Power Play Ausgabe 5/1992: Statistik.
So viele Kleinanzeigen-Rubriken wie in der Power Play 5/1992 gab es noch nie, es ist eine Übergangsphase. Im Testbetrieb sind die Videospielkonsolen sehr stark, bei den Computern steht wieder der Amiga auf Platz 1. Der Atari ST verliert überraschend stark.
Power Play 5/1992 – die Statistik.
168 Seiten, 76 Tests – die Power Play ist nach der Delle im letzten Monat wieder im Schnitt. Und die Kleinanzeigen-Sektion kann mit über 700 Anzeigen auch wieder einen deutlichen Zuwachs vorweisen.
Ich gebe es zu: Als in der Ausgabe 12/1991 der MS-DOS zum ersten Mal seit 2 Jahren vor dem Amiga lag, dachte ich an einen schnellen Wechsel. Mittlerweile liegt der Amiga wieder 5 Monate ohne Unterbrechung auf Platz 1, und der PC wird auf Abstand gehalten. Mal sehen, wann denn nun letztendlich der Umschwung kommen wird.
Der Amiga führt, wie gesagt, mit 22 Tests. Aber auf Platz 2 ist wieder eine Videospielkonsole: Der Game Boy mit 14 Tests. Danach folgen MS-DOS (13 Tests), Mega Drive (11) und Super Famicom (8). Erst dann folgt der C64 mit 3 Tests. Aber er liegt damit sogar noch vor dem Atari ST (2 Tests). Das ist schon fast eine Demütigung! Ebenfalls 2 Tests bekommt das Lynx, und das Game Gear hatte 1 Test vorzuweisen.
Die Kleinanzeigen befinden sich in einer Übergangsphase.
Zwei starke 16-Bit Konsolen und die Mutter aller Handhelds – Mega Drive, Super Famicom und Game Boy bekommen viele Tests spendiert, wenngleich die Game Boy Tests oft nur wenig Platz eingeräumt bekommen.
Die Kleinanzeigen befinden sich offensichtlich gerade in einer Übergangsphase: Abgedruckt sieht man noch z.B. Anzeigen für das Sega Master System, aber die neuen Vorlagen haben schon seit einer Weile nicht mehr diese Option. Das führt dazu, dass in dieser Ausgabe Rubriken für 14 unterschiedliche Systeme vorhanden sind.
Der unerwartete und plötzliche Absturz des Atari ST in den Tests ist bemerkenswert: Waren es zwischen Ausgabe 1/1992 und 3/1992 noch 9, 8 und 8 Tests, so sackten diese auf 1 bzw. 2 Tests in dieser Ausgabe ab. Das ist schon sehr ungewöhnlich. Zwar hat auch der C64 in der vorletzten Ausgabe einen Rückgang auf einen einzigen Test zu verzeichnen, doch geschah das aus einer geringeren Höhe. Und außerdem ist der C64 im Vergleich mit dem Atari ST das wesentlich ältere und leistungsschwächere System.
Und was gab es sonst noch?
Das SNK Neo Geo ist nun, wie mit einer ganzseitigen Anzeige stolz verkündet wird, offiziell in Deutschland verfügbar. Allerdings wage ich mal zu behaupten, dass selbst das Neo Geo im Sommer 1992 kein Topseller mehr war. Die Konsole und die Spiele waren laut Anzeige in dieser Ausgabe noch immer recht teuer: Die Konsole für 699 DM, ein Spiel meistens für 269 DM. Die technischen Daten waren zwar, zumindest was die Haupt-CPU angeht, noch immer besser als die von Mega Drive und Super Famicom, aber das Gesamtpaket hatte nicht mehr so viele sichtbare Vorteile gegenüber den Konkurrenten. Im Gegenteil: Dem Mode 7 des Super Famicom zum Beispiel konnte das Neo Geo nichts entgegensetzen.
Der Atari Falcon 030 wird zum ersten Mal unter der Überschrift „Ataris Amiga-Killer“ angekündigt. Die dort genannten Leistungsdaten waren für die damalige Zeit tatsächlich phänomenal (68030er Prozessor mit 16 MHz, 11 Soundkanäle, 256 aus 65.000 Farben etc.). Beim „144 MByte 3,5″ Diskettenlaufwerk“ hat wohl allerdings ein Komma gefehlt – 1,44 MByte klingen da logischer. Und das für einen angeblichen Preis von 999 DM. Das wäre wirklich ein Amiga-Killer gewesen. Tatsächlich kam der Falcon gegen Ende 1992 mit diesen Daten in den Handel, allerdings für 1.899 DM. Und das war zu diesem Zeitpunkt nun nicht gerade ein Schnäppchen. Der Falcon verkaufte sich sehr schlecht, war aber wie sein Vorgänger besonders im professionellen Musikbereich sehr beliebt. Im direkten Vergleich gewann auch hier wieder Commodore mit dem Amiga 1200, der weniger als die Hälfte kostete, früher erhältlich war und ungefähr vergleichbare technische Daten vorweisen konnte. Ironischerweise bis auf den Sound – hier war der Falcon wohl um Dimensionen überlegen mit seinen 11 Soundkanälen.
Das PDF mit der Statistik der ersten 50 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 5/1992
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Eine Antwort
[…] in dieser Power Play leer aus. Besonders der ST ist binnen kurzer Zeit brutal abgestürzt: In der Ausgabe 5/1992 war er noch mit 12 Tests vertreten, und in der Ausgabe 6/1992 fiel er auf 2 Tests – und […]