Von der Schwemmalm zur Schusterhütte (2.310m).

Die Schusterhütte ist trotz ihrer Höhe von zwei Seiten aus relativ leicht zu erreichen: Von Westen über den Weißbrunnsee und von Osten über die Schwemmalm, die man mit einer Seilbahn erreicht.

Von der Schwemmalm auf den Höhenweg.

Im Gebiet der Schwemmalmen

Die Seilbahn an der Kuppelwies bringt uns schnell auf 2.100m Höhe, und von hier aus folgen wir gleich dem Weg 29 in Richtung Äußere Schwemmalm. Diese lassen wir nach ein paar Minuten schon hinter uns, und gleich wird es auch deutlich ruhiger, da von hier ab auch keine Kinderwagen mehr geschoben werden können.

Wie ich gesehen habe, wurde kürzlich ein neuer Weg ungefähr auf Höhe Hirschenlack angelegt, der den Berg hinaufführt und noch nicht auf meiner Karte verzeichnet war. Wahrscheinlich ist somit ein Rundweg auf das Mutegg (2.658m) erschaffen worden.

Blick in die Ferne

Nach einer Weile endet die Schwemmalm und wird zur Schafbergalm. Hier macht der Weg in einem Nebental einen scharfen Knick, und von nun an ist man auf Weg 12A, der zuerst wieder leicht ansteigt. Am Steinberg (auch „Steinmandler“) sollte man eine kleine Rast einlegen, denn von hier aus hat man auf knapp 2.300m Höhe eine tolle Fernsicht in Richtung Schwemmalm und darüber hinaus.

Auch der Peilstein, ein sehr beliebtes Wanderziel, ist gut sichtbar. Wer Größeres vorhat, kann kurz danach auf den Weg 14 wechseln, der über den „Getristeter Stein“ (2.960m) auf das Hasenöhrl (3.257m) führt. Wir bleiben auf Weg 12A und können nach einigen Kurven dann die Flagge der Schusterhütte erkennen.


Jause an der Schusterhütte.

Ein Omelett

Die Schusterhütte, oft auch „Schusterhüttl“ genannt, ist ziemlich klein, und eigentlich sitzt man nur im Freien. Der Rest der Hütte ist für die Küche reserviert. Draußen zu sitzen ist sowieso besser: Wie oft hat man schon die Gelegenheit, auf über 2.300m Rast zu machen und seinen Blick über das Tal und über Berge streifen zu lassen, die an der 3.000m Marke kratzen oder sie sogar deutlich überschreiten?

Und dazu gibt’s noch gute Leckereien, die direkt vor Ort ganz frisch zubereitet werden – ganz klar, die Schusterhütte gehört in das Pflichtprogramm für alle Ultental-Wanderer. Von der Schwemmalm bis hierher ist man gemütliche 3 Stunden unterwegs. Ein wenig kürzer, aber mit etwas mehr Anstieg, ist die Route vom Weißbrunnsee aus, die von knapp unterhalb 1.900 Meter beginnt.

Picknick auf 2.300m Höhe

Nachdem wir unser Omelett mit Preiselbeeren vertilgt hatten und der größte Durst gelöscht war, stiegen wir ein paar Meter ab, bis wir einen schönen Felsentisch gefunden hatten für unseren eigentlichen Plan: Ein Picknick auf der Alm. Hunger hatten wir noch genügend, also wurde groß aufgetischt: Speck, Salami, Käse, Kaminwurzen, Vinschgauer, Tomaten, … Schmeckte ganz besonders toll!

Sonne hatten wir auch, Schmetterlinge flogen über die Wiese – kurzum: Eine gelungene Marende, kurz nach der Jause. Doch ein großer Teil der Wanderung lag noch vor uns: Wie kommen wir wieder zum Auto, das über 1.000m tiefer und einige Kilometer Luftlinie entfernt parkte?


Abstieg nach St. Gertraud.

Abstieg ins Tal

Für Nicht-Wanderer klingt es manchmal ein wenig absurd, wenn man sich über die Strapazen eines Abstiegs beschwert, denn „bergab geht es doch von alleine, oder?“ Leider nicht ganz – denn wenn der Weg zu steil ist, muss man ständig abbremsen, und es gibt nicht wenig Wanderer, die lieber aufsteigen als abzusteigen.

Der Weg 147 führt ziemlich direkt nach unten, Richtung Lahnersäge in St. Gertraud. Nur leider tut er das fast 900 Höhenmeter lang, was nach einer eh schon etwas längeren Wanderung nun gut in die Oberschenkel geht. Die Alternative wäre hier, über die Äußere Pilsbergalm nach Weißbrunn oder noch weiter zum Weißbrunnsee zu wandern, und dann in den Bus zu steigen.

Bei den Flatschberg-Höfen

Wir entschieden uns für den direkten Abstieg, und somit waren wir schnell wieder unterhalb der Baumgrenze in Wäldern angelangt. Die Flatschbergalm ist ungefähr die Grenze, ab der man wieder im Schatten wandern kann. Irgendwann trifft man dann endlich auf die Straße, und kurz darauf kommt man an die Haltestelle der Lahnersäge.

Von hier aus fahren die Busse in Richtung Kuppelwies (oder Weißbrunnsee) einmal pro Stunde – man sollte sich also vorher informieren, damit man nicht eine Stunde an der Haltestelle warten muss. Als Urlaubsgast erhält man im Ultental übrigens mittlerweile eine Karte, mit der man kostenlos die Bergbahn und sämtliche öffentlichen Nahverkehrsmittel in ganz Südtirol nutzen kann!

Am Abend bewunderten wir noch die Herz-Jesu-Feuer vom Balkon aus.

Die Wanderung fand am 10. Juni 2018 statt.

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