Power Play Ausgabe 2/1995: Statistik.
In der Power Play 2/1995 gibt es jede Menge Leserbriefe zum „Spieleprogrammierung“- Special einer früheren Ausgabe. Damalige Spiele-PCs kosteten anscheinend ein Vielfaches heutiger Rechner, und die Zahl der Spieletests nimmt wieder zu.
Power Play 2/1995 – die Statistik.
Seitdem die Redaktion den Mut aufgebracht hat, die Power Play zu einer reinen PC-Zeitschrift zu machen, steigt die Zahl der Spieletests wieder kontinuierlich an. Ist hier etwa ein Knoten geplatzt?
Vom historischen Allzeit-Tiefstand von 15 Tests in Ausgabe 11/1994 stieg seitdem die Zahl wieder an und liegt nun bei 31 Spielen. Immer noch weit entfernt von den 103 Tests in der Ausgabe 2/1991, aber man muss auch erkennen, dass die Spiele in den letzten 5 Jahren immer komplexer wurden und somit die Zahl der „kleinen“, schnell produzierten Spiele immer weiter sinkt. (Und außerdem testet man ja nur noch für eine Plattform und nicht für bis zu einem Dutzend.)
Allerdings nimmt dadurch auch die Zahl der Tipps für unterschiedliche Spiele ab: Auch diese konzentrieren sich mehr und mehr auf einige Top-Spiele, was sich in dieser Ausgabe in einem Allzeit-Tief von gerade mal 11 Tipps auf 17 Seiten äußert.
Bei den Spieletests sah es so aus: MS-DOS (30 Tests), Windows (1).
Und was gab es sonst noch?
Ich musste während der Erstellung dieser Langzeit-Statistik mehrfach schlucken, als ich die Preise der PCs zu dieser Zeit sah. Unabhängig davon, dass PCs vor 20 Jahren natürlich in keinem Belang mit heutigen mithalten können, war der Kauf eines PCs damals ein teures Vergnügen: Für einen ordentlichen Spiele-PC, wie er in der Power Play 2/1995 wieder vorgestellt wurde (mit 90 MHz Pentium I), musste man 7.200 DM hinlegen!!! Ich spare es mir aufzuzeigen, was man im Frühjahr 2018 für 5.000 Euro bekommen würde…
Anscheinend ist das Team in der Redaktion doch noch nicht komplett: Wieder sucht man mithilfe einer ganzseitigen Anzeige einen neuen Redakteur. Meine letzte Power Play, die ich damals kaufte, war Ausgabe 5/1995. Mal sehen, ob der/die Neue da schon dabei war. Ansonsten habe ich diesen Wechsel in der Redaktion nie miterlebt.
Juchu! Endlich wieder ein Test von „Erotik“-CDs! Dieses Mal ausdrücklich maßgeschneidert auf die „über 18“ Fraktion, also: Porno! Als kleinen Ausgleich gab es dafür noch die Übersicht der besten Spiele 1994.
Ich werde Spieleprogrammierer! Phantasie und Wirklichkeit.
Der Beitrag zur Spieleprogrammierung einige Ausgaben zuvor schien einen riesigen Anklang gefunden zu haben, denn es wurden zig Leserbriefe von ambitionierten – man muss es leider sagen – Möchtegernprogrammierern abgedruckt. Erschreckend, wie hier Anspruch („Ich will eine Wirtschaftssimulation programmieren“) und eigene Fähigkeiten („Wenn man eine Grafik hat, wie überträgt man sie in das eigentliche Programm?“) auseinandergingen, ohne dass das den Schreibern anscheinend überhaupt auffiel. Da gab es Leute, die glaubten im Ernst, man könnte mit ein paar Befehlen ein Spiel programmieren: „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie als Fortführung von Ihrem Spieleprogrammierkurs noch die notwendigen C++ oder Basic-Befehle aufschreiben könnten. Das wäre perfekt.“
Ja und dann? Geschieht der Rest durch pure Magie? Ich hoffe nur in deren Interesse, dass sie damals noch in die Kategorie „jung & naiv“ einzuordnen waren und heute genauso kopfschüttelnd auf ihre damaligen Fragen zurückschauen. (Vielleicht sollte ich – Wunder der modernen Technik – mal bei Xing oder LinkedIn nach ihren Namen suchen und schauen, ob sie in der IT Branche gelandet sind…)
Fairerweise sollte man aber auch sagen, dass damals die Literatur in diesem Bezug wirklich sowohl fast gar nicht vorhanden war und dann auch unglaublich kompliziert geschrieben.
Das PDF mit der Statistik der ersten 83 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 2/1995
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