Power Play Ausgabe 10/1989: Statistik.
Die Power Play 10/1989 bot einige Spieleklassiker, wie zum Beispiel Xenon II und Stunt Car Racer von Geoff „Sentinel“ Crammond. Außerdem eine arg missglückte Werbung, und erneut einen neuen Spitzenreiter.
Power Play 10/1989 – die Statistik.
Ein Auf und Ab – in den letzten 6 Ausgaben konnte sich keine Plattform dauerhaft auf Platz 1 behaupten, so wie noch ein Jahr zuvor es der C64 war, der brutal dominierte. Man kann aber sagen, dass der Amiga der Platzhirsch mit kleinen Schwächen ist, denn von den letzten 8 Ausgaben war er sechsmal auf Platz 1, entweder alleine oder punktgleich mit dem Atari ST.
Der C64 bleibt stabil auf Platz 3, aber mit jedem abgelaufenen Monat wird klarer, dass er wohl nie mehr auf Platz 1 zurückkehren wird. Die PC Engine wird erneut mit 2 Tests beglückt, und zwar überwiegend mit „Sehr Gut“.
Der Schneider CPC fehlt in dieser Ausgabe. In der Ausgabe 9/1989 war es immerhin noch ein Kurztest, in Ausgabe 8/1989 war er auch nicht vertreten. Das sieht nach einem Abschied aus, vielleicht mit vereinzeltem Aufbäumen.
64 Seiten – der neue Standard?
Seit 6 Ausgaben ist die Seitenzahl unverändert bei 64 geblieben. Anscheinend sollte das der kalkulierte Standard werden. Die Zahl der Tests und der Tipps variieren immer wieder mal, mit 41 Tests in dieser Ausgabe war die Power Play 10/1989 ziemlich gut im Mittelfeld, seitdem sie nur noch als Beilage der Happy Computer verfügbar ist.
Es ist aber wirklich bemerkenswert, dass immer wieder auch eher „exotische“ Systeme mit Tests versorgt wurden. Ein MSX-Test schaffte es in die Ausgabe 2/1989, und in Ausgabe 9/1989 war ein Apple Macintosh-Spiel (mit hervorragender Wertung) dabei.
Stunt Car Racer!
Es gibt ja einige Kultprogrammierer: Andrew Braybrook (Paradroid, Uridium) oder Peter Molyneux (Populous) sind nur zwei davon. Eine weitere Kultfigur ist Geoff Crammond. Ihm haben wir zum Beispiel den Klassiker „The Sentinel“ zu verdanken. In der Ausgabe 10/1989 wurde ein weiterer Klassiker getestet: Stunt Car Racer. Mann, was habe ich dieses Programm geliebt! Und die 3D-Grafik war – zumindest in meiner Erinnerung – unglaublich schnell, inklusive Physik-Engine!
Populous und Stunt Car Racer konnten sogar via Nullmodem-Kabel „im Netzwerk“ mit einem zweiten Rechner verbunden werden. Das führte besonders bei Populous zu einigen sehr langen Sessions in Bechhofen, bei dem das 10 (?) Meter lange Nullmodem-Kabel Amigas vernetzte, die in verschiedenen Zimmern standen. Bei Stunt Car Racer konnte man sogar einen Amiga mit einem Atari ST verbinden! (Das war zu der damaligen Zeit völlig unüblich.)
Xenon II Test – und eine missglückte Werbung.
Und dann wurde noch „Xenon II – Megablast“ der Bitmap Brothers getestet – ein legendäres Spiel von einem legendären Entwickler-Team. Auf einer Doppelseite befand sich sowohl der Test, als auch eine Werbung für selbiges.
Der Test von (wichtige Info!) Michael Hengst war verdientermaßen euphorisch. Die Grafik war phänomenal, die Action setzte Maßstäbe und die Musik von David Whittaker, basierend auf einem Track von Bomb the Bass von einem anderen Planeten. (Andere Story: Auf der Amiga-Messe 1989 spielte Marc gegen die Bitmap Brothers Xenon II und gewann eine Xenon II Baseball-Cap. Leider gibt es nach so langer Zeit weder Fotos noch die Mütze als Nachweis.)
Die Werbung wurde wohl ziemlich hastig und in letzter Sekunde erstellt, denn zum einen enthielt sie ein Original-Zitat aus dem Bewertungskasten von Michael Hengst, und zum anderen war die Qualität des offensichtlich aus dem Englischen übersetzten Textes grottenschlecht. Das hatte definitiv kein Übersetzer „verbrochen“, sondern jemand, der gut „Deutsch als Fremdsprache“ beherrschte. (Oder es war ein Übersetzer, der sich in der Computersprache nicht auskannte.)
So heißt es beispielsweise: „Die Gesamtgröße hat mit sechs zu räumenden Schichten […]“ Hier wurde im Original wohl von „levels“ gesprochen. Auch ist die Formulierung „… die volle Bildschirm-Paraleaxe…“ (sic!) zumindest unglücklich und hölzern. Aber seht selbst auf der verlinkten Grafik.
Am meisten musste ich aber schmunzeln, dass die Werbung das Zitat Heinrich Lenhardt zuschreibt, aber direkt auf der Seite nebenan groß und deutlich Michael Hengst den Daumen hochhält. War wohl ein Kommunikations-Missverständnis – oder die Tester tauschten kurz vor Abgabe nochmal durch…
Das PDF mit der Statistik der ersten 19 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 10/1989
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