Über den Fischersee zur Fiechtalm.

Die Fiechtalm ist ein leicht zu erreichendes Ausflugsziel in der Nähe des Weißbunnsees auf knapp oberhalb 2.000 Meter Höhe.

Zum Fischersee über die Mittlere Weißbrunnalm.

Die Falschauer auf dem Weg zum Weißbrunnsee

Die Wanderung beginnt, wie so oft, am Parkplatz des Weißbrunnsees, auf fast 1.900 Meter Höhe. Da die Fiechtalm auf 2.034m Höhe liegt, sind es also weniger als 200 Meter, die man aufsteigen muss. Das schafft wirklich jeder! Der einfachste Weg führt über den Forstweg, der südlich am Rand des Weißbrunnsees verläuft. Den nehmen wir aber nicht für den Aufstieg, kommen aber zumindest teilweise auf ihm zurück. Statt dessen nehmen wir den Weg 103/140, der rechts neben dem ehemaligen „Knödlmoidl“ und jetzigen „Bergrestaurant Weißbrunn“ leicht ansteigt.

Das ist auch der gleiche Weg, von dem später der Ultner Höhenweg abzweigt und zum Grünsee (Höchster Hütte) führt. Unser Weg zum Fischersee zweigt aber noch ein paar Minuten links ab und führt über eine Brücke. Er wird nun immer schöner, teilweise begleitet von der wilden Falschauer, und öffnet sich dann bald an der Mittleren Weißbrunnalm.

Der Fischersee – ein Traum, oder?

Auf dem Weg dahin findet man immer wieder Bänke zum Ausruhen oder zur Rast, aber schöner ist es, an der Mittleren Weißbrunnalm ein paar Minuten Pause zu machen. Wenn man möchte, kann man weiter nach rechts bergauf wandern, in Richtung Schmelzbichl (2.381m) oder Richtung Hinterer Weißbrunnalm, was letztendlich auch zum Gleck (2.957m) führt. Der linke Weg führt weiter zum Fischersee, der ein unglaublich klares Wasser hat. Jedes Mal, wenn ich an ihm stehe, fällt mir das auf. Natürlich kann man auch hier Pause machen, Bänke sind in der Gegend reichlich vorhanden.

Die Infotafeln sind auch sehr interessant und erklären, wie die Seen im Ultental zur Stromerzeugung genutzt werden. Immerhin mit einer Gesamtleistung von 250 MW! Das ist ein Sechstel des AKW Isar 2, des leistungsstärksten deutschen Atomreaktors – nur sauber und regenerativ. Darüber sollte Söder/CSU mal nachdenken als nur schöne Pressefotos vor Atommeilern machen und mit sanfter Kreidestimme grinsend sticheln. Aber das kann er eben sehr gut – opportun in die Kamera schauen und „heute so, morgen so“ agieren. (Man beachte sein Verhalten als Heimat- und Finanzminister 2017 beim Riedberger Horn und nur wenige Monate später, nunmehr Ministerpräsident, seine 180 Grad Drehung aus Angst vor verlorenen Wählerstimmen: 50 Jahre Alpenplan, sehr lesenswerter Artikel der Süddeutschen.) Der etwas frustrierte Ausflug in die Politik musste leider sein, als in Bayern lebende Person.

Weiter zur Fiechtalm.

Abenteuerlich, oder?

Vom Fischersee führt der Weg 107 weiter zur Fiechtalm, man kann ihn nicht verfehlen. Auf manchen Wanderkarten ist ein etwas unterhalb verlaufender Weg 101 markiert, den ich aber ehrlich gesagt trotz aufmerksamer Suche nicht wahrgenommen habe. Ich denke, das ist ein Fehler – von der Fiechtalm führt der Weg 101 zum Nagelstein, bzw. in anderer Richtung als direkter Abstieg von der Alm durch den Wald zum Weißbrunnsee, aber nicht mehr zum Fischersee.

Der Weg ist – wieder einmal! – abwechslungsreich und wunderschön gelegen. Es gibt ein paar kurze Passagen, wo er ein wenig schmaler wird und es an der Seite steil bergab geht, er ist aber für erfahrene Bergwanderer niemals gefährlich.

Die Fiechtalm im Nebel

Ungefähr auf der halben Strecke kommt man an einer schönen Bank mit Tisch vorbei, die an einer etwas exponierten Stelle liegt, wenn man (mal wieder) Pause machen möchte. Ach was! Weiter geht’s, die Fiechtalm taucht dann auch ein paar Minuten später auf. Mein Rat: Egal wie oft man unterwegs Pause gemacht hat – hier auf jeden Fall nochmal Pause machen!

Für den Abstieg hat man dann wieder mehrere Optionen: Weg 101 geht direkt zurück, ist dafür gerade am Anfang etwas steiler und führt über wurzeliges/ steiniges Gelände. Den Forstweg kann man natürlich komplett bis zum Weißbrunnsee nehmen und ist die einfachste (und längste) Option. Ein guter Kompromiss ist es, wenn man zuerst ein paar Minuten den Forstweg nimmt und dann links über den alten, mittlerweile etwas überwachsenen Forstweg absteigt, der eine Weile von einem Waal begleitet wird.

Die Wanderung fand am 29. September 2022 statt.

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