Auf den Jochberg (1.565m) und zum Walchensee.
Eine der beliebtesten Touren der bayerischen Alpen führt auf den Jochberg, von dem aus man einen Blick auf 5 berühmte Seen hat.
Start am Kesselberg.
Die Tour beginnt knapp oberhalb von Urfeld am Walchensee. Von München kommend führt eine serpentinenreiche Strecke über den Kesselberg, auf deren Weg immer wieder kostenlose Parkplätze an der Seite angelegt sind.
An der letzten Bushaltestelle vor Urfeld kann man seinen Wagen auf einem der beiden nahe nebeneinander liegenden Parkplätzen abstellen. Von hier führt ein Weg nach Westen zum Herzogstand, und Richtung Osten zum Jochberg.
Beide Touren sind aufgrund des grandiosen Panoramas sehr beliebt, und man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man nie alleine auf diesen beiden Gipfeln sein wird.
Die Tour auf den Jochberg ist eine leichte Tour über gut 750 Höhenmeter. Leider ist es in den letzten Jahren gerade bei unerfahrenen Bergwanderern zu einer immer weiter verbreiten Fehlinterpretation gekommen: „Leicht“ bedeutet nicht „mühelos, ohne Anstrengungen“, sondern bezieht sich auf die technische Schwierigkeit der Tour.
Der Deutsche Alpenverein definiert sie als „…überwiegend schmal, können steil angelegt sein und weisen keine absturzgefährlichen Passagen auf…“, und genauso verhält es sich mit diesem Weg: Vom Start weg ist er bis zum Gipfel gleichmäßig, aber durchaus steil ansteigend. Wanderer, die nicht wissen, ob sie in der Lage sind, 750 Höhenmeter zu wandern, sollten lieber mit einer kleineren Tour anfangen und sich zuvor über die Marschzeitberechnung kundig machen.
Auf dem Jochberg: Grandioses Panorama.
Der Weg, der immer wieder von Treppenstufen durchsetzt ist, führt anfangs in Serpentinen durch den Wald. Selten geht man auf Schotter, und immer ist man in der ersten Hälfte des Aufstiegs im Schatten der Bäume. Irgendwann ist man dann so weit aufgestiegen, dass man links und rechts einen Blick durch die Bäume auf den Walchensee oder Kochelsee werfen kann.
Noch weiter oben zweigt dann der Weg rechts zur Jocheralm ab, aber zum Gipfel geht es links weiter. Der Wald lichtet sich nun, und etwas später steht man auf einmal im Freien an einer erneuten Abzweigung zur Jocheralm (das wird später der Rückweg). Nach ca. 2 Stunden, je nach persönlicher Kondition auch schneller, ist man dann auf dem Gipfel angekommen.
Der Gipfel ist sehr weitläufig, was auch notwendig ist, denn die Tour ist äußerst beliebt. Dennoch findet man sicherlich irgendwo noch ein Plätzchen, um die Aussicht zu genießen, und spätestens jetzt muss man anerkennen, warum der Jochberg so beliebt ist: Vom gleichen Standort aus muss man sich nur drehen, um den Walchensee, Kochelsee, Ammersee, Starnberger See und Tegernsee zu sehen. Das gibt es nicht oft!
Und dann kommt in Richtung Süden natürlich noch der Blick auf die – auch im Sommer teilweise noch schneebedeckten – Berge, und im Osten legt der Herzogstand gegenüber. Der Blick ins Flachland ist legendär, man soll sogar bei guter Sicht bis zum Münchner Olympiaturm sehen!
Aber so weit muss man nicht schauen, denn der Walchensee am Fuße des Berges ist einer der schönsten Seen in Bayern, mit einer grandiosen Farbe.
Abstieg über die Jocheralm.
Knappe 200 Meter unterhalb des Gipfels liegt die bewirtschaftete Jocheralm. Man sieht sie gut vom Gipfel aus, und sie ist ein beliebter Ort für eine kleine Rast vor dem weiteren Abstieg. Von dort führt auch ein Weg über die Kotalm zum Hirschhörnlkopf oder weiter nach Kochel bzw. Jachenau.
Die meisten gehen auf dem gleichen Weg zurück wie sie aufgestiegen sind, aber die landschaftlich reizvollere Alternative ist der Rundweg, der über das Seeufer führt. Der Nachteil dabei (sofern es ein Nachteil sein sollte) ist, dass man vom See zum Parkplatz wieder gute 50 Höhenmeter an der viel befahrenen Straße aufsteigen muss.
Wer zum See absteigen will, der folgt dem Forstweg bergab und zweigt an der ersten Linkskurve nach rechts in den Wald ab und folgt dem Wanderpfad.
Ausspannen am Walchensee.
Der Weg besteht leider zu einem großen Teil aus Schotter und ist in Teilen auch etwas steiler, was die eh schon müden Beine noch etwas mehr belasten wird, aber auch das ist irgendwann geschafft. Schon kurz vor dem Ufer zweigt links ein Weg Richtung Sachenbach ab, falls man noch einen längeren Umweg am Ufer nehmen möchte.
Wenn man das nicht tun möchte, kommt man gute 10 Minuten später am Ufer des Walchensees an und kann auf der geteerten Straße gemütlich zurück schlendern. Ein ruhiges Plätzchen für ein paar Minuten am Strand findet sich schnell, und so kann man unbehelligt von all dem Trubel seinen Blick in die Ferne schweifen lassen oder vielleicht sogar im See baden.
Eine schöne Wanderung, die mit kleineren Pausen in gut 5 Stunden zu schaffen ist, aber auch sehr bevölkert ist.
Die Wanderung fand am 16. Juni 2021 statt.