Power Play Ausgabe 10/1990: Statistik.
Die Ausgabe 10/1990 der Power Play hatte 152 Seiten und war damit die bislang umfangreichste Ausgabe. Die Testseiten wurden deutlich aufgestockt, auch die Tests selbst nahmen zu. Einige Änderungen im Team, neue Ankündigungen – und der Amiga führt weiterhin die Charts an.
Power Play 10/1990 – die Statistik.
152 Seiten – keine andere Ausgabe der Power Play hatte so einen großen Umfang. Und die Weihnachtsausgabe steht noch aus… 84 Tests gab es zu lesen, was die dritthöchste Zahl bis dato überhaupt war. Diese verteilten sich auf 39 Seiten, der beste Wert seit über zwei Jahren.
Noch immer führt der Amiga unangefochten mit 24 Tests vor dem Atari ST mit 17 Tests. Danach folgt wieder der MS-DOS mit 11 Tests.
Auf Platz vier liegen punktgleich die PC Engine und der Game Boy mit jeweils 8 Tests, erst danach kommt der C64 mit 6 Tests.
Der C64 war erneut überwiegend in den Kurztests vertreten, es gab nur einen einzigen „exklusiven“ Test für ein C64 Spiel. Dagegen sind fast die Hälfte aller Tests nur zwei Systemen geschuldet: Amiga und Atari ST.
Neue Videospielkonsolen werden angekündigt.
Man könnte sagen, die Landschaft konsolidiert sich gerade. Im letzten halben Jahr sind in jeder Ausgabe mehr oder weniger immer wieder die gleichen Systeme vertreten. Auch die Rangliste scheint ziemlich stabil zu sein. Und doch kündigen sich in jeder Ausgabe potenzielle Veränderungen an.
In dieser Ausgabe der Power Play wird zum Beispiel eine komplett neue Konsole kurz vorgestellt: Das Sega Game Gear, das in Konkurrenz zum Game Boy treten sollte. Der offizielle Europastart des Sega Mega Drive wurde begleitet, und für Commodores CDTV durften sogar über mehrere Seiten Vertreter renommierter Firmen ihr persönliches Feedback abgeben. Überraschenderweise waren die meisten Statements – ich denke, wider besseres Wissen – sehr positiv formuliert. Dabei war das wirklich einzige gute Feature das CD-Laufwerk gewesen. Nur wäre auch eine deutlich verbesserte Hardware nötig gewesen, um wirklich einen Unterschied zu machen.
Und was gab es sonst noch?
Mal wieder ein Wechsel in der Redaktion: Henrik Fisch verlässt das Team, und Winfried „Winnie“ Forster kommt neu hinzu. Anatol Locker bleibt Chefredakteur, und Martin Gaksch wird als „Leitender Redakteur“ gelistet. Ich weiß leider nicht, welche Unterschiede es in diesem Bezug gibt.
Eine sehr coole Story gibt es bei den Leserbriefen: Dort schreibt ein verzweifelter Spieler (der auch mit vollem Namen genannt wird), dass er bei Turrican in Welt 1 den Ausgang zu Welt 2 nicht findet – egal wie sehr er auch danach sucht. Und man möge ihm doch helfen, er weiß nicht weiter. Die Antwort war ganz trocken: Kauf Dir eine Original-Version! Denn bei allen gecrackten Versionen fehlte der Ausgang. Das war ein sehr subtiler und nachgelagerter Kopierschutz, der von den Crackern übersehen wurde. Die haben sich nur gefreut, dass das Spiel kopiert & gestartet werden konnte. Ich musste echt lachen, als ich das gelesen habe. Vor allem die Nennung des kompletten Namens dürfte dem armen Kerl damals einige unruhige Nächte beschert haben.
Das Ende der „POKE-Ecke“.
In dieser Ausgabe zum letzten Mal zu finden: Die „POKE-Ecke“. Speziell an C64-User gerichtet, waren die Eingabe von Poke (und Peek-) und Sys-Befehlen in den 1980er Jahren der Vorläufer heutiger Cheats. Auch an dieser Streichung merkt man, wie sich die Zeiten ändern und der C64 an Relevanz verliert. Die „POKE-Ecke“ hatte sich allerdings über das letzte Jahr bereits gewandelt von der „klassischen“ Poke-Hilfestellung weg zu mehr „üblichen“ Beschreibungen.
Hier links ist ein typisches POKE-Beispiel von Ende 1988. Zu beachten ist auch, dass hier keine weitere Beschreibung zu finden ist, was genau zu tun ist. Damals wurde ein Spiel „geladen“ (wie heute auch noch). Aber es startete nicht immer automatisch, sondern man musste es manuell starten, üblicherweise mit dem Befehl „run“. Und bevor man das tat, konnte man mit den POKE-Befehlen den Speicherinhalt und somit den Programmcode des „geladenen“ Spiels direkt beeinflussen. Die Befehle gab man in einem Modus ein, der heutzutage am besten mit „Konsole“ beschrieben wird.
Das PDF mit der Statistik der ersten 31 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 10/1990
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