Power Play Ausgabe 6/1989: Statistik.

Die Statistik der Power Play 6/1989 ist in verschiedener Hinsicht bemerkenswert: Ein neuer, noch nie da gewesener Spitzenreiter. Tiefststände beim Umfang, die auf der Titelseite beworben werden. Neue Systeme – und ein neuer Redakteur.

Power Play 6/1989 – die Statistik.

Der Amiga muss dieses Mal gehörig zurückstecken: Gemeinsam mit dem Atari ST belegt er Platz 3 (und 4). Und wenn man ehrlich ist: Auch das hat er nur aufgrund vieler Kurztests geschafft, sonst wäre er noch weiter hinten.

Statt dessen ist nun (eine Botschaft aus der Zukunft?) die MS-DOS Plattform auf Platz 1, allerdings nur mit 8 Tests. Das hätte in keiner anderen Ausgabe bislang gereicht, um den Spitzenplatz zu erklimmen.

Zwei neue Systeme wurden getestet: Das Sega Mega Drive – was nicht überraschend ist, da es ein aktuelles, wenige Monate zuvor erstbesprochenes System ist. Allerdings war der Test eines (Sinclair) ZX Spectrum Titels mehr als ungewöhnlich, denn dieser Rechner erschien bereits im Jahr 1982. Sieben Jahre danach einen Test zu lesen ist… überraschend.

Marketing statt Inhalte!

Ziemlich frech ging der Verlag mit der Bewerbung der Tests vor, oder ziemlich genial. Je nachdem, wie man es sehen möchte: „35 Spiele im Power-Test“ wird auf der Titelseite großflächig angepriesen. So, als ob die Zahl „35“ einen besonders hohen Umfang an Tests bedeuten würde.

Wer meine Statistiken fleißig verfolgt hat, weiß allerdings, dass dem nicht so ist. Mit 35 Tests wurde der absolute Tiefstand erreicht, weniger Tests gab es noch nie. Und nur in der Ausgabe 11/1988 waren es zuvor „nur“ 35 Tests – dort allerdings noch auf 16 Seiten, in Ausgabe 6/1989 waren es 35 Tests auf 14 Seiten.

OK, ein kleines Tief. Nicht weiter schlimm, oder? Dafür wappnete man sich für Großes: Ein neuer Redakteur namens Henrik Fisch wurde vorgestellt. Einige interessante Artikel, wie zum Beispiel die „Populous“ Expertentipps direkt vom Entwickler-Team oder das Interview mit dem Zak McKracken-Erfinder machten das wieder wett.

Oder die Vorstellung des CD-ROM Moduls für die PC Engine – im Jahr 1988 hatte noch längst nicht jedermann einen CD-Spieler für Audio-CDs zu Hause. Von CD-ROM mal ganz zu schweigen. Das wäre ungefähr so, als würde man im Jahr 2017 davon sprechen, dass man seinen (sündhaft teuren) Fotoapparat mit 2 TB Karten füttern würde. (Die sind gerade angekündigt.)

Das PDF mit der Statistik der ersten 15 Ausgaben gibt es hier zum Download: Statistik der Power Play, Ausgabe 6/1989

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