Auf den Nagelstein (2.469m) im Ultental.

Eine wunderschöne Wanderung auf den Nagelstein im westlichen Ultental, der wie ein Leuchtturm über das Tal ragt. Bei bestem Wetter gab es einen Fernblick bis weit, weit nach Südtirol hinein – schneebedeckte Bergspitzen inklusive.

Vom Weißbrunnsee zur Gonnawand (Gommawand).

Im schönen Ultental

Gestartet wurde diese Tour am Parkplatz des Weißbrunnsees, der auf knapp 1.870m Höhe liegt, also sind auf dieser Tour recht genau 600 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg führt zuerst über Forstwege sanft ansteigend, bis man in den Berg abzweigt und nach einer Weile auf dem Plateau der Gonnawand steht. (Für die Gonnawand gibt es unterschiedliche Schreibweisen, auf den Schildern steht auch „Gommawand“.)

Das Ziel im Auge

Sie sieht zwar harmlos aus, aber Achtung: Nur wenig neben der Wiese geht es weit und steil hinab!

Die Gonnawand ist auf den Wanderkarten zwar nicht explizit als Panoramapunkt ausgezeichnet, aber sie hätte es verdient: Bereits von hier aus hat man einen tollen Blick zurück in das Ultental.

Einige Bänke laden die Wanderer auch ein, eine kurze Rast zu nehmen, denn neben dem Blick zurück ins Tal sieht man von hier aus auch bereits gut den Gipfel des Nagelstein. Man sieht auch den Gipfel der Cima Trenta (Welscher Berg), den ich auch schon mehrfach bestiegen habe. In diesem Jahr endete es jedoch ein wenig unterhalb, am Alplahner Joch.


Weiter zum Nagelstein.

Im schönen Ultental

Der Gipfel des Nagelstein, der Hausberg von St. Gertraud, ist von nun an immer wieder zu sehen – was ein Fluch und ein Segen zugleich ist. Der Weg ist zwar wunderschön, aber auch durchgehend steil bis zum Gipfel.

Eine kurze Pause kann man sich gönnen, wenn man an der „Klunke“ auf 2.219m angekommen ist, denn dort teilt sich der Weg auf einem kleinen flachen Teilstück: Geradeaus geht es weiter zum Gipfel, und rechts geht es (dann absteigend) zur Fiechtalm. Wer ein wenig Pause machen will und zurück zur Gonnawand sehen will, muss allerdings noch ein paar Meter aufsteigen.

Im schönen Ultental

Einen Rundweg gibt es ab dieser Stelle nicht mehr. Wer auf den Gipfel will, kommt auch auf diesem Weg wieder zurück. Wer also nicht mehr genug Kraft oder Lust auf den Gipfel hat, kann hier (windgeschützt) warten, bis der Rest der Gruppe wieder vorbeikommt.

Wer weitergeht, sollte schwindelfrei und trittsicher sein. Der Weg fällt zwar niemals senkrecht ab, doch sind Fehltritte an vielen Stellen in Konsequenz ein zumindest schwerer Sturz in den sehr steil abfallenden Hang. Gegen Ende sind auch einige Stellen, besonders für den folgenden Abstieg, mit Stahlketten zum Festhalten gesichert.


Auf dem Gipfel des Nagelstein.

Ziegen

Unterwegs sahen wir noch eine kleine versprengte Ziegenherde, die vielleicht nicht beim ersten Alm-Abtrieb erwischt wurde, und dann ist es Zeit für ein traditionelles „Berg Heil!“, denn man steht nun auf einem echten Gipfel, der die Bezeichnung auch mit Würde tragen kann.

Für eine größere Wandergruppe ist kein Platz direkt um das Gipfelkreuz, aber ein paar Meter entfernt kann man sich auf die Felsen setzen und Ausblicke in alle Richtungen genießen.

Auf dem Gipfel

Es geht aber noch weiter nach oben: Südöstlich vom Gipfel erstreckt sich das Massiv von „In den Wänden“ („Le Crode“) auf bis über 2.800m Höhe, zu denen aber kein (offizieller) Wanderweg führt.

Wer den Blick schweifen lässt, sieht auch die fast immer schneebedeckte Spitze der Hinteren Eggenspitze (Cima Sternai), die mit 3.443m Höhe der höchste Berg des Ultentals ist, nur 4 Meter höher als die Zufrittspitze. Beide Gipfel kann man über den Grünsee bewandern, der auf knapp über 2.500m liegt. Bis zum Grünsee und zur Höchster Hütte sind es vom Weißbrunnsee knappe 2 Stunden Gehzeit.

360 Grad Panorama vom Nagelstein über das Ultental. (Hier in voller Größe und interaktiv bedienbar.)


Über den Fiechtsee zur Fiechthütte.

Der Fiechtsee

Der Abstieg führt bei der Klunke links weiter in Richtung Schmelzbichl (der für sich alleine auch eine landschaftlich wunderschöne und relative leichte Wanderung ist). Wir bleiben allerdings auf dem Weg zur Fiechtalm, der uns über teilweise durch den Wald führt, bis wir auf einmal am Fiechtsee stehen.

Zu dieser Jahreszeit hätten wir bestimmt auch irgendwo in Kanada ähnliche Motive erlebt. Kaum zu beschreiben, und die Bilder geben auch nur ansatzweise die Schönheit der Natur in diesem Moment wieder.

Die sich verfärbenden Lärchen, der See, die Berge – bis auf unsere Wandergruppe quasi menschenleer, man ist wirklich ungestört dort.

Panorama über den Fiechtsee


Von der Fiechthütte zurück zum Parkplatz.

Die Fiechtalm

Die Fiechtalm liegt nur wenige Minuten vom Fiechtsee entfernt. Dort gönnten wir uns eine ausgiebige Pause, denn der anstrengende Teil der Wanderung lag nun bereits weit hinter uns. Von hier aus kann man direkt und stetig absteigend zurück zum Parkplatz.

Man kann aber auch die Pferdekutsche nehmen – oder nochmal 5 Minuten aufsteigen, und dafür über den Fischersee zurückwandern. Das kann ich nur empfehlen, denn man wird erneut bis direkt vor dem Parkplatz mit einer tollen Wanderung durch den Wald belohnt.

An der Mittleren Weißbrunnalm beginnt dann der letzte Abstieg. (Bei einer früheren Wanderung war dieser Teil gleichzeitig auch der erste Teil des Aufstiegs zum Gleck, der auf über 2.900m Höhe liegt.) Bis zur Mittleren Weißbrunnalm, die auf knapp 2.000m liegt, schafft es jeder Wanderer vom Parkplatz aus, denn es sind nicht einmal 200 Höhenmeter zu überwinden, die auch nicht allzu steil hinauf führen. Man wird nun zu einem Teil von der Falschauer begleitet, die sich den Weg hinab ins Tal bahnt. Schon bald kommt man auf den Hauptweg, der auch zum Grünsee führt, und kurz danach ist man am Parkplatz, wo mehrere Hütten nochmals zum Abschluss einladend auf den Wanderer einwirken.

Zwischen Fiechtalm und Weißbrunnsee

Die Wanderung fand am 5. Oktober 2017 statt.

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. 14. Dezember 2024

    […] ich bereits Anfang Oktober 2017 gewandert (bei sogar noch besserem Wetter), und daher möchte ich auf meinen Beitrag von 2017 verweisen, in dem diese Wanderung sehr detailliert beschrieben […]

  2. 16. Dezember 2024

    […] erste Mal, dass ich auf meiner Homepage diese Tour beschreibe: Hier sind Links zu den Touren von 2017, von 2018 und von 2020, bei unterschiedlichem Wetter und in leicht abweichenden Varianten. Eines […]

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.