15.10.1999: Die ersten Erfahrungen.
Wie ist eigentlich das Klima hier? Nun, das ist recht einfach zu beantworten: HEISS! Kumamoto ist geprägt von seiner relativ südlichen Lage (in etwa auf der gleichen Höhe wie Marokko), aber zusammen mit der hohen Luftfeuchtigkeit muss man hier manchmal kräftig Atem holen.
Selbst jetzt (15. Oktober) ist es hier noch so heiß, dass ich z.B. gestern in der Nacht die Klimaanlage anschalten musste, da es einfach zu heiß zum Schlafen war! Und das, obwohl ich keine Decke im Bett hatte. Mittlerweile hat sich die Luftfeuchtigkeit aber etwas beruhigt, so dass es „nur noch“ heiß ist. Das bedeutet, dass ich mittlerweile in T-Shirt herumgehen kann, ohne direkt zu schwitzen.
Das bringt mich gerade auf einen Gedanken: Eine der „lustigen“ Angewohnheiten der Leute hier ist, in den Einkaufspassagen kleine Päckchen mit Papiertüchern zu verteilen. Auf der Außenseite der Verpackung wird dann Werbung für irgendwelche Dinge gemacht, meistens Telefonsex (0190 …). Aber es hilft! Vor allem, wenn man folgendes bedenkt: In Japan ist es durchaus NICHT üblich, in öffentlichen Toiletten Handtücher bzw. Toilettenpapier zur Verfügung zu stellen. Man sollte also immer etwas „in Reserve“ haben. Viele von euch wissen ja wahrscheinlich, dass in Japan der Begriff „Dienstleistung“ einen wesentlich höheren Stellenwert hat als in Deutschland. Das bedeutet vor allem: Eine freundliche Bedienung, egal für wieviel man einkauft, und wie lange man dafür braucht. In der Regel wird man von Begrüßungs- und Dankfloskeln geradezu überflutet. Betritt man ein Geschäft, so wird man sehr oft aus irgendwelchen Ecken hören: „Irasshaimase“, was so viel bedeutet wie „Willkommen / Schön, dass Sie bei uns sind“. Man antwortet darauf nicht, sondern deutet eventuell eine kleine Verbeugung an. Entsprechendes beim Verabschieden…
Wann hat man bei uns den letzten Liftboy gesehen? Vielleicht noch in einigen wenigen Hotels, die wir uns nicht leisten können. Kauft man hier in einem großen Kaufhaus ein, dann wird man überrascht feststellen, dass in jedem Fahrstuhl eine Angestellte steht, die die „Neuankömmlinge“ nach ihrem Stockwerkwunsch fragt, andeutet, ob der Fahrstuhl jetzt nach unten oder nach oben fährt, und schließlich, in welchem Stockwerk man jetzt ankommt und was es dort zu kaufen gibt („6. Stock, Herrenbekleidung, Spielsachen,…“). Natürlich wird man auch hier begrüßt und verabschiedet.
Nächstes Mal erzähle ich euch von dem Taifun… CU