Power Play Ausgabe 3/1991: Statistik.
In der Ausgabe 3/1991 der Power Play sind besonders zwei Dinge hervorzuheben: Die Winter-CES in den USA bestätigt den kommenden Sieg des PCs, und die erste echte Sichtung des Commodore CDTV wird in einer Randnotiz erwähnt. Alle verfügbaren Spiele des Super Famicom werden getestet.
Power Play 3/1991 – die Statistik.
Zum zweiten Mal in Folge hatte diese Ausgabe der Power Play einen Umfang von 168 Seiten. Mit 93 Tests war es wieder eine sehr starke Ausgabe.
Der Amiga führt erneut mit 24 Tests vor MS-DOS (15), Atari ST und Gameboy (beide 11). Auf Platz 5 liegt das Sega Mega Drive mit 10 Tests, erst dann folgt der C64 mit 9 Tests.
Alle 4 zu diesem Zeitpunkt verfügbaren Spiele für das Super Famicom wurden ebenfalls in dieser Ausgabe getestet, und wenn man dazu noch Gameboy und NES hinzuzählt, wurden 18 Spiele für Nintendo-Systeme getestet. Damit läge Nintendo auf Platz 2.
Das Sega Master System scheint ein wenig zu schwächeln: Bereits zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres wird kein Spiel für dieses System getestet, und seit über einem Jahr ist außerdem das Sega Mega Drive das deutlich populärere der beiden.
Ein Rückblick auf verschwundene Systeme.
Dank der ewigen Tabelle kann man recht gut einen Blick auf mittlerweile längst verschwundene Systeme zurück werfen.
Bis Anfang 1988 – also zu einem Zeitpunkt, wo Amiga und Atari ST schon länger auf dem Markt waren – waren Atari XL/XE und das Atari VCS 2600 noch vertreten, letzteres sogar bis in den Sommer 1988, bevor es verschwand.
Im Herbst 1989, genauer gesagt in der Power Play 9/1989, verschwand der Schneider CPC relativ plötzlich. In den Monaten davor war dieses System noch mit bis zu vier Tests pro Ausgabe vertreten, allerdings schon seit vielen Monaten nur noch in der Kurztest-Rubrik bzw. bei den Konvertierungen.
Und nun könnte es sein, dass sich auch das Sega Master System so langsam verabschiedet: Das Mega Drive, der technisch haushoch überlegene Nachfolger, ist mittlerweile offiziell in Deutschland erhältlich, und ist für knapp unter 300 DM erhältlich.
Und was gab es sonst noch?
Der Bericht der Winter-CES beinhaltete ein bemerkenswertes Zitat:
„MS-DOS only: Fast alle neuen Computerspiele erscheinen ausschließlich für MS-DOS-PCs. Amiga-Umsetzungen kommen durchschnittlich zwei Monate später. Der Atari ST und der C 64 sind in den USA so gut wie „tot“.“
Dass der C64 Anfang 1991 keine Rolle mehr spielt, ist für einen zu diesem Zeitpunkt bereits 9 Jahre alten Rechner nicht weiter verwunderlich. Dass aber auch der Atari ST bereits auf dem Abstellgleis ist, finde ich bemerkenswert.
Ebenfalls in dieser Power Play: Ein netter Bericht über die Bitmap Brothers, die zu dieser Zeit gerade zusammen mit Rhythm King Records das Publishing-Label „Renegade“ gegründet hatten. Ach, wenn die Bitmap Brothers doch nur auf dem Amiga anstelle des Atari ST als Lead-Plattform entwickelt hätten… dann hätten ihre Spiele auf dem Amiga bestimmt nochmal ein wenig besser ausgesehen. So hatte nicht nur ich immer das Gefühl, dass die Amiga-Version „nur“ eine 1:1 Konvertierung vom Atari ST war, ohne die besseren Möglichkeiten in Bezug auf Grafik und Scrolling zu nutzen.
Ein neuer Slogan!
Mit dieser Ausgabe aktualisierte die Power Play ihren Slogan, allerdings nur ganz dezent. Lediglich die Schreibweise wurde ein wenig modernisiert, indem man eine ohnehin etwas sperrig zu lesende Durchkoppelung aufgab. Aus dem alten Slogan „Das große Computer- und Video-Spiele-Magazin“ wurde nun die neue Schreibweise „Das große Computer- und Videospiele-Magazin“.
Also eigentlich kaum erwähnenswert – aber seit der Erstausgabe 1987 ist das die erste Änderung des Claims.
Das PDF mit der Statistik der ersten 36 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 3/1991
<< Zurück zu Nummer 35 || oder || Weiter zu Nummer 37 >>