weniger als 6 MB, welch Verschwendung. Das ist heutzutage eine ganz normale Mail mit zwei Smartphone-Fotos im Anhang. Bedingt durch die damaligen Möglichkeiten waren alle Bilder auch im .bmp-Format (mit 256 Farben) gespeichert. Da dieses Format ganz schlecht komprimiert, wäre man durch Nutzung von z.B. PNG-Bildern sogar auf 4 MB gekommen. Nur – das PNG-Format entstand erst zu der Zeit, als ich dieses Seminar hielt, und nennenswerte Verbreitung erfolgte nicht vor 1997.
Die Grafiken (Buttons, Steuerung) entstanden mit Adobe Photoshop. Wahrscheinlich mit Photoshop 3.0, denn die Version 4 erschien erst im November 1996. Immerhin schon mit Ebenen, aber ohne editierbare Text – kann man sich heute nicht mehr vorstellen…
Woher die Bilder der Produktfotos kamen, das weiß ich nicht mehr. Ich vermute, die lagen mir schon digital vor und ich habe sie dann nur passend skaliert.
Datenbanken waren 1996 natürlich keine neue Erfindung mehr, aber die Verwendung auf lokalen Systemen steckte noch in den Kinderschuhen. Die „ODBC“-Schnittstelle war damals Standard, wie man auch auf dem Boxshot sehen kann.
Eine solche Implementierung ließen sich die Anbieter damals teuer bezahlen. Datenbanken lagen damals, sofern man kein Großkonzern war, im DBASE-Format lokal vor. Auch wir nutzten es damals, allerdings nicht in der Seminar-Auswertung.
Click like it’s 1996!
Es folgt noch ein Screenrecording der Anwendung. Das Original ist eine 16 Bit Anwendung, die auf Windows-Systemen aktueller als Windows XP nicht mehr läuft. Man muss sie daher auf virtuellen Maschinen öffnen.