Der Suizenji-Park im Mai 2018.
Der Suizenji-Park in Kumamoto ist jedes Mal ein Pflichtbestandteil im Programm, wenn ich dort zu Besuch bin. Ein wunderschönes Kleinod inmitten der Stadt.
Vor dem Eintritt: Erstmal zu Mittag essen!
Wie alle touristischen Highlights in Japan ist auch mittlerweile der Suizenji-Park von Geschäften und Restaurants umgeben. Das traf sich hervorragend, denn wir hatten Hunger. Wie in Japan üblich, konnten wir in den Vitrinen in Ruhe sehen, welche Gerichte jeweils angeboten wurden, und wir entschieden uns für eine Portion Zaru-Soba und Ebi-Curry.
Die Kombination von Garnelen (Ebi) und Curry-Reis mag uns vielleicht ein wenig merkwürdig erscheinen, doch es schmeckt wunderbar und in mir weckte es viele alte Erinnerungen an die Zeit damals. Viele wird es überraschen, dass die normalen Mahlzeiten in Japan nicht teuer sind: Der Curry-Reis kostete 800 Yen (Im Mai 2018 etwas mehr als 6 Euro) und die Zaru-Soba sogar nur 630 Yen (ungefähr 5 Euro).
Da es in Japan üblich ist, zu jeder Mahlzeit kostenlos Wasser oder Tee zu erhalten, hätte uns dieses wirklich ausreichend sättigende Essen zusammen gerade mal 11 Euro gekostet – versucht das mal mittags in München…
Der Suizenji-Park im Mai 2018
Wie oft war ich schon in diesem Park? Ich weiß es nicht!
Aber jedes Mal, zu jeder Jahreszeit, habe ich den Rundgang in ihm genossen. Wie alle japanischen Parks gibt es zwar eine oder zwei Stellen, von denen man einen besonders eindrucksvollen Blick hat, aber er ist an jeder Stelle schön.
OK, ich gebe zu, ich bin ein wenig persönlich vorbelastet, war es doch damals mein „Hauspark“, doch er zählt wirklich nicht umsonst zu den schönsten Parks in Japan. Man kann ihn leicht mit der Straßenbahn erreichen, aber auch die Taxifahrt aus dem Stadtzentrum kostet nicht viel.
Beim Erdbeben 2016 wurde auch das große Torii beschädigt oder sogar ganz zerstört, doch vor dem Eingang ist ein großes Schild zu finden, dass der Wiederaufbau geplant ist. Empfehlenswert ist die Laufrichtung gegen den Uhrzeigersinn, und man sollte unbedingt auch Karpfenfutter kaufen, denn sie fressen einem fast aus der Hand.
Reiher und Schildkröten
Schildkröten gibt es im südlichen Teil Japans an jeder Ecke – besonders gerne sonnen sie sich auf flachen Steinen im Wasser. Sie sind so ruhig dabei, dass man sie fast nicht wahrnimmt.
Wesentlich auffälliger sind da natürlich die Reiher. Sie thronen stehend oder schwimmend stolz und ungestört, immer auf der Suche nach einem Fang. Man kann sie gut beobachten, wenn sie sich langsam an ihre Beute heranschleichen, um dann blitzschnell mit dem Schnabel ins Wasser zu stoßen und einen Fisch zu fangen. Sie sind so schnell dabei, dass es selbst mit modernen Digitalkameras schwierig ist, genau den richtigen Moment abzupassen.
Lustig, wie sie ihren Hals dabei auch in S-Formen oder Winkel verrenken können, bei denen uns schon beim Zusehen der Nacken wehtut.
Der Tempel im Suizenji-Park.
Natürlich gibt es auch einen Tempel im Park.
Obwohl, das ist nicht so ganz korrekt: Der ursprüngliche Tempel ist nicht mehr zu sehen. An seiner Stelle findet man nun einen Schrein, den Izumi-Schrein. Steht man vor ihm und dreht sich zum See um, hat man erneut einen wunderbaren Blick über die ganze Fläche.
Und auch der Gang mit roten Torii ist wie immer ein echter Hingucker. Man findet genügend Stellen hier oder sonst im Park, an denen man sich einfach mal hinsetzen und zur Ruhe kommen lassen sollte. Denn die Hektik der Stadt ist an diesem Ort völlig verschwunden. Nur die Stille des Wassers ist hier zu spüren.
Beim nächsten Mal sind wir wieder da. Versprochen!