Power Play Ausgabe 1/1993: Statistik.
In der ersten Ausgabe 1993 setzt sich der Trend in der Power Play fort: Der PC dominiert immer stärker, aber auch die Konsolen werden wichtiger. Die Redaktion hat auf DTP umgestellt und begrüßt zwei neue Redakteure.
Power Play 1/1993 – die Statistik.
Das neue Jahr beginnt genauso, wie das alte geendet hat: Mit dem PC als dominierende Plattform. Der Amiga ist zwar noch zweitstärkste Kraft, aber wohl nicht mehr in der Lage, nochmal vor den PC zu kommen. Dieser Jahrgang ist auch der letzte, den ich komplett gekauft habe. Mit der Power Play 12/1993 endet meine Power Play Geschichte. Danach habe ich nur noch 3 weitere Power Plays gekauft. Wahrscheinlich wollte ich schon früher keine mehr kaufen (aufgrund der wenigen Amiga-Tests), habe aber, wie ich denke, den Jahrgang 1993 noch vollenden wollen.
Die 61 Tests verteilen sich wie folgt: MS-DOS (23 Tests), Amiga (10), Mega Drive (7), Game Boy und Game Gear (je 6), Super Famicom (5), Macintosh (2), Neo Geo und Atari ST (je 1).
Der C64 ist nun schon zum dritten Mal nicht mehr dabei.
Der Macintosh erlebt ein Comeback.
Die 61 Tests verteilten sich auf 54 Seiten, was ein hervorragendes Verhältnis ist. Dafür gab es so wenig Tipps wie seit der Ausgabe 2/1990 nicht mehr, nämlich nur 27 auf 25 Seiten.
In den Kleinanzeigen krebsen die alten Konsolen Sega Master System und NES mit einer Handvoll Anzeigen von Ausgabe zu Ausgabe, obwohl die Vorlagenkarte der Power Play diese Rubriken schon lange nicht mehr führt. Aber auch die PC Engine kommt nur auf 11 Anzeigen – was allerdings immer noch besser ist als die mickrigen 3 Anzeigen für das Lynx.
Die Redaktion hat laut Angabe im Editorial seit der Ausgabe 12/1992 auf DTP auf dem Apple umgestellt. Das war zu den Zeiten von Page Maker 4.2 (damals noch von der Firma Aldus). Adobe InDesign erschien übrigens erst 1999. Vielleicht ist das auch der Grund, warum nach 12 Monaten Pause wieder einmal ein Test für den Macintosh erschien. Nein – sogar zwei Tests in einer Ausgabe! Davor gab es seit der Power Play 9/1989 insgesamt (!) nur 3 Tests. Ein kleiner Rekord also.
Und was gab es sonst noch?
In den letzten 4 Ausgaben hat sich die Redaktion mal wieder ziemlich durchgemischt: Zwei sind gegangen (Winfried Forster und Richard Eisenmenger), dafür sind drei neue Redakteure gekommen. Der letzte in der Liste ist Sönke Steffen, der in dieser Power Play seinen Einstand feierte.
Es gab einen netten Bericht über „Uridium 2″ von Andrew Braybrook, der mit diesem Spiel wahrscheinlich sein letztes Spiel für den Amiga herausbrachte (jedenfalls soweit ich mich erinnern kann). Ich finde es immer noch cool, dass ich von ihm ein Autogramm auf der Eintrittskarte der Amiga `90 in Köln ergattern konnte.
Und es gab wieder mal ein Special über „Erotiksoftware“. Ein sicheres Zeichen, dass die Redaktion (und die Leserschaft) damals überwiegend männlich waren. T&A in einer Computerzeitschrift!
Ultima 10 in Virtual Reality.
Wahrscheinlich habe ich diesen Ausschnitt damals gar nicht gelesen, weil mich Ultima nie interessiert hat, aber bei der Erstellung dieses Artikels musste ich schmunzeln: Die Power Play 1/1993 kam im Dezember 1992 in den Handel, und das Interview wurde folgerichtig noch früher geführt. Also war Ultima 10 im Herbst 1992 schon in Planung und sollte „in zirka zwei Jahren“ erscheinen, sagen wir mal 1995. Und es sollte mit einer Virtual Reality Brille laufen – und mit einem Datenhandschuh bedient werden.
Kurzer Faktencheck: Ultima 10 kam nie heraus, die Reihe endete mit Ultima IX, das im Jahr 1999 erschien. IT und Spiele-Projekte haben solche Überraschungen eben an sich.
Der Amiga immer weiter auf dem Rückzug.
Bei den Berichten über die amerikanischen Messen konnte man es ja schon seit gut zwei Jahren immer wieder lesen: PCs dominieren, Amiga verliert, Atari ST ist schon tot. Und wer diese Rubrik auf meiner Homepage regelmäßig besucht wird auch selbst festgestellt haben, wie relativ schnell im Sommer 1992 der PC den bisherigen unangefochtenen Spitzenreiter Amiga ablöste. Auch in Europa wenden sich jetzt öffentlich immer mehr Software-Häuser vom Amiga ab, wie man hier beispielhaft sehen kann.
Das PDF mit der Statistik der ersten 58 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 1/1993
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4 Antworten
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[…] angeht? In den letzten 4 Ausgaben gab es dreimal Ausgaben mit nur 136 Seiten. Mit Ausnahme der Weihnachtsausgabe (1/93), die 184 Seiten vorzuweisen hatte, blieb es bei den restlichen Ausgaben bei Seitenzahlen […]
[…] 184 Seiten gehörte diese Ausgabe wieder zu den sehr umfangreichen. Seit Ausgabe 1/1993 gab es keine Ausgabe mit so vielen Seiten! Und ich denke, man sollte es auch mal erwähnen, dass […]