Im Yasaka-Schrein, Kyoto.

Ein Tourist wird ziemlich sicher auch den Yasaka-Schrein besuchen, wenn er in Kyoto ist, denn er liegt zentral, nahe bei Gion und wird mehr und mehr der Treffpunkt von Kimono-Fans.

Im Yasaka-Schrein

Auf dem Gelände des Schreins

Vielleicht ist der Yasaka-Schrein nicht besonders spektakulär, aber dennoch ist er einer der am meisten besuchten Anlagen in ganz Kyoto. Der Grund ist recht simpel: Er liegt zwar am östlichen Stadtrand, ist aber dafür noch hervorragend mit Bus und Bahn zu erreichen. Und in direkter Nachbarschaft ist das Stadtviertel Gion, das als „das“ Geisha-Viertel Japans weltweite Berühmtheit genießt. Als ob das nicht schon reichen würde, liegt der Yasaka-Schrein gar nicht so weit weg vom Kiyomizu-dera, einem weiteren überaus berühmten und bekannten Tempel. Viele (auch wir) gehen zu Fuß von dort hierher, auch wie der Fußweg an vielen interessanten Stellen vorbeiführt.

Hier kann man noch viele Japaner sehen, die in schöner traditioneller Kleidung diesen Schrein besuchen. Beim vorletzten Besuch kreuzte sogar ein Japaner mit Schwert unseren Weg.

Hanami ist vorbei

Im Frühjahr ist hier Hanami-Highlife!

Das Gelände, das direkt östlich an den Schrein anschließt, ist im Frühjahr der beliebteste Ort, um das Blühen der Kirschblüten zu feiern, das Hanami. Dann sitzen dort eine nicht zu zählende Anzahl von Menschen unter den Bäumen und feiern ausgelassen.

Der alte Kirschbaum am Ende des Parks wird von vielen Einwohnern als „der“ berühmteste Kirschbaum in Kyoto bezeichnet (wenn nicht sogar von ganz Japan). Als wir dort waren, Mitte Mai, lag die Zeit der Kirschblüte natürlich schon weit in der Vergangenheit.

Die Eindrücke von 2009 hatten wir noch ganz deutlich vor unserem inneren Auge, und daher war es sehr merkwürdig, den Park jetzt so zu sehen: Fast kein Mensch, keine Verkaufsstände, keine blühenden Kirschbäume.

Treffpunkt für Kimono-Fans

Leider sind diese Kimonos wahrscheinlich alle nur geliehen

An diesem Tag haben wir irgendwann festgestellt, dass die meisten jungen Menschen, denen wir im Kimono begegneten, gar keine Japaner sind. Es waren Touristen aus China, die einen Trend befeuern, den sie wahrscheinlich selbst ins Leben gerufen haben: „Rent-a-Kimono“ Shops sieht man in Kyoto sehr oft, wenn man darauf achtet. Eigentlich eine tolle Sache, denn wer besitzt schon einen echten Kimono? Und so kann man für nicht allzu viel Geld für ein paar Stunden einen Kimono leihen und in ihm durch das alte Kyoto flanieren.

Dass man damit zum Beispiel den Yasaka-Schrein (und andere Tempelanlagen) von einem ehrwürdigen Ort zu einer Foto-Location degradiert, ist allerdings schade. Hier wäre ein wenig mehr Einsehen der Touristen wünschenswert. Gerade der Yasaka-Schrein scheint mehr und mehr zu einem Treffpunkt von jungen Menschen zu werden, die sich dort im Kimono treffen.

Unsere Faustregel lautete leider: Wenn mindestes drei junge Menschen dort zusammen standen, waren es in der Regel nie Japaner.

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