Power Play Ausgabe 11/1991: Statistik.
Mit der Ausgabe 11/1991 ändert sich der Slogan der Power Play erneut: „Das meistverkaufte Computer- und Videospiele-Magazin“. Der Inhalt ist, zumindest was die Spieletests angeht, eher nicht so überragend. Andere Inhalte nehmen mehr und mehr Raum ein.
Power Play 11/1991 – die Statistik.
Wieder 184 Seiten, aber erneut ist die Zahl der Spieletests sehr gering: Gerade mal 50 verteilen sich auf 32 Seiten. In Ausgabe 2/1991 waren es über doppelt so viele Tests!
Die 50 Tests verteilten sich auf 10 Plattformen, von denen wieder einmal der Amiga die meisten einheimsen konnte, nämlich 12. Auf Platz 2 liegt dieses Mal nicht der PC, sondern der Game Boy mit 9 Tests. MS-DOS und Sega Mega Drive teilen sich Platz 3 mit je 7 Tests. Danach folgen NES und Atari ST (je 4), Game Gear (3), Lynx (2) und das Super Famicom liegt wie der C64 mit einem Test auf dem letzten Platz.
Das Sega Master System scheint sich zu verabschieden, denn nun wurden schon in 3 Ausgaben in Folge keine Spiele mehr getestet. Es mag aber auch sein, dass es in die ungefähr zeitgleich erschienene „Video Games“ verschoben wurde, um deren Platz besser zu füllen. Aber auch die PC Engine schwächelt in den letzten Ausgaben der Power Play etwas und ist nun schon zum zweiten Mal binnen 4 Monaten nicht mit einem Test vertreten.
Verlieren Tests an Wichtigkeit?
Erneut werden – im Vergleich mit früheren Ausgaben – auf verhältnismäßig wenigen Seiten Spiele getestet. Dafür nehmen mehr und mehr andere Themen immer wieder immer mehr Raum ein. Verlieren also Tests, das ursprüngliche Kernthema der Power Play, immer mehr an Bedeutung? Ändert sich die Ausrichtung? Es ist ja schon früher passiert: Als auf einmal Musik, Film und Buch als Rubrik eingeführt wurden.
Dafür gibt es mehr Hintergrundberichte, aber auch eher themenfremde „Zeitgeist“-Artikel, wie zum Beispiel den sechsseitigen Bericht zu „25 Jahre Star Trek“. Auch für „Terminator 2“ wurden fünf Seiten reserviert. Dabei wurde nur am Rande das Computerspiel erwähnt, es ging eher um den Film.
Die Vorab-Berichte und sonstigen Spieleankündigungen zeigen mehr und mehr nur PC-Screenshots. Diese sehen mit ihrer VGA-Grafik mittlerweile um Längen besser aus als Grafiken auf dem Amiga oder Atari ST.
Und was gab es sonst noch?
Die Amiga ´91 in Köln wird an mehreren Stellen im Heft ganzseitig beworben: Einmal in Form einer normalen Werbung, und im weiteren Verlauf kündigt die Redaktion ihr Kommen an. Das resultierte dann auch in meinem Interview mit Boris Schneider, über das ich bereits berichtete.
Endlich wird mal über das CDTV berichtet. Immerhin wurde es offiziell bereits vor über einem halben Jahr vorgestellt. Nur leider ist der Bericht alles andere als positiv: „Die herbe Enttäuschung“, sagt der Untertitel. Sie hatten ja recht: Einen normalen Amiga in ein CD-Player Gehäuse zu packen, ein CD-Laufwerk hinzuzufügen und dafür 1.599 DM zu verlangen (Anfang 2017 entsprechen dem immerhin ca. 1.350 EUR), das war wirklich keine Heldentat, und das CDTV war zu Recht eine Totgeburt mit weniger als 50.000 verkauften Einheiten.
Dafür geht es der Power Play bestens: Mit dem neuen Slogan („Das meistverkaufte Computer- und Videospiele-Magazin“) und dem zusätzlich aufgeklebten Sticker „Die Nr. 1“ zeigt diese Ausgabe stolz auf dem Titel, dass kein anderes Computermagazin mit Schwerpunkt Spiele an die Power Play heranreicht. Diesen Titel wird sie noch eine ganze Weile führen dürfen…
Das PDF mit der Statistik der ersten 44 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 11/1991
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Eine Antwort
[…] dem Fortgang von Heinrich Lenhardt zur Ausgabe 11/1991 und dem Ausscheiden von Anatol Locker zur Power Play 2/1992 hat sich im Redaktionsteam dieses Mal […]