Ankunft in Kumamoto und erste Impressionen.
Nach über 9 Jahren war es wieder soweit: Ich kehrte nach Kumamoto zurück und war gespannt, was sich alles in der Zwischenzeit geändert hat.
Hallo Kumamoto!
Der letzte Besuch war wirklich schon sehr lange her: Am 14. April 2009, gerade gegen Ende der Kirschblüte, um genau zu sein. Vieles hatte sich seitdem geändert, das war bereits vorher klar: Ein schlimmes Erdbeben im Jahr 2016 hatte das Schloss teilweise zerstört (dazu in einem anderen Beitrag mehr), aber auch der Shinkansen hält mittlerweile in Kumamoto, und fährt sogar weiter bis ganz an das südliche Ende nach Kagoshima.
Da wir gerade aus Osaka ankamen, gingen wir es ruhig an und aßen zuerst im „Ten Ichi“, der besten Tempura-Kette in Japan. Mein Betreuer lud mich 1999 bereits in dieses Lokal ein, und seitdem ist es ein Pflichtbesuch in Kumamoto, im obersten Stockwerk des Tsuruya-Kaufhauses. (Die Tempura sind wirklich klasse!)
Erinnerungen an 1999 – Freshness Burger.
Schon ziemlich bald nach meiner Ankunft, damals im September 1999, ging ich die Sun Road entlang. Diese gehört zum äußeren Gebiet der Fußgängerzone, und damals wie heute findet man dort einen kleinen Burger-Laden, den „Freshness Burger“.
Zwar habe ich dort niemals etwas gegessen, aber ich erinnere mich auch eher an dieses Lokal, weil daneben bzw. darüber noch das Denkikan-Kino zu finden ist. Und im September 1999 sah ich dort im Fenster eine Reklame für die japanische Fassung von „Lola rennt“.
Also gleich den Fotoapparat gezückt… Heute wurde das Werbeschild ein wenig modernisiert, aber abgesehen davon hat sich wenig geändert. Und erst jetzt lerne ich auch, dass es sich hier sogar um eine Kette handelt und nicht nur um ein einzelnes Restaurant – dem Internet sei Dank!
Das Second Sight 1999 und 2018.
Wenn man schräg gegenüber in eine der parallel zur Shimotori verlaufenden Nebenstraßen geht und dieser in Richtung Norden folgt, steht man irgendwann vor dem „Second Sight“. Dieses Gebäude faszinierte mich damals besonders, denn seine Front kann man wie eine Hangar-Halle öffnen und schließen.
Für das Landei, das ich ja damals noch war, ein nie zuvor gesehenes Faszinosum. Ich weiß gar nicht, ob die Front jemals geschlossen wird. Vielleicht mal im Winter, aber ich kann mich nicht mehr erinnern.
Woran ich mich aber erinnern kann, ist die „Swiss“ Konditorei im Erdgeschoss, die es schon 1999 dort gab. Ein wenig süß für unseren Geschmack, aber genau so, wie man es dort genießt. Ein paar Mal waren wir seinerzeit dort und haben gegessen & getrunken. (Die Homepage wird anscheinend seit einigen Jahren nur noch sporadisch gepflegt.)
Jeff’s World Bar in Kumamoto – seit 1999.
Als meine Zeit im September 1999 begann, gab es in der 700.000 Einwohner Stadt genau eine Kneipe, die man guten Gewissens als „Ausländerkneipe“ bezeichnen konnte: Das „#Sharp“ in der Sannen-Zaka Straße, direkt hinter dem damaligen Daiei (heute Cocosa Shimotori), das eine schwüle Kellerkneipe war. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde es von Gary, einem Australier, geleitet – aber mittlerweile ist es leider verschwunden.
Dafür hat Jeff im Dezember 1999, wenn ich mich richtig erinnere, in der gleichen Straße und nur schräg gegenüber seine „Jeff’s World Bar“ eröffnet: Eine kleine, aber feine Bar, die mittlerweile wohl „die“ Location ist, wenn man mal ein paar Gaijins treffen möchte. Dieses Mal habe ich es leider nicht geschafft, aber 2002 traf ich mich dort, zusammen mit Jeff und Pete aus Australien. (Anmerkung 2024: Das war leider das letzte Mal, dass ich Pete traf. Im August 2019 starb er leider, völlig unnötigerweise, aufgrund einer unter Alkoholeinfluss begangenen Dummheit, die nüchtern so nie eingetreten wäre.)
Parkplatz-Anweiser mit Lichtschwertern
Eine Eigenheit, über die ich schon früher schmunzeln musste, war die Verwendung von Leuchtstäben und generell gut beleuchteten und reflektierenden Westen, wenn in der Nacht gearbeitet werden musste. Ist ja prinzipiell eine tolle Sache in punkto Sicherheit, aber ich hatte immer das Bild von Jedi-Rittern mit Laserschwertern im Kopf – oder die Hommage der Beastie Boys in deren Video „Intergalactic“.
Hier ein kurzes Video, das ich aus etwas Entfernung neben dem Tsuruya-Kaufhauses aufgenommen hatte.
Der erste Abend war somit vorbei, und es wurden viele Erinnerungen aufgefrischt!