1991: Meine größte Zukunftsstadt entsteht.
Insgesamt viermal habe ich in meinem „Zukunftsstadt-Zyklus“ über 5 Jahre das gleiche Motiv gemalt – die größte Fassung davon entstand 1991/92 und hängt immer noch im elterlichen Wohnzimmer an der Wand.
Die Zukunftsstadt: Erste Fassung als Schulaufgabe.
Die erste Fassung der Stadt entstand tatsächlich zu Schulzeiten: 1998, als Schüler der „10b“, wie auf der Rückseite des Bildes zu lesen ist. Damals war es die Aufgabe, mit Bleistift/ Graphitstift ein Zukunftsmotiv mit Fluchtpunktperspektive zu zeichnen. So entstand das Bild, das ich mittlerweile „Zukunftsstadt V1“ nenne. Ein Jahr später zeichnete ich es erneut, füllte es aber dieses Mal mit Plakafarben aus. Dann war zwei Jahre Ruhe, und im Winter 1991 kam V3 – ungefähr 2 Meter x 1 Meter groß, ebenfalls mit Plakafarbe gefüllt.
Diese Fassung hängt seitdem im elterlichen Wohnzimmer an der Wand und wird im kommenden Jahr tatsächlich 30 Jahre alt! 1993 schloss ich den Zyklus mit einer zerfallenen bzw. zerstörten Zukunftsstadt ab; dazu verwendete ich die „Polychromos“-Stifte von Faber-Castell. Zu dem Zyklus werde ich zu passender Zeit einen eigenen Artikel schreiben.
Comic-Touch: Die Kontur.
Wie andere meiner Bilder aus der gleichen Zeit setzte ich darauf, durch das Setzen einer schwarzen Kontur dem Werk den letzten Schliff zu geben und es ein wenig nach Comic aussehen zu lassen.
Das tat ich normalerweise in zwei Stärken: Eine etwas dickere Linie für die tatsächlichen Konturen, und eine feine Linie für zusätzliche Details. Damals waren Geschäfte für Maler- und Künstlerbedarf in unserer Nähe Mangelware und ich musste nehmen, was ich in der nächst größeren Stadt fand – also mussten Stabilo-Stifte her.
Immerhin war ich damals schon so weitsichtig und kaufte die „permanent“ bzw. wasserfesten Stifte. Doch leider sind auch diese mit der Zeit verblichen, wie man links sehen kann. Zumindest die Farbe für die dickere Linie hielt dem Sonnenlicht nicht so lange stand wie die des dünneren Stiftes. Wie ich anhand von Fotos nachvollziehen kann, die nur wenige Jahre später aufgenommen wurden, hat der Prozess des Verbleichens schon sehr frühzeitig und schnell stattgefunden.
Projekt 2021 – Zukunftsstadt V3.1?
Auch die „Zukunftsstadt V3“ aus dem Jahr 1991 hat darunter gelitten: Nur mit großer Mühe kann man jetzt teilweise noch erkennen, wo früher schwarze Linien für ein schärferes Profil sorgten. An den Eckpunkten, wo ich beim zeichnen den Stift ansetzte und dafür etwas mehr Farbe übertragen wurde, sieht man noch die dunklen Punkte und auch teilweise bei den alten Linien.
Die Linien hatte ich kurz nach dem Ausmalen gesetzt, im Jahr 1992, wie man an einem ebenfalls fast verblichenen Datumseintrag unterhalb der Signatur sehen kann. Natürlich hat man sich in den letzten Jahrzehnten daran gewöhnt, dass sich das Bild langsam über die Jahre subtil änderte, aber vielleicht wird es Zeit für eine Restaurierung?
Momentan könnte ich mir schon vorstellen, dass ich irgendwann in der näheren Zukunft diese Linien neu nachziehe. Vielleicht finde ich auch mittlerweile bessere Stifte, die nicht so verblassen wie die damals eingesetzten Stifte.
Zumindest sollte ich dann aber daran denken, direkt nach der Fertigstellung ein paar Fotos zu machen, um den dann gültigen Stand für längere Zeit festzuhalten. Es dürfte aber schwierig werden, das Bild unbeschädigt von der Wand zu nehmen und so auf einen großen Tisch zu legen, dass ich mit einem Lineal die Linien nachziehen kann.
Wahrscheinlich lasse ich es an dem Gestell und unterfüttere es, um mit dem Lineal arbeiten zu können. Schaut euch unten doch ein paar Bilder an, die ich jetzt (2020) bzw. 1993 mit einer Analog-Kamera aufgenommen hatte. Leider kann man auch in diesen frühen Fotos die bereits deutlich verblichenen Konturen aufgrund der schlechten Auflösung nicht viel besser erkennen, sondern nur erahnen.