Beim Byodo-in, dem Tempel der 10 Yen Münze.
Der Byodo-in ist, was seine markanten Bauwerke angeht, beispielhaft für japanische Tempel. Und er ist das Motiv auf der 10 Yen Münze.
Der Byodo-in.
Wer an japanische Tempel denkt und sich vorstellt, wie diese auszusehen haben, der wird sicher als Ergebnis dem Byodo-in im Stadtteil Uji sehr nahe kommen:
Er muss aus Holz sein und rot angestrichen. Die Dächer müssen mehrstufig sein und in einem leichten Bogen an den Ecken eher spitz enden. Um den Tempel herum sollten Bäume sein, und idealerweise auch etwas Wasser. Genial wäre es, wenn der Tempel in einem See stehen würde, denn dann könnte man auch eine oder mehr Brücken bauen, die zu ihm führen. Die Brücken bitte auch mit rot angestrichenem Holz und vielleicht mit einem leichten Bogen versehen.
Der Hauptkomplex sollte symmetrisch angelegt sein, und kann man davor vielleicht noch eine Steinlaterne aufstellen?
Genauso sieht die Haupthalle des Byodo-in nämlich aus – wie ein musterhaftes Abziehbild eines buddhistischen Tempels.
Erhaben und majestätisch steht die Amida-Halle, auch Phönix-Halle bezeichnet, inmitten des kleinen Sees. Touristengruppen, die den Amida Buddha in der Halle sehen wollen, müssen sich neben den Brücken erst Eintrittskarten kaufen, die aber nur für den Einlass zu einer ganz bestimmten Zeit gültig sind (z.B. um 13 Uhr).
So schafft man es, dass die Anzahl der Besucher in der Halle relativ überschaubar bleibt. Wenn ich mich recht erinnere, waren es pro solcher Gruppe immer 50 Personen. Vor der Halle zieht man sich natürlich die Schuhe aus, und im Innern darf nicht fotografiert werden.
Bekannt von der 10 Yen Münze, und Nachbau in Hawaii.
Man kennt diesen Tempel auch vom täglichen Griff in den Geldbeutel, denn er ist auf der Rückseite der 10 Yen Münze abgebildet. Auf dem 10.000 Yen Schein ist auf der Rückseite auch ein Phönix zu sehen, der auf dem Dach der Amida-Halle steht.
Kurz nach der Rückkehr nach Deutschland bin ich nachts beim zappen bei einer alten Folge von „Magnum“ hängengeblieben. Ich war sehr erstaunt, als Magnum auf einmal auf Hawaii vor dem Byodo-in steht.
Google sei Dank wusste ich ein paar Minuten später mehr: Auf der Insel O’ahu gibt es das „Valley of the Temples Memorial Park“, das als Begräbnisstette dient und wo auch im Jahr 1968 tatsächlich eine Replik der Amida-Halle nachgebaut wurde. Sie ist immer wieder in verschiedenen Serien bzw. Filmen zu sehen.
Insgesamt würde ich sagen: Sollte man mal besucht haben, aber es gibt wesentlich schönere und größere Anlagen.